Samstag, 30. Januar 2021

Rotation

Aktuell denke ich darauf rum, mit den 1772 noch mal etwas zu probieren. Grundlegend sind die aktuellen Lautsprecher in Ordnung, allerdings stellt der Raum eine echte Herausforderung dar. Die Dimensionen sind nicht wirklich ideal. Besonders deutlich wird es im Tieftonbereich.

Nun sind handwerkliche Aktivitäten aufgrund geschlossener Baumärkte nur eingeschränkt möglich bzw. die Materialbeschaffung etwas aufwändiger. Realistisch gesehen eine sich länger hin ziehende Bauphase, in der mir die Tang Band nicht zur Verfügung stehen.

Deshalb schon mal umgeräumt und die Sabas wieder ins Musikzimmer. Oft geschrieben, ich würde mich nur wiederholen, diese Lautsprecher eignen sich nicht für jede Art von Musik. Besonders der geringe Tieftonanteil schränkt sie ein. Ich habe bereits mehrfach mit einem Subwoofer versucht, diesem auf die Sprünge zu helfen. Ergänzung durch einen Dipol/Ripol wäre eine Überlegung, habe ich aufgrund der geringen Raumgröße erst einmal zurück gestellt, der kann sich meines Erachtens nicht so entfalten, wie es vorgesehen wäre. 

Noch mal den kleinen Mivoc Sub dran und etwas mit Trennfrequenz und Pegel gespielt. Das war nie so wirklich stimmig und rund. Dann die Trennfrequenz recht hoch und Pegel auch nicht gerade gering. Krass, auf einmal rastet das Gesamtbild ein. Ein richtiger Aha-Moment. In Summe nicht wirklich tief abgestimmt, aber eben aus einem Guss. Warum war das vorher nicht so? Die Lautsprecher stehen aktuell über einen Meter von der Wand entfernt und verhältnismäßig dicht zusammen. Meines Erachtens verringert die mittigere Positionierung die Bildung von Raummoden.

Bei der Gelegenheit die EL34 gegen die 1626 Endstufe getauscht. Hm, passt fast noch besser. Dann meine PL82 ins Rack gewuchtet und noch einmal hören. Das wirkt noch stimmiger. War das immer schon so? War mir das noch nie aufgefallen?

Dann auch noch mal den Vorverstärker tauschen. Also E288CC/D3a Kombi gegen die von Segschneider konzipierten 5654/E88CC Lösung. Krass, das macht ja richtig Laune! Liegt es an der Zusammenstellung der Anlage oder meinem aktuellen Gemütszustand? Ist egal, ist einfach nur wunderbar, Musik zu hören. Auch nach mehreren Tagen hält der Eindruck an, dass mir in der Musikwiedergabe nichts wirklich fehlt, aber auch kein sich überlagernder Wow-Effekt besteht, dem ich nachhänge. 

In der Linestufe habe ich mehrere Röhrenvarianten probiert. Ich bin weder der Typ, der vollblumige Beschreibungen von Höreindrücken liefert, noch meine ich ein besonders gutes Gehör zu besitzen, also Durchschnitt. Dennoch hat sich für mich genau das selbe Ergebnis bestätigt, was sich schon vor einem Jahr gezeigt hatte. Alles in allem packt mich die Variante mit den blauen Valvos (das ist ein perfekt gematchtes Paar mit BMVtdg gestempelt :-)) am meisten und nach der ganzen hin und her Stöpselei bleiben die unverändert drin!

Der Sub wirkt in der Zusammenstellung optisch wie ein Fremdkörper. 

In der Werkstatt hatte ich noch ein paar Reste Eschenholz gefunden, welche vom Bau der Gehäuse für die Sabas stammen. Mit Flachdübeln verleimt und durch den Dickenhobel gejagt, ergaben sich drei brauchbare Brettchen für die Seiten und den Deckel. Diese habe ich mit MDF aufgedoppelt und komme so auf ein Dickenmaß von 32 mm. Front, Rückwand und Boden sind aus Multiplex. Selbst wenn ich gewollt hätte, so viel Esche hatte ich nicht mehr. Die Seitenteile stumpf zusammenleimen funktioniert nicht, man würde die Aufdopplung des MDF an den Kanten sehen. Also mit der Oberfräse entsprechende Falze fräsen. 

Es ist ein wenig Rechenarbeit erforderlich, um die Dimensionen so anzupassen, dass das Innenvolumen gleich bleibt, also die 237mm innerer Wandabstand. Verklebt habe ich mit PU Kleber, der eine Verwandschaft zu Bauschaum hat, wie wir ihn kennen. Ich setze diesen Kleber nur bedingt ein, meist in Fällen, bei denen mir die Quell- und Dichtwirkung von Vorteil erscheint.



Recht mühselig waren die Schleifarbeiten, bis alles plan war. Danach die Kanten abrunden ging wieder schnell und einfach. Das Paket des Hochpasskondensators, ohne den die tiefe Abstimmung bis 33Hz in dem Minigehäuse nicht möglich wäre, habe ich mit Schaumstoff umwickelt und am Gehäuseboden befestigt, damit es kein Eigenleben entwickelt.

Für die Oberflächenbehandlung hätte ich mir wieder das geniale Tungnussöl gewünscht, welches ich für die anderen Gehäuse verwendet hatte. Ist leider aufgebraucht und die Beschaffung schwierig und heftig teuer. Also dann Hartwachsöl. Auch wenn das gleiche Holz verwendet wurde, unterscheiden sich Lautsprecher und Sub im Farbton deutlich. Einerseits färbt das Tungnusöl in einem leichten Goldton, andererseits dunkelt das Holz im Verlauf der Zeit nach. Ich habe also die Hoffnung, dass sich das noch etwas angleicht. Sonne würde jetzt gut tun, generell, da ist bei dem aktuellen Wetter wohl nicht mit zu rechnen.

Was ist nun mein Fatzit. Es lohnt sich auf jeden Fall immer wieder zu testen, in welchem Raum welche Lautsprecher gut zu welchem Vorverstärker und welcher Endstufe passen. Auf die richtige Abstimmung kommt es an. Und ich werde mich intensiver mit dem Thema Lautsprecher auseinander setzen. Die Ergänzung durch den kleinen Mivoc Sub ist ein guter Schritt, aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.









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