Samstag, 31. Januar 2015

Messversuche 1

In den zurückliegenden Wochen habe ich mir über die akustischen Verhältnisse in meinem Wohnzimmer Gedanken gemacht. Das diese, bezogen auf die Aufstellungsmöglichkeiten der Lautsprecher, nicht wirklich optimal sind, ist mir bewusst. Allerdings hat mich schon immer interessiert, wie das am Hörplatz denn nun konkret aussieht.


auf 90° kalibriertes Mikrofon für Raummessung
Also habe ich mich durch das Internet gewühlt, um hier einige brauchbare Informationen zu erhalten. Letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, mit geringem Aufwand die Messung selbst vorzunehmen.
Erste Anschaffung war eine brauchbare externe Soundkarte, da mein Notebook keinen Lineeingang besitzt. Mit der Soundblaster SB0490 USB sind Aufnahmen mit bis zu 24/96 möglich, was den Zweck erfüllt.


Dann brauchte ich noch ein passendes Elektretmikrofon. Hifi-Selbstbau bietet ein einfaches Mikro an, welches auch auf 90° kalibriert ist, somit also grundlegend gute Voraussetzungen für eine Raummessung bietet.
Um den Lineeingang der Soundkarte zu nutzen, musste noch ein kleiner Mikrofonvorverstärker her. Im Internet bin ich auf eine einfache Schaltung  gestoßen und habe diese aufgebaut. Da die Platine in ein Gehäuse sollte, habe ich mir noch die Zeit genommen, gleich die 9V Batterie zu integrieren und auch ein paar Buchsen einzubauen, um bei der Herstellung der Verbindungen flexibel zu sein. Im Prinzip könnte ich die Konfiguration also auch netzunabhängig betreiben, z.B. im Auto.

rechter und linker Kanal mit Carma 4 gemessen, plus Summenkurve














Nun habe ich von der Messthematik nicht wirklich Ahnung und mache meine ersten Erfahrungen. Als Software teste ich aktuell Hobbybox und Carma. Hobbybox hat den Vorteil, dass es sehr viele verschiedene Messmöglichkeiten gibt, eine ausführiche Anleitung beinhaltet und die Testversion 50 Programmstarts bei vollem Leistungsumfang zulässt. Das finde ich gut und in meinem Fall auch nötig. Neben ärgerlichen Programmabstürtzen habe ich auch immer noch nicht hin bekommen, dass der Pegel für den Referenzkanal ausreichend hoch ist. Nun muss dies an der Soundkarte selbst oder den Einstellungen im Mixer legen. Bei direkter Verbindung Line Out zu Line In lässt sich die Soudkarte nicht kalibrieren, da der Pegel zu gering ist :-( Die ganze Pegelkalibrierung habe ich noch nicht wirklich durchschaut. Die Mikrofon-Kalibrierdatei ließ sich dafür schon mal laden. Erste Testmessungen sind machbar und geben groben Aufschluss, was so am Hörplatz passiert. Bei intensiverem Gebrauch und besserem Equipment sollte ich sicher die Vollversion erwerben. Alternativ probiere ich noch Carma 4 von audionet. Das Programm ist wesentlich einfacher zu durchschauen und auf mein eigentliches Ansinnen (Raummessung) optimiert. Somit sollte das für meine Belange reichen.
Tang Band W8 1772, Messkurve am Hörplatz mit und ohne SW














So viel zu den Rahmenbedingungen.
Die ersten Ergebnisse waren schon sehr aufschlussreich und verwirrend zugleich. Unabhängig, ob die Messkurven nun Top genau sind, kann man schon mal deutlich sehen, dass der linke und rechte Kanal aufstellungbedingt durch Reflexionen einen unterschiedlichen Frequenzgang haben. Weiterhin gibt es (deutlich?) erkennbare Raummoden. Die TangBand habe ich dann auch mit und ohne Subwoofer gemessen.


An einem Nachmittag habe ich auch mal alle drei der aktuell vorhandenen Lautsprecher bei gleicher Mikrofonaufstellung gemessen.
rote Linie = Saba Greencone
schwarze Linie = Seas fa22rcz
gelbe Linie = Tang Band W8 1772


gemessener Frequenzgang am Hörplatz













Alle Ergebnisse sind natürlich weit vom idealen Frequenzverlauf entfernt, was zu erwarten war. Bevor ich jetzt aber in Panik verfalle, werde ich mich erst einmal weiter in die Messthematik vertiefen. Erst wenn das dann problemlos klappt, bleibt zu überlegen, was ich mit den gewonnenen Erkenntnissen anfange.

Dienstag, 11. November 2014

Tang Band W8-1772 Teil2

Endlich lieferte der Postbote die bestellten Schallwände und mein Projekt konnte weiter geführt werden.

Erste Aufgabe war, das Multiplex zu schleifen und einige Spalten zu schließen, welche bei diesem Material an den Schnittkanten auftreten können. Danach stand die Arbeit an, die Schallwände mit Lasur zu streichen. Mit der Rolle geht das nicht, besser ist hier ein Pinsel geeignet.
Da ich einmal den Aufwand hatte, habe ich parallel gleich auch noch die "Reserveschallwände" der Seas mit bearbeitet. Falls ich die doch noch benötige, habe ich die Arbeit schon weg.
Die Wahl viel auf Nussbaum dunkel, was sich bei der ersten Anwendung gleich als Fehler herausstellte. Im Nachgang konnte ich mich auch wieder daran erinnern, dass ich bei den anderen Lautsprechern den Farbton kastanie verwendet hatte, welches dem Farbton meiner Möbel eher entspricht. Also dann noch 3x in kastanie überpinselt. Jetzt ist das Holz doch dunkler, als beabsichtigt, aber immer noch besser, als der gräuliche Ton vorher.

Letzter Schritt war dann, die Fronten auf die ansonsten fast fertig gestellten Boxen zu kleben. Montagekleber macht sich hier wieder gut. Alles was aus den Spalten hervor tritt, lässt sich sauber abwischen, so das keine unschönen Übergänge entstehen.
Nachdem die Kabel verlötet waren, mussten die Füße noch angebracht werden. Für den ersten Schritt habe ich diese erst einmal mit doppelseitigem Powerband fixiert, um sie eventuell doch durch eine andere Lösung ersetzen zu können.

Schallwand noch unbehandelt

Lasur ist aufgetragen, Farbton nussbaum/kastanie

Auftragen des Montagekleber vor dem endgültigen Zusammenbau


Nachdem nun alles fertig ist, kam der große Moment, die Lautsprecher das erste Mal im neuen Zuhause zu hören. Offen gestanden, so richtig vom Stuhl gehauen hat mich der erste Hörtest nicht. Ich habe dann noch mit der Aufstellung und den Anpassungsgliedern experimentiert. Aktueller Stand ist, dass die Lautsprecher jetzt komplett ohne weitere Bauteile im Signalweg und dicht an der Rückwand stehen.
Was kann ich nun sagen? Die Transparenz des 1772 ist beeindruckend. Auch kleine Details werden dargestellt, dabei stehen die Musiker sehr weit vorne im Raum. Einen zusätzlichen Hochtöner vermisse ich überhaupt nicht. Alle Anpassungen, die zu einer ausgewogenderen tonalen Balance führen, wirken sich wiederum negativ auf Dynamik und Auflösung aus. Ich glaube, hier muss jeder seine Lösung finden. Wie gesagt, ganz ohne weitere Anpassung ist jene, die ich bisher bevorzuge. Die ganze Konstruktion hat aber auch einen Haken. Die Wiedergabe der tiefen Frequenzen ist limitiert. Der Bass kommt druckvoll und im Normalfall passt das auch gut. Wenn ich jedoch Musik abspiele, bei der der Bass bis in die untersten Lagen geht, fehlt doch was, das ich von den Seas gewohnt bin.






Als Referenz habe ich hier von der "The Dali CD2" Holly Cole - Train Song oder Bo Stief Dream - Heart. Im Vergleich geht die Konstruktion der Seas deutlich weiter runter und das Gesamtbild ist auch geschlossener. Klar, die Lautsprecher mit den Tang Band sind bei ca. 40 Liter Innenvolumen auch deutlich kleiner. Das war ja ein Sinn der Übung und hier hatte ich meine Erwartungen auch ein Stück runter geschraubt. Ich hätte nur nicht erwartet, dass die beiden Typen so weit auseinander liegen. Aufgrund Urlaub habe ich weitere Tests erst einmal abgebrochen und voreilige Schlüsse will ich nicht ziehen. In der kommenden Zeit werde ich die neuen Lautsprecher erst mal laufen lassen und mich an den Dingen erfreuen, die sie wirklich gut können. Und dann sehe ich weiter. Eins ist klar, die Lautsprechergehäuse der FA22RCZ werde ich nicht vorschnell dem Sperrmüll überantworten.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Tang Band W8-1772 Teil1

Auch wenn ich mit den aktuell genutzten Lautsprechern recht zufrieden bin, kommt doch immer wieder der Wunsch nach einer Alternative auf. Zum einen die Neugier, wie es mit überschaubarem Aufwand eventuell noch besser geht. Andererseits haben die Seas einen baulichen Nachteil. Mit 42cmTiefe (erforderlich aufgrund des ca. 30cm langen Bassreflexkanal) wirken sie doch recht wuchtig und bereiten mir auf der linken Seite des Zimmer etwas Probleme bei der Aufstellung. Da ich noch ein zweites Paar Frontwände für die Seas habe, könnte ich eine Variante aufbauen, die eher breiter baut und nicht so in die Tiefe geht.

Nun ergatterte ich allerdings ein Paar Tang Band W8-1772, über die ich schon einige positive Berichte gelesen hatte. Diese sollen nun in ein passendes Gehäuse kommen. Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, darf die Konstruktion eine Gesamthöhe von 80cm nicht überschreiten. Damit bin ich deutlich eingeschränkt. Bassreflex macht hier Sinn. Die Berechnung habe ich anhand der TSP-Daten aus Klang&Ton auf der Seite von Jürgen Micka vorgenommen. Mein AudioCad läuft ja nicht mehr unter WIN7.

Somit stehen die Eckdaten fest. Die Front ist bei SpeakerSpace in Auftrag gegeben, da warte ich noch.
Um die Zeit zu überbrücken, habe ich mir im Baumarkt schon mal die restlichen Teile sägen lassen und verarbeitet. Das sonnige Oktoberwetter lässt sogar zu, die Arbeiten im Freien auszuführen. Die Oberfläche soll dieses Mal etwas ordentlicher ausgeführt werden, als ich das bei den Seas vollbracht habe. Nach einigem Hin und Her habe ich mich für eine einfache weiße Lackierung entschieden. Nur die Front bleibt dann natur Multiplex. Das wird dann nicht so dominat wirken und sich besser einfügen. Also fleißig grundieren, spachteln und schleifen. Den Lack auf Wasserbasis habe ich mit einer Filzrolle aufgetragen. Der Vorteil ist, man kann das auch im Wohnbereich erledigen, da es keine unangenehmen Gerüche verursacht. Auch wenn ich mir für meine Verhältnisse viel Mühe gegeben habe, sind die Übergänge an einzelnen Stellen noch auszumachen. Aber ich will auch nicht zu kritisch sein. Wenigstens haben sich keine Nasen gebildet.















Was jetzt noch Kopfzerbrechen bereitet hat, ist die Wahl des geeigneten Sockel. Dieser ist erforderlich, da die Lautsprecher sonst zu tief stehen würden. Sie müssen zur Hörposition angewinkelt aufgestellt werden.

Bei der Suche nach einer einfachen Lösung, bin ich auf Schrankbeine von IKEA gestoßen. Die vorderen sind 10cm hoch, die hinteren habe ich um 2cm gekürzt. Die Konstruktion könnte gerne noch 4cm höher sein, aber so geht das auch. Die großen Bohrungen habe ich einfach mit Silikon aufgefüllt und die eigentlichen metallenen Beinfüße in die Masse getaucht. Die vorderen inklusive der Metallgewindehülsen.Somit sind diese weiterhin verstellbar. Ich verspreche mir von der ganzen Bastelei eine gewisse Entkopplung.
Die Wände sind mit Damping-Matten beklebt, zusätzlich je zwei Pakete Sonofil. Spule und Widerstand sind am Boden auf einem separaten Brettchen platziert. Zusätzlich habe ich einen Schalter eingebaut, der bei Bedarf die Schaltung überbrückt.


Nun heißt es erst mal warten, bis die CNC-gefrästen Fronten
eintreffen...

Samstag, 4. Oktober 2014

4/5.10.- Westdeutsche Hifi-Tage in Bonn






















Über den Besuch einer HiFi Messe zu berichten, mag etwas langweilig sein. Für solche Events gibt es in den einschlägigen Fachzeitschriften Berichte, die das ansprechend aufbereiten.
Für mich war der heutige Tag dann doch ein besonderer.
Bisher bin ich solchen Veranstaltungen immer fern geblieben. Sicher auch, weil ich diesbezüglich ein paar Vorurteile mit mir rum schleppe und weil meist Gerätschaften vorgestellt werden, die mit meinem schmalen Hobbybudget unerreichbar sind.
Wenn dann aber direkt vor der Haustür im Bonner Maritim Hotel geladen wird, musste ich einfach hin. Bei schönem sonnigen Herbstwetter also ein Spaziergang zur Veranstaltung unternommen.
Leider verlief der Start genau so, wie ich befürchtet hatte. Stickiges Hotelzimmer total überfüllt, gewummere vom Nachbarraum und herein schlurfende Zeitgenossen die entweder etwas zu plappern hatten oder permanent mit ihren Werbeplastikbeuteln knisterten. Als ein prominenter Redakteur eines bekannten HiFi-Journal vorführte, welchen musikalischen Einbruch es gibt, wenn man im Hifirack die Stahlkugeln unter der Glasplatte weg nimmt, war es Zeit für mich, die Szene zu verlassen.
Die Räumlichkeiten verteilten sich auf fünf Etagen. Um so höher ich kam, um so ruhiger wurde es und es machte dann doch richtig Spaß. Ich bin dann bei der ein und anderen Vorführung länger hängen geblieben. Es war einfach zu schön, über die tollen Anlagen Musik zu hören. Richtig begeistert war ich vom Vortrag bei myro / Sauermann Audio. Die Erklärungen von Michael Weidlich zum Konzept waren einfach Klasse und was mir wichtig war, ich konnte das Gesagte mit meinem technischen Verständnis nachvollziehen. (fällt mir bei Stahlkugeln auf Glasplatte schwer) Die Lautsprecher hören auf den Namen Amur C und der getriebene Aufwand an Filtertechnik schlägt dann gewaltig auf den Preis.

Genauso gelungen fand ich die Vorführung bei Silberstatic. Die Vollbereichs-Elektrostaten gefielen mir klanglich auf Anhieb. Zu gerne hätte ich solche Teile bei mir in der Wohnung. Allerdings ist noch nicht mal nur der Preis die größte Hürde. Es mangelt bei mir einfach an der Möglichkeit, diese sinnvoll aufzustellen.
Eine Erkenntnis habe ich gemacht. Bei allen Anlagen waren es doch jene welche dem Breitbandkonzept folgen, die bei mir die größte Begeisterung verursacht haben. Leider konnte ich keine Fotos machen. Die Lichtverhältnisse und mein betagtes iPhone ließen das nicht zu, wie man bei den Versuchen sieht...
Obwohl ich noch hätte länger bleiben können, bin ich dann am frühen Nachmittag gegangen. Mir qualmte einfach der Kopf und ich hatte auch nicht mehr die Konzentration und die Lust, mich in weitere Räume zu begeben.
Morgen ist auch noch mal Besuchertag. Ich werde die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, und noch einmal vorbei schauen. In Summe schon heute ein schönes Erlebnis mit vielen neuen Eindrücken.
Den Abend habe ich damit verbracht, auf meiner Anlage ein paar meiner Lieblingsplatten zu hören. Auch wenn die Anlage nicht dem großen Highend-Anspruch folgen kann, gibt sie mir Entspannung und Gelassenheit. Am Ende versinke ich in der Musik. Was will ich mehr.


Nachtrag: Der Sonntag hat mir noch besser gefallen. Gefühlt ging es etwas ruhiger zu. Ich hatte sehr angenehme Gespräche.

Bei Echard Derks interessierten mich die VIVO Lautsprecher, welche nach meiner Meinung einen Audio Nirvana Breitbänder beherbergen. Wir sind dann schnell in den Austausch gekommen, dass es eben nicht trivial ist, einen Breitbänder optimal abzustimmen. Wie wahr...

Bei Kirsch Audio kamen wir über die Diskussion zu den erst neu am Markt befindlichen HQ5 zum leidigen Thema Raummoden und wie man diesen in gewissem Rahmen entgegenwirken kann. Damit werde ich mich die kommende Zeit intensiver auseinander setzen. Aktuell verspreche ich mir in meiner Wohnsituation hier den größten klanglichen Hebel.
Zum Schluss bin ich dann fast schon durch Zufall bei der Vorführung von Bowers& Wilkins hängen geblieben. Herr Soldan war gerade dabei, die Tür zum Start der Vorführung zu schließen, als ich meine Nase rein steckte.
War auf jeden Fall sehr locker und unterhaltsam. Und sehr erstaunlich, was die kleinen "Böxchen" in dem großen Saal für Klang entfalten konnten. Natürlich waren auch an diesem Tag die Rascheltütenbesitzer unterwegs. Ein Umstand, der auch den einen oder anderen Vortragenden zu einem bissigen Kommentar hinreißen ließ :-)


Montag, 28. Juli 2014

Graue Maus

Auch wenn aktuell nicht wirklich ein größeres Vorhaben ansteht, so gibt es doch immer wieder die eine oder andere Bastelei.
In letzter Zeit habe ich angefangen, so einige Gerätschaften wieder zurück zu bauen. Weil ich sie nicht benötige, weil sie misslungen waren oder nie fertig gestellt wurden. Auch daran glauben musste einer meiner ersten Verstärker. Vielmehr das, was der letzte Stand war. Mit diesem Chassis hatte ich mehrere Anfängerversuche unternommen. Schaltungen mit PL82, EL84, EL 95 und am Ende mit der 1626 hatte ich aufgebaut. Durch den ständigen Tausch von Trafos, Übertragern und Röhrensockeln, war das Alublech auch schon recht zerbohrt.
Als ich die Teile so da liegen hatte, kam mir der Gedanke, doch noch mal was zu recyclen. Die 1626 mit den 10K Übertragern aus einem alten Saba Freudenstadt sollten bleiben. Auch die Hauben, sie stammen von alten Hebdrehwählern der Fernmeldesysteme S22 und S50, sollten genutzt werden.
Bisher habe ich die mechanischen Teile auf einer Aluplatte platziert. Da ich nicht viel Aufwand treiben wollte, wurde alles mit grauer Metallschutzfarbe aus der Sprühdose behandelt, die ich noch da hatte. Der triste Farbton legte dann den Namen "graue Maus" nahe. Nachträglich sollte ich wohl die Wählerhauben noch mal in einer anderen Farbe lackieren, um den Verstärker etwas aufzuhübschen.
Da ich auf den Seiten von Jogis Röhrenbude eine interessante Schaltung mit einer russischen 12SHlL entdeckte, legte ich mich auch gleich auf diese Röhre fest. Also die Treiberstufe aus russischen Militärbeständen und die Endstufe aus amerikanischen Militärbeständen, friedlich vereint. Entgegen meiner sonstigen Abneigung, bei Röhren die Ummantelung zu entfernen, habe ich es hier getan. Die 12SH1L sehen nicht wirklich ansprechend aus und es ist bei dieser Ausführung auch ganz einfach, den Alumantel abzulösen. Man muss sich nur kenntlich machen, welcher Pin an welcher Stelle liegt, da ohne Zentrierstift im Loktalsockel die Orientierung fehlen würde.






























Nun lag die ganze Sache einige Monate auf Eis. Nachdem im Frühjahr völlig unerwartet der Firmeninhaber der Firma Reinhöfer electronic verstorben war, wusste ich nicht, wie ich an meinen schon bestellten Trafo kommen sollte. Und ich hatte vollstes Verständnis, dass man dort andere Sorgen als meinen Trafo hatte. Vor 14 Tagen meldeten sich die neuen Firmeninhaber und letzte Woche hielt ich meinen für die Schaltung dringend benötigten Trafo in den Händen. In gewohnter Reinhöferqualität.

Das motiviert mich nun, an dem Verstärker weiter zu arbeiten. Falls es sich lohnt, werde ich weiter berichten.

Samstag, 12. Juli 2014

Es wäre zu schön gewesen

Vor zwei Wochen war ich mit meinem Sportverein für ein Wochenende in Turin. Abgesehen von dem schönen Erlebnis, gab es aber noch ein anderes Ereignis, was mich beschäftigt hat.

Am späten Samstag Abend spazierte ich an einem HiFi-Laden vorbei, in dem gebrauchte Geräte angeboten wurden. Gleich im Schaufenster erblickte ich einen Plattenspieler, an dem man nicht vorbei laufen kann. Ein TD 124 in einem für meinen Eindruck sehr guten Erhaltungszustand. Auch interessant der montierte Tonarm. Und vor allen Dingen erschien mir der Preis wirklich angemessen. Ich hatte dann am Sonntag noch mal vorbei geschaut. Natürlich hatte der Laden geschlossen.
Den hätte ich mir gerne genauer angesehen. Erst hatte ich mir überlegt, mir die Adresse aufzuschreiben und den Händler zu kontaktieren. Aber ohne die Funktion prüfen zu können, wollte ich das dann nicht. Schnell hat man da die sprichwörtliche Katze im Sack gekauft und hinterher eine Enttäuschung oder kostspielige Aufarbeitung.
Etwas betrübt war ich dann doch, ob des nicht vorhandenen Jagdglückes.