Sonntag, 1. Dezember 2013

Thorens TD150 MKII

Wie in meinen Posts zu erkennen, habe ich für mein Musik-Hobby ein eng gestecktes Budget, welches ich nicht überschreiten kann und auch nicht will. Bei den Plattenspielern verhält es sich nicht anders. Gerade hier kann man sicher einen erheblichen Sprung nach vorne machen, wenn man entsprechend investiert. Mein Ziel war es, eine solide Basis zu haben, und die bewegt sich in der Region der klassischen Thorens und Dual Laufwerke. Mein aktueller Liebling ist der TD150 MKII von Thorens.


Ich hatte dieses Laufwerk vor ein paar Jahren bei ebay ersteigert und es wurde mir per Post zugeschickt. Das Gerät besaß den typischen Kugeltonarm TP13a der MK II Version und kam mit einer weißen Zarge daher. Ich hatte ihn eine Weile in Benutzung und dann beschäftigte ich mich doch mehr mit den 160ern. Leider habe ich kein Foto vom Ursprungszustand gemacht.
Irgendwann griff ich mir den TD150 und beschäftigte mich intensiver mit ihm. Im Netz gibt es zu diesem Gerät in Hülle und Fülle Informationen, auch zum "Kugeltonarm". Die Mehrheit attestiert dem Laufwerk positive Eigenschaften und auch der Arm wäre besser als sein Ruf. Im Vergleich zum 160er ist er noch einfacher gehalten, allerdings sehr solide. So hat er ein Motorpulley aus Alu, ein 10mm Lager und die Achse dreht auf einer eingelassenen Kugel.
Nächster Versuch, das Laufwerk und Arm neu justieren. Dabei musste ich feststellen, dass für mein Empfinden der Arm alles andere als optimal war.

Also stand für mich der Umbau fest:
- Zarge wurde geschliffen und schwarz lackiert
- Bodenplatte aus Multiplex
- die angeschmorten Kondensatoren und der Widerstand wurden getauscht
- es wurde ein neues Tonarmbrettchen aus MDF gefertigt
- ein neuer Tonarm, der SME 3009 S2 improved wurde beschafft
- als Tonabnehmer wurde ein neues Ortofon 540MKII  (baugleich VM silver) installiert
- die Chinch-Verkabelung durch Oelbach NF1 Kabel erneuert
- Laufwerk gereinigt, geölt und neu justiert
- Haube so gut es ging aufgearbeitet
- kapazitive Anpassung des Vorverstärker


























Die Einstellung des Tonabnehmer war etwas knifflig und ich habe über mehrere Tage immer wieder nachjustiert bis es passte. Gerade bei S-Lauten zischelte es am Anfang noch etwas. Jetzt ist das Gerät im Dauereinsatz. Den Umbau erachte ich als gelungen. Nachdem es eine Weile gedauert hat, bis der Tonabnehmer optimal eingespielt war, belohnt der TD150 mich nun mit ruhigem Lauf und ausgewogenem Klang. Die Kombination SME und OF 540er finde ich sehr harmonisch. Ich kann natürlich einen Verglich nur im Rahmen meiner vorhandenen Alternativen anstellen.





Am Ende noch ein Bild meiner aktuellen Anlage. Alles sehr überschaubar. Neben Netbook, V-DAC + Stromversorgung sowie der Endstufe auf der Linken, ist auf der rechten Seite der TD150 mit Vorverstärker inklusive des Gehäuse für die Trafos zu erkennen. Fehlen in der logischen Folge nur noch die Lautsprecher...




Kopfhörerverstärker mit C3g

Meine Sympathie für die C3g/C3m hatte ich bereits zum Ausdruck gebracht. Hier möchte ich ein kleines Projekt beschreiben, welches auf der C3g basiert.
In Jogis Röhrenbude stieß ich zwangsläufig auf den Schaltungsentwurf von Heinrich Siemens. Dieser basiert auf je einer C3g in OLT Schaltung, also ohne Ausgangsübertrager. Ich konnte auch lesen, dass klangtechnisch die bessere Variante jene mit den AÜ´s wäre, zumal die Anpassung an heute gängige Kopfhörer damit erleichtert wird. Bei Gerd Rheinhöfer sind diese erhältlich.

Nun muss ich sagen, dass ich eigentlich nicht wirklich aktiv mit Kopfhörern Musik höre. Es gibt aber immer Momente, da möchte ich auch mal etwas lauter Musik hören. In den Abendstunden sicher nicht so nett für die Nachbarn. Also ein kleiner Röhrenverstärker und ein passender Kopfhörer mussten her.
Weil ich mich mit Kopfhörern nicht so auskenne, habe ich mir für (sehr) kleines Geld einen älteren AKG K141 in der 600 Ohm Variante beschafft. Da gibt es sicher bessere, nur die sind dann auch berechtigter Weise teuerer und man sollte sich vorher damit beschäftigt haben. Meine sind zumindest technisch einwandfrei und erfüllen ihren Zweck. Mehr geht später immer noch.

Blieb nur noch der Verstärker. Die Schaltung ist äußerst überschaubar, ich habe sie unverändert übernommen. An Bauteilen wurde verwendet, was vorhanden war. Daher auch die großen Elkos (680µF/400V) für die Betriebsspannung. Die habe ich zuhauf hier liegen und finde nicht so recht eine sinnvolle Verwendung.

Einziges Problem war, geeignete Koppelkondensatoren zu finden. Die MKV von Siemens habe ich im weiten Netz nur mit Montagegewinde gefunden.

Sollte jemand einen Tipp haben, wo ich die her bekommen kann, ich würde mich freuen.
 
So mussten MKP Kondensatoren von Solen, welche ich bei Tube Town geordert hatte, die Aufgabe übernehmen. An dieser Stelle darf nix schief gehen, da dies die einzige Trennung der Kopfhörer zur gefährlichen Betriebsspannung darstellt.
































Das Gehäuse ist ein ca. 18,5x18,5cm Hammond Aluguss-Gehäuse. Der preiswerte Ringkerntrafo von Tube Town verschwindet in einem kleinen Aufbaugehäuse gleichen Herstellers.

Der Rest ist schnell beschrieben. Reichlich Löcher gebohrt. Alles grundiert und schwarz lackiert. RC Siebung für die Betriebsspannung, ungeregelte Gleichspannung für die Heizung, ordentliches Poti rein.
Wie klingt das kleine Ding denn nun? Gar nicht mal schlecht :-) Erster Test: rauscht und brummt es? Nein! Nur Musik oder Stille. Und Dank der 600Ohm der K141 auch ausreichend laut. Ein Test mit den sehr guten AKG meines Sohnes zeigten, dass es vom Klang besser geht, allerdings wird durch die geringere Ohm-Zahl die Lautstärke limitiert. Man kann mit dem kleinen Ding unangestrengt auch etwas lauter Musik hören. Jedenfalls so lange, wie einem die Polster auf den Ohren nicht stören. Ich nutze den kleinen Amp öfter, wenn ich bei schönem Wetter abends noch auf dem Balkon sitze und keinem mit meiner ollen Musik auf den Pinsel gehen will. Durch das ausreichend lange Kabel des K141 geht das sogar von meinem Plattenspieler aus. In der Wohnung kommt er z.Z. eher selten zum Einsatz.


Sollte sich jemand mit dem Gedanken tragen, auch einmal einen Röhrenverstärker aufzubauen aber hat dies noch nie gemacht, das hier ist aus meiner Sicht ein guter Anfang. Die Bauteile sind leicht beschaffbar. Der Aufwand ist gering. Die Loktalsokel lassen sich leicht verdrahten. Die Kosten bleiben auch überschaubar. Und vor allen Dingen lässt sich das Gehäuse prima bearbeiten. Ich habe eine Standbohrmaschine verwendet, behaupte aber, mit einem Akkuschrauber + billigem Schälbohrer wäre ich genau so weit gekommen. Natürlich arbeitet man mit lebensgefährlichen Spannungen und man sollte wissen, was man tut!!!
Danke auch an Heinrich Siemens für den prima Schaltungsentwurf, der ja schon viele Nachbauer gefunden hat.

Der Vorverstärker


Das Gehäuse für meinen Vorverstärker habe ich ja nun. Die Baugruppen wollte ich unverändert umziehen lassen. Ganz so einfach war es dann doch nicht.





Kurz zum Aufbau.
Die Schaltung hatte ich aus dem Buch "Höchst Empfindlich" übernommen. Allerdings machten mir ein paar Details Kopfzerbrechen.
Als ich die Schaltung 1:1 aufgebaut hatte, musste ich feststellen, dass sie bei mir gar nicht so zufriedenstellend lief, wie erwartet. Nachdem ich die Kondensatoren im passiven Filter um eine Zehnerpotenz verringert hatte, sah es schon besser aus. Im Vergleich zur weitestgehend ähnlichen Schaltung des "Daniel" in der 1985 erschienenen "The Audio Amateur", eine logische Schlussfolgerung. Am Anfang wollte ich einen vermeintlichen Druckfehler nicht in Betracht ziehen, da das Buch in einer relativ aktuellen Ausgabe erworben hatte und sich so etwas ja berichtigen lässt. Sei es drum.



Bei der Stromversorgung habe ich es mir doch recht einfach gemacht. Je Stufe eine eigene geregelte Spannung über IRF840. So lassen sich die Spannungswerte bequem einstellen. Auch die Heizspannung ist stabilisiert. Hier nutze ich drei LM317. Also nichts besonderes. Der Vorteil, ich kann ohne Umbau entweder 6,3V oder 300mA einstellen. Das erweitert die Möglichkeiten, bestimmte Röhren zu verwenden. Bei P-Röhren ist das nicht ganz optimal gelöst. Zwei Röhren sind immer parallel geschaltet. Wenn die Röhren unterschiedliche Ströme ziehen, ist eine Justage auf genau 600mA nicht damit gleichzusetzen, dass jede Röhre auch 300mA zieht. Das kann leicht bei der Verwendung unterschiedlicher Hersteller auftreten.

Die einzelnen Bauelemente habe ich ausgemessen und so weit selektiert, wie es mir sinnvoll erschien. Daher z.B. auch die Werteangaben auf den Kondensatoren. Voodoteile sind hier nicht im Einsatz.

An Röhren habe ich in zurückliegender Zeit so einiges ausprobiert. Neben klanglichen Gesichtspunkten geht es natürlich auch darum, möglichst Exemplare mit äußerst geringer Rauschneigung und Mikrophonie zu finden. Aktuell laufen in der RIAA-Stufe je zwei PCC88 von Telefunken. Da ich hier einen Vorrat an neuen Exemplaren habe, konnte ich so gut es ging, passende Pärchen bilden. Zumindest, was die Anodenströme angeht. Und in der Line-Stufe ist je eine rote E180F Valvo im Einsatz.

Die beiden Trafos habe ich in ein separates Gehäuse ausgelagert. Einerseits, weil ich mir dadurch geringere Störeinflüsse verspreche, andererseits ist im Gehäuse nicht wirklich Platz dafür vorhanden.


Vorverstärker mit PCC88 und E180F





























Die fünf Module des VV habe ich im neuen Gehäuse anders angeordnet, um die Leitungsführung zu optimieren. Einen Nachteil im Betrieb hatte ich immer, da ich mir hier wohl bei der Konzeptionierung zu wenig Gedanken gemacht hatte. Nutze ich nur die Linestufe, ist auch die RIAA unnötiger Weise in Betrieb. Das muss ja nicht sein. Nun wollte ich die Module nicht neu konzipieren bzw. aufbauen. Also brauchte ich eine Möglichkeit, die vier Betriebsspannungen und zwei Heizspannungen abschaltbar zu machen. Zu dumm, dass das Gehäuse nur einen einpoligen Druckschalter aufweist. Zusätzliche Schalter wollte ich nicht. Gelöst habe ich die Sache, indem ich die Wechselspannung des Heiztrafo vor der Gleichrichtung über den Schalter geführt habe. Von dort führt eine zusätzliche Gleichrichtung zu einem vierpoligen Industrierelais. Wird der Taster also betätigt, werden die xCC88 geheizt und zeitverzögert die Betriebsspannung zugeschaltet.


Noch etwas musste ich lösen. Wie auf den Bildern zu erkennen, verfügt das Gehäuse über eine Aussparung für eine Standard Europabuchse für die Netzspannung. Da die Trafos ausgelagert sind, hätte ich im Normalfall die praktischen Neutrik-Buchsen verwendet, wollte aus optischen Gründen aber gerne die Rückseite unverändert lassen. Ein normaler Europastecker kann in der Hektik (z.B. wenn man schnell mal ein Gerät tauscht) zu Verwechslungen führen und stellt eine Gefahr dar. Ich habe nun eine Heißgerätebuchse eingebaut. Solche gibt es sonst in meinem Haushalt nicht. Das sichert zumindest, dass nicht versehentlich ein normaler Netzstecker eingesteckt wird. Richtig professionell ist es aber dann doch nicht und sollte keine Nachahmung finden.

Gemessen an meinen Möglichkeiten und dem eingesetzten Budget, halte ich den Vorverstärker in der baulichen Ausführung und im Klang als optimal und sozusagen als das Beste, was ich diesbezüglich hin bekommen habe. Sicher auch das Ergebnis eines kontinuierlichen Lernprozesses aus zurückliegenden Konstruktionen mit einigen Fehlschlägen.
Die letzten Wochen habe ich intensiv Musik gehört. Immer mal wieder zum Vergleich eine andere Vorstufe genutzt, und es stellte sich das gute Gefühl ein, ja so ist es richtig!



Ich kann den Bau dieses Vorverstärker uneingeschränkt empfehlen. Wer es nicht bereits hat, sollte sich oben genanntes Buch gönnen. (nicht allein wegen der enthaltenen Schaltung(en), sondern weil es kurzweilig geschrieben ist und eine Menge, manchmal nicht auf die Goldwaage zu legenden Denkanstöße beinhaltet). Wenn ich eine Empfehlung geben darf dann ist es, die Bauvorschläge als Anregung zu betrachten und sich am Ende seine Vorstufe so aufzubauen, wie man sie selbst als optimal empfindet. Feste Regeln gibt es hier genau so wenig, wie der eine Weg nach Rom (meine Meinung)



Mittwoch, 23. Oktober 2013

Gehäusebeschaffung

Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht. Bei mir ist es im Hobby öfter so, dass ich mit dem Ergebnis technisch durchaus zufrieden bin, die Umsetzung aber optisch etwas zu wünschen übrig lässt bzw. das Konzept am Ende nicht komplett durchdacht war.
So ist es auch bei meinem Vorverstärker. Ein Punkt betraf die Behausung. Das Gehäuse war am Ende dann doch nicht so bearbeitet, wie es den sonstigen Aufwand und der Mühe gerecht wird.

Also habe ich die Angebote im Internet durchkämmt. Gelandet bin ich bei einer Offerte eines Händlers aus China. Einerseits war die Ausführung genau so, wie ich es wollte. Andererseits lockte auch der günstige Preis. Bestellt habe ich über ebay. Kosten für das Gehäuse 50€ Versand 38€. Schnäppchen!, dachte ich...
Die Lieferzeit von 14 Tagen war angemessen. Erste Überraschung, der Nachbar war so lieb und hat die Sendung angenommen und auch die überraschend erforderliche Nachzahlung ausgelegt. Was in keiner Beschreibung stand und worüber ich mir auch vorher keine Gedanken gemacht hatte, es kamen noch mal 22€ Steuern hinzu! Ups...

Was das Gehäuse angeht, so lebt es von der sehr soliden Alufront. Der Rest ist Standard-Blechgehäuse. Allerdings hat der Deckel eben großzügige Lüftungschlitze, welche mir bei anderen Angeboten fehlten. Der Boden hat diese leider nicht sondern ist mit kleinen Bohrungen wie ein Schweizer Käse durchlöchert. Diese dienen zur Aufnahme ganz verschiedener Innenleben, für die das Gehäuse sicher vorgesehen ist.


In Summe bin ich dann doch versöhnt, auch wenn ich mir sicher bin, dass ich mit etwas mehr Mühe für die eingesetzten 110€ auch anderweitig etwas bekommen hätte.

Nun bin ich gerade dabei, die Bestandteile meines Vorverstärker in das neue Gehäuse einzubauen.

Sonntag, 22. September 2013

EL84 SE mit C3g


Der Chronologie folgend, möchte ich kurz meinen aktuell in Betrieb befindlichen Verstärker vorstellen.
Eine lange Zeit habe ich mit einem Rohrenverstärker gehört, welcher auf einer Schaltung aus dem Buch "Höchst Empfindlich" von RG und GW basiert und mit den Röhren PC86/PL82 beschaltet wird. Schaltungsvorstellungen gibt es reichlich im Netz.
Eigentlich war und bin ich mit diesem Verstärker sehr zufrieden. Er ist jetzt über acht Jahre ohne einen Defekt in Betrieb.


Mit dem Bau der aktuell von mir genutzen Lautsprecher wollte ich mir auch eine Endstufe fertigen, welche zumindest etwas mehr Leistung hat, als die 0,5W - 1W der PL82SE.

Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, mir eine Endstufe mit 2A3 aufzubauen. Das schlummert immer noch im Kopf... mal sehen.


Irgendwann bin ich dann auf einen Schaltplan (ebenfalls von G. Wilimzig entwickelt) gestoßen, welcher als Treiber die C3g und als Endröhre die EL84 hat. Diese wird, wie auch die PL82, als Triode betrieben und arbeitet mit einer starren Gegenkopplung. Im Prinzip war es nicht mal die Suche nach der EL84, sondern nach der C3g. Ich habe mich in diese Poströhren mit der langen Lebensdauer und hohen Fertigungsgüte einfach verguckt. Besonders die schwarze Metallummantelung mit den Aufdrucken hat was. Ich würde nicht auf die Idee kommen, diese zu entfernen, wie man es öfter sieht. Der Vorteil der EL84 ist aus meiner Sicht neben den sehr guten Audioeigenschaften auch, dass man sie in sehr guter Qualität bekommen kann, ohne astronomische Summen hinzublättern.


















Die ganze Schaltung habe ich, wie ich es immer handhabe, erst einmal auf einem Brett aufgebaut. Als AÜ´s habe ich die Welter ET-AÜ´s genommen, weil ich die greifen konnte. Zum Test reicht das.
Bei der Stromversorgung habe ich mich entgegen meiner sonstigen Schaltungen, für eine ungeregelte RC-Siebkette entschieden. Die Entscheidung viel weniger aus zu erwartenden Klangvorteilen, sondern weil ich es einfach mal anders handhaben wollte, als mit Regelungen auf Basis BUZ / IRF FET´s. Deren Vorteil, es lassen sich die gewünschten Spannungen bequem über ein Poti einstellen, ohne sich tiefer Gedanken über den Trafo und die Bauteildimensionierung machen zu müssen.
Die Schaltung selbst ist ohne große Herausforderungen schnell aufgebaut. Bei den Bauteilen habe ich immer aus einer Menge die genommen, welche von den Werten dicht beieinander lagen, um möglichst annährend gleiche Werte der Kanäle zu haben. Die Orange Drops mit der knalligen Farbe sind fast schon zu schön, um unter der Abdeckung zu verschwinden. Den Ringkerntrafo habe ich bei Tube Town gekauft, wie auch weitere Bauteile.

Blieb nur noch die Frage, in welches Gehäuse die Baugruppen kommen sollen. Hier recycele ich oft alte Gehäuse. Das verwendete Conrad-Gehäuse hat bereits eine Vierkanalendstrufe für das Heimkino und dann eine RIAA Vorstufe beherbergt. Daher auch Bohrungen an Stellen, wo sie jetzt nicht nötig sind. Ich fand es halt nur schade um die sonst nicht verwendetet Altbestände.
Als alles ohne Brumm und Rauschen lief, habe ich noch die AÜ´s getauscht. Bezogen habe ich diese von Gerd Rheinhöfer. Die 53.63 hatte ich erst eingebaut, diese aber aufgrund anderer Verwendungsmöglichkeit zugunsten der 53.73 erneut getauscht.


Mit dem Verstärker bin ich vollauf zufrieden. Verglichen mit der PL82 gebe ich der EL84 den Vorzug. Habe beide im Wechsel längere Zeit laufen lassen und belasse es jetzt bei der EL84. Das kann in der Wahl der Ausgangsübertrager oder an der doch zumindest minimal höheren Leistung begründet sein. Die Abstimmung passt einfach und ich vermisse nichts. Ich bin sowieso der Meinung, dass der Klang eines Verstärkers mit den verwendeten Ausgangsübertragern steht und fällt und nicht in der Verwendung einer bestimmten Ausführung der Röhre. Ordentlichen Schaltungsentwurf, saubere Verarbeitung und qualitativ gute Bauteile setze ich mal voraus.
































Es wäre auch noch einen Versuch wert, andere AÜ-Modelle zu testen. Zum Glück gibt es mit der aktuellen Endstufe aber keinerlei Grund zur Eile. 

Donnerstag, 19. September 2013

V-DAC II

Das ich meine Musik digital über ein Netbook laufen lasse, hatte ich geschrieben. Was noch fehlte, war ein passender DAC.














Hier gibt es mehrere Wege zum Ziel zu kommen. Preislich sowieso, aber auch wer sich mit dem Selbstbau beschäftigt, kann sich da ausleben. Nach längeren Recherchen im Internet wurde mir klar, will ich hier in den kompletten Eigenbau einsteigen, sollte ich davon etwas verstehen. Das traue ich mir nicht so recht zu. Bliebe noch die Variante, ein fertiges Modul zu kaufen, welches dann noch in ein passendes Gehäuse zu integrieren ist. Nach einigem Hin und Her habe ich mich dann doch dazu durchgerungen, auf ein preisgünstiges Fertiggerät zurück zu greifen.
Der V-DAC II von Musical Fidelity passt hier perfekt. Auch die überwiegend positiven Testberichte ließen mein Interesse wachsen. Ich habe mein Gerät als so genanntes Retourengerät etwas preisgünstiger als die sonst aktuellen 250€ erstanden.

Er liefert über USB 24bit/96kHz mit plug&play unter Windows. Das ist vollkommen ausreichend für die Wiedergabe von auf dem NAS verlustfrei gespeicherten CD´s. Aus Neugier habe ich auch hochauflösende Musik aus dem Internet getestet. Hier ist das Angebot für mich noch zu überschaubar um das ernsthaft als Medium zu nutzen. Klanglich ist das ein deutlich hörbarer Gewinn. Das lässt für die Zukunft hoffen.
Das Gehäuse geht vom Design auch in Ordnung. Es gibt eigentlich nur zwei Kritikpunkte. Die Anschlüsse auf beiden Gehäuseseiten sind nicht so optimal, weil die Kabel so optisch in einer Schleife liegen. Was ich noch schlechter gelöst finde, ist das billige Steckernetzteil ohne separaten Ein/Aus-Schalter. Hier hat nach meiner Meinung der Hersteller das bewusst so gelöst, um den Umsatz über eine separat für gut Geld zu erwerbende Stromversorgung kräftig anzukurbeln.


















Ich habe mir fix aus der Bastelkiste die Bauteile zusammen gesucht, um eine einfache stabilisierte 12V-Stromversorgung aufzubauen. Das ist auch der Mehrwert, der den Bericht im Blog zum DAC rechtfertigt.

Eine für mein Empfinden schicke, aber eben auch billige Lösung, ist mir beim Gehäuse gelungen. Die Firma Reichelt bietet das Gehäuse für unter 10€ an. Einziger Luxus, na klar, eine blaue LED musste sein. Bearbeiten lässt sich das Aluminium wirklich leicht. Ironie: Der 1A Trafo stammt aus einem Steckernetzteil...

Klanglich passt der V-DAC II sehr gut in mein Konzept. Der Klang ist ausgewogen und durch den ausreichenden Pegel kann ich die Endstufe direkt treiben, ohne zusätzlichen Vorverstärker einsetzen zu müssen. Ungenutzt bleiben aktuell noch koaxialer und optischer Eingang.


Sonntag, 25. August 2013

Mini Sub Sat Combi

Das Wetter hier in Bonn ist an diesem Wochenende echt mies. Also habe ich doch Muße, noch einen Bericht zu verfassen und die erforderlichen Fotos zu erstellen.


























Mit Erscheinen der ersten DVD´s kam ja auch das Thema Dolby Surround so richtig in die Wohnzimmer. Bei mir hat das sehr lange gedauert, bevor ich mir die erste Anlage zusammen stellte. Es war ein kleines Heimkino, was es heute aber nicht mehr gibt. Viel, viel später, nach der Anschaffung eines heute gängigen LCD-TV, stand auch die Frage der standesgemäßen Beschallung. Nun bestehen meine Möbel aus Amerikanisch-Nussbaum-Furnier.
Somit standen die Eckdaten fest. Möglichst unauffällig integrieren, wenig Platz beanspruchen, das Budget schonen und über einen ausgewogenen Klang verfügen.

In der Hobby Hifi Heimkino Spezial bin ich auf eine Sub-Sat Kombination gestoßen, die alle Kriterien erfüllen sollte. Die Visaton Lautsprecher, Mivoc Sub, das Aktivmodul AM80 sowie die Weichenbauteile sind problemlos beschaffbar. Ich habe mit dem Lautsprechershop Strassacker sehr gute Erfahrungen gemacht. Man kann auch ein halbes Paar der Blue Sat bestellen, um auf die ungerade Zahl zu kommen. Es gibt aber auch andere gute Versender.

Dann ging es zum Baumarkt. Der Kollege hat sich riesig gefreut, die ganzen kleinen MDF Brettchen sägen zu dürfen. Da wir uns schon kannten, war sein Murren nicht ernst zu nehmen. Hier ein wichtiger Hinweis! Wenn sie an einen Kollegen geraten, der bereit ist, Millimeter von Zentimeter zu unterscheiden, halten sie ihn fest. Ich gehe auch mal wieder, wenn "mein" Mann an der Säge nicht im Dienst ist. Und gehen sie unbedingt am Samstag Vormittag hin! Nur so werden sie dabei sein können, einen absolut gestressten Verkäufer zu erleben, der versucht, mit dem Ansturm der Beratung suchenden Kunden klar zu kommen. Der beste oft gehörte Satz geht in die Art: "wie würden sie das jetzt lösen, wir haben da noch nicht konkret die Idee für den Einbauschrank, aber die Maße, wie groß er sein muss..." Die fünf anderen Kunden, die noch in der Schlange stehen, haben irgendwie keine Lust, sich an der Ideenfindung zu beteiligen. Und ich habe mir Brettchen für eine zusätzliche Box sägen lassen. Hilfreich, wenn das erste Muster nicht so wird, wie gewollt.


Die Böxchen lassen sich sehr einfach zusammenbauen. Ein billiges Lochkreissägeset für den Akkuschrauber reicht hier schon für die Ausschnitte. Beim Sub kommt es auch nicht auf den Millimeter an, da die Blenden alle Spuren verdecken. Verspachtelt und geschliffen sind die Schnittkanten kaum noch auffällig. Ich habe mich dafür entschieden, die Oberfläche mit Kunststofffolie zu bekleben. Die selbstklebende Folie gibt es in Furnieroptik, passend zu meinen Möbeln. Ganz wichtig, nie die Folie einfach auf MDF/Schleifgrund kleben. Ich habe alle Lautsprecher grundiert und erst dann die Folie geklebt. Bei einem anderen Versuch ohne Grundierung löste sich später die Folie wieder an den Kanten.
Bei diesem Set habe ich die oft beschriebene erforderliche Einspielzeit nachvollziehen können. Am Anfang klang die Kombi nicht so gut wie jetzt. Klar, der Sub musste noch feinjustiert werden. Aber auch die Minilautsprecher brauchten ihre Zeit. Jetzt, wo sie doch schon eine Weile in Betrieb sind, klingen sie äußerst angenehm. Einzig der Subwoofer ist bei bestimmten Filmpassagen etwas vorlaut. Das ist aber aufstellungbedingt, weil er seitlich in einer Zimmerecke platziert werden musste. Bei optimalerer Aufstellung würde das sicher noch stimmiger werden. Den von HH als Micro Cube getauften Sub habe ich noch ein zweites Mal aufgebaut. Damit habe ich dann auch die Sabas verheiraten wollen. Es gab Versuche 1x für beide Kanäle und 1x je Kanal ein Sub. Das Experiment ist jedoch für mich gescheitert. Sie konnten nicht zueinander finden...

Zur Zeit nutze ich die Sub-Sat Combi in der Stereo Variante. Auf den 5.1 Betrieb verzichte ich aktuell, weil mich die Pegelsprünge zwischen leisen und lauten Passagen in einem Film zu hektischem Griff nach der Fernbedienung zwingen, um meine Nachbarn nicht all zu sehr zu beeinflussen. Ich muss mich unbedingt noch einmal mit der Konfiguration des Surround Receiver beschäftigen.

Auf jeden Fall ist der Bauvorschlag eine gelungene und einfach nachzubauende Kombination, die ich jedem empfehlen kann. In Summe bin ich so auf 550 € Gesamtkosten gekommen, die ich investiert habe. Das sollte man beachten, um mögliche Alternativen einordnen zu können.
Übrigens, die Stereovariante macht sich auch gut als Kombi für den PC. Dann ist natürlich noch ein kleiner Verstärker erforderlich, der die Satlautsprecher treibt.


Samstag, 24. August 2013

Webradio

Im Prinzip ist dieser Bericht auch ein Hilferuf. Weshalb, steht im Text.

Wenn ich in der Wohnung Radio höre, dann außer in der Küche nur noch im Web. Die aggressive Werbung + Eigenwerbung der lokalen Sender inklusive der Erheiterungsbeiträge, nerven mich. Im Internet kann ich mir aus der ganzen Welt den Sender suchen, der mir gefällt.


Zuerst habe ich radio.fx genutzt und habe es heute noch auf meinem Notebook aktiv, um z.B. Musik zum Joggen für meinen MP3-Player zusammen zu stellen. Die kostenlose Software erlaubt ja das legale Mitschneiden von Musik, was noch einen Mehrwert bedeutet. Besonders praktisch finde ich die Möglichkeit, die Tracks nachträglich zu trimmen. So kann der Titel gut bezüglich Start- und Endpunkt der Aufnahme nachbearbeitet werden. Radio.fx ist ein prima Programm, klanglich hat mich das aber nicht so überzeugt, den Audioausgang des Notebook zu nutzen.



















Darauf hin wurde Foobar2000 installiert. Am Anfang musste ich mich erst rein finden, bevor die Software mit allen wirklich sinnvollen Erweiterungen richtig installiert war. Da mein Notebook mit Windows 8 läuft, nutze ich die WASAPI-Treiber. Jetzt kann ich mit Foobar auch auf mein NAS-Laufwerk zugreifen, auf dem die überspielten CD´s im verlustlosen wav-Format abgelegt sind. Die Files für die Sender hole ich mir, wie empfohlen bei shoutcast. Da brauche ich für neue Sender die Links nur in Foobar zu ziehen und die bestehende Playlist aktualisiert abspeichern.


Nächster Schritt war, Foobar über das iPhone 4 steuern zu wollen. Das ist immer dann ein Vorteil, wenn ich ohne aufzustehen eine andere Aufnahme abspielen möchte oder den Sender wechsele. Oder, und jetzt kommts: die Lautstärke anpassen will. Über die App Linn Kinsky habe ich das zu realisieren versucht. Die Steuerungsfunktion konnte ich einrichten. Was jedoch einfach nicht funktionieren will, ist die Steuerung der Lautstärke. Sobald ich den Regler betätige, ist die Musik stumm. Auch der Schieberegler in Foobar geht sofort auf 0 :-( Am Win8 und dem Notebook suche ich den Fehler nicht. Gleiches Verhalten an einem anderen Rechner mit XP schließt das eigentlich aus. Wenn jemand eine Idee hat? Bin über jeden Tipp dankbar. So ist das nur die halbe Freude und ärgert mich schon. Besonders, dass ich es nicht behoben bekomme.

So, wie auf dem Foto rechts, sieht es bei Start des Programm aus.
Alternativ habe ich es mit MonkeyMote versucht. Aber da bekomme ich keine automatische Verbindung hin. Was manuell einzugeben ist, überfordert mich etwas.

Linn Kinsky gefällt mir ansonsten und wäre meine erste Wahl.

Was mir auch missfiel, durch die Kabelverbindung zur Anlage ist das mit dem Notebook auf die Dauer unhandlich im Alltagseinsatz. Zwischenstation war die Überlegung eines eigenen Musik-PC. Diesen Weg habe ich aufgrund meiner problematischen Platzverhältnisse nicht weiter verfolgt. Zusätzlich zum PC, mag er so klein sein wie er will, ist ein Monitor und eine Tastatur zu platzieren. Weitere Überlegung, eine Squeezebox touch einzusetzen, habe ich aufgrund des mir zu hohen Preises in Bezug der häufig geäußerten Kritik, wieder verworfen. Möglich, dass ich hier eine Chance ungenutzt gelassen habe.

Dann bin ich im Internet auf einen sehr gut beschrieben Beitrag auf Fairaudio von Jens Bondarenko gestoßen, ein Netbook als Abspielgerät zu benutzen. Erstanden habe ich preisgünstig einen Asus Eee PC 1001P mit win XP.  Er arbeitet sehr leise, der Lüfter ist kaum hörbar. Für das Geld absolut in Ordnung. Es war eine gewisse Fummelei, bis das Netbook ordentlich lief. Die Leistung ist nicht üppig, reicht aber völlig aus, wenn man sicher stellt, dass es nur gering beansprucht wird. Am Anfang hatte ich immer wieder Aussetzer in der Musik. Durch Erhöhung des Buffer auf 5000ms war der Spuk vorbei.
























Mit allen Möglichkeiten, die die Software u.U. noch bietet, bin ich noch nicht vertraut. Da werde ich weiter probieren und meine Erfahrungen sammeln.



Kleiner Vorverstärker

Immer wieder macht es sich erforderlich, angeschlossene Geräte auf einen bestimmten Pegel zu bringen. Als ich mit meinem iPhone rum experimentiert habe, stellte ich schnell fest, dass der Pegel nicht ausreicht, die Endstufe direkt zu treiben. Was ich also brauchte, war eine möglichst kompakte und einfache Vorstufe.

Seit längerer Zeit tüftelte ich an einer kleinen RIAA-Stufe in einem Aluguss-Gehäuse rum. Ich weiß nicht, wie oft ich die Schaltung auf und wieder abgebaut habe. Das Ding in die Ecke gelegt und wieder vor gekramt. Der Grund, ich habe es nie hin bekommen, den Brumm so weit zu reduzieren, dass er an empfindlichen Lautsprechern nicht zu hören war. Irgendwann habe ich aufgegeben.

Vor einer Weile habe ich das Gerät genommen und beschlossen, es als kleinen Vorverstärker zu verwenden. Irgendetwas musste sich doch damit bauen lassen! Nutzen wollte ich zwei PC88, die ich reichlich da habe und die keine hohe Heizleistung benötigen. Zusätzlich wird der Trafo auch noch mit den max. 20mA der Schaltung belastet. Luft nach oben ist bei einem Kleinsttrafo da nicht. Es sollten aufgrund des arg knappen Platzes die beiden 9V Trafos wiederverwendet werden, die gegeneinander geschaltet sind. Durch die RC Siebung komme ich auf gerade mal 175V Betriebsspannung. Weniger als vorgesehen, aber es geht. Die Röhren werden mit stabilisierter Gleichspannung und den P-typischen 300mA beheizt.























Alles musste in das kleine Gehäuse gestapelt werden. Da waren schon einige Überlegungen und Tüftelei nötig, bis auch noch der Netzfilter rein ging.





















Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Wofür ich den kleinen Verstärker brauche, erfüllt er die Anforderungen völlig. Er bringt mein iPhone oder das Notebook auf den erforderlichen Pegel, lässt sich auch schnell mal vor Endstufen ohne eigene Lautstärkeanpassung schalten.









Klanglich würde ich ihn als solide einstufen. Er rauscht kaum und brummt nicht, was mich sehr erfreut hat und ich es so gehofft, aber nicht erwartet hatte. Im direkten Vergleich mit anderen Vorstufen fällt er natürlich ein Stück zurück, das geht aber mit Blick auf den Einsatzzweck und geringen Materialeinsatz völlig in Ordnung.



Um eine gewisse Einheitlichkeit hin zu bekommen, sind alle meine Geräte entweder schwarz lackiert oder haben silberne Elemente, meist Aluminium. Ich werde das Gerät noch einmal auseinander nehmen und mattschwarz lackieren. Ich glaube, das könnte fast noch besser aussehen.