Hörplatz mal nach, wie sich die akustischen Gegebenheiten dort zeigen, kann auch schnell Ernüchterung aufkommen. Von einem mit vielen Weichenbauteilen glatt gezogenen Frequenzgang eines Lautsprechers, bleibt bei ungünstigen Raumverhältnissen erschreckend wenig übrig.
Das ist jetzt keine neue Erkenntnis, letztlich entspricht es genau dem, was ich auch beim Musikhören beobachten kann.
In meinem Beispiel habe ich einmal einen ungünstigen Frequenzverlauf dargestellt, wie er sich bei einer Messung gezeigt hat. Deutlich ist hier die Bassüberhöhung und Auslöschung aufgrund von Raumresonanzen erkennbar.
Da ich mich mit dem Thema Raumoptimierung nicht wirklich auskenne, habe ich doch einige Zeit verbracht, die Zusammenhänge verstehen zu wollen. Vor allem auch die Grenzen der Machbarkeit solcher Optimierungen einzuschätzen.
In diesem Zeitraum habe ich unter anderem mit großen Blöcken Dämmwolle, wilden Konstruktionen eines Helmholzabsorbers und verschiedenen Diffusoren herum experimentiert.
In Summe kann ich sagen, dass das alles nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat. Gegen eine Raumresonanz z.B. um die 40Hz hat man ein schweres Spiel. Aber natürlich gibt es Maßnahmen, die in Summe zu Verbesserungen führen.
Eine doch recht gute Idee war es, ein Wandbild aus diversen zurecht gesägten Holzklötzchen zu fertigen. Allein, weil es schön aussieht, hat es seinen Platz im Musikzimmer gefunden.
Im Vergleich der verschiedenen Lautsprecher und auch im Versuch, durch Veränderung der Aufstellung eine Verbesserung zu bewirken, kam mir der Gedanke, ob das Übertragungsverhalten eines Lautsprechers in gewissem Rahmen Verbesserung der Abhörsituation bringen könnte. Wenn der Frequenzgang ab 50Hz in den Sinkflug geht, dann wirkt der Bass um 40Hz nicht mehr so dominant, so die unbedarfte Überlegung...Da ich eh noch einmal etwas mit einem Hornlautsprecher probieren wollte, kam mir unter anderem der Bauvorschlag des Cobra 2 Horns gelegen. Um die Hobbykasse nicht arg zu quälen, habe ich den Aufbau aus einfacher Spanplatte vorgenommen, jedoch keine weitere Energie rein gesteckt, was die Oberfläche betraf. Hauptsache, die Sägeschnitte waren präzise und ordentlich verleimt.Das Ergebnis war so weit ganz gut, allerdings verlor der W8-1772 im Horn gegenüber den bisherigen Lautsprechern mit breiter Schallwand. Von beiden etwas wäre irgendwie nicht schlecht. (an der Stelle auch angemerkt, das Cobra 2 Horn ist nicht für dieses Chassis, sondern für den W8-2145 mit höherer Güte entwickelt worden)
Ich kann nur jedem raten, der sich mit dem Gedanken trägt das Horn zu bauen, sich dringend mit den Dimensionen zu beschäftigen. Das ist dann doch schon ein ordentliches Möbelstück und wenn man auf Stereo nicht verzichten mag, sind es deren zwei. Tipp: wenn man das Holz im Baumarkt ordert, gleich noch eine Sackkarre dazu nehmen. Leider habe ich kein Vergleichsfoto gemacht, bevor ich die Gehäuse der Cobra 2 weg gegeben habe. Der Sprung von Cobra 2 auf Jericho ist doch erheblich, auch wenn das auf dem Bild im Vergleich ganz unten nicht so deutlich wird. Das betrifft nicht nur die Maße, gilt auch für das Gewicht.
Vor der endgültigen Fertigstellung habe ich sie im Rohbau schon einmal länger probegehört. Im Vergleich zum Cobra 2 Horn gefallen sie mir für den 1772 deutlich besser. Ob das jetzt die beste Idee für mein Musikzimmer ist? Eher nicht.
Ich denke, es ist zum aktuellen Stand der beste Kompromiss.
Richtig fertig sind die Lautsprecher noch nicht. Wenn sie wieder im Musikzimmer stehen, wird es einen Teil 2 zu diesem Thema geben.