Donnerstag, 8. August 2024

Ulrich forscht

Macht man sich die Mühe und misst am
Hörplatz mal nach, wie sich die akustischen Gegebenheiten dort zeigen, kann auch schnell Ernüchterung aufkommen. Von einem mit vielen Weichenbauteilen glatt gezogenen Frequenzgang eines Lautsprechers, bleibt bei ungünstigen Raumverhältnissen erschreckend wenig übrig.

Das ist jetzt keine neue Erkenntnis, letztlich entspricht es genau dem, was ich auch beim Musikhören beobachten kann.


In meinem Beispiel habe ich einmal einen ungünstigen Frequenzverlauf dargestellt, wie er sich bei einer Messung gezeigt hat. Deutlich ist hier die Bassüberhöhung und Auslöschung aufgrund von Raumresonanzen erkennbar.




Da ich mich mit dem Thema Raumoptimierung nicht wirklich auskenne, habe ich doch einige Zeit verbracht, die Zusammenhänge verstehen zu wollen. Vor allem auch die Grenzen der Machbarkeit solcher Optimierungen einzuschätzen. 



In diesem Zeitraum habe ich unter anderem mit großen Blöcken Dämmwolle, wilden Konstruktionen eines Helmholzabsorbers und verschiedenen Diffusoren herum experimentiert. 

In Summe kann ich sagen, dass das alles nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat. Gegen eine Raumresonanz z.B. um die 40Hz hat man ein schweres Spiel. Aber natürlich gibt es Maßnahmen, die in Summe zu Verbesserungen führen.

Eine doch recht gute Idee war es, ein Wandbild aus diversen zurecht gesägten Holzklötzchen zu fertigen. Allein, weil es schön aussieht, hat es seinen Platz im Musikzimmer gefunden.

Im Vergleich der verschiedenen Lautsprecher und auch im Versuch, durch Veränderung der Aufstellung eine Verbesserung zu bewirken, kam mir der Gedanke, ob das Übertragungsverhalten eines Lautsprechers in gewissem Rahmen Verbesserung der Abhörsituation bringen könnte. Wenn der Frequenzgang ab 50Hz in den Sinkflug geht, dann wirkt der Bass um 40Hz nicht mehr so dominant, so die unbedarfte Überlegung...

Da ich eh noch einmal etwas mit einem Hornlautsprecher probieren wollte, kam mir unter anderem der Bauvorschlag des Cobra 2 Horns gelegen. Um die Hobbykasse nicht arg zu quälen, habe ich den Aufbau aus einfacher Spanplatte vorgenommen, jedoch keine weitere Energie rein gesteckt, was die Oberfläche betraf. Hauptsache, die Sägeschnitte waren präzise und ordentlich verleimt. 




Das Ergebnis war so weit ganz gut, allerdings verlor der W8-1772 im Horn gegenüber den bisherigen Lautsprechern mit breiter Schallwand. Von beiden etwas wäre irgendwie nicht schlecht. (an der Stelle auch angemerkt, das Cobra 2 Horn ist nicht für dieses Chassis, sondern für den W8-2145 mit höherer Güte entwickelt worden)




















Wenn schon große Kisten, dann ganz ordentlich. Also das Jericho Horn bauen!

Ich kann nur jedem raten, der sich mit dem Gedanken trägt das Horn zu bauen, sich dringend mit den Dimensionen zu beschäftigen. Das ist dann doch schon ein ordentliches Möbelstück und wenn man auf Stereo nicht verzichten mag, sind es deren zwei. Tipp: wenn man das Holz im Baumarkt ordert, gleich noch eine Sackkarre dazu nehmen. Leider habe ich kein Vergleichsfoto gemacht, bevor ich die Gehäuse der Cobra 2 weg gegeben habe. Der Sprung von Cobra 2 auf Jericho ist doch erheblich, auch wenn das auf dem Bild im Vergleich ganz unten nicht so deutlich wird. Das betrifft nicht nur die Maße, gilt auch für das Gewicht.














Die Lautsprecher wurden nach Plan gebaut. Da der TangBand mit seinem Magneten recht tief und auch breit baut, ist eine Aufdopplung der Front vorzunehmen, um sich kompliziertere Anpassungen zu ersparen. Zu Testzwecken habe ich normale Spanplatte verwendet. In der finalen Version dann Leimholzplatte Esche, die ich erst noch mühevoll auf die 21 mm Dicke hobeln musste.


Vor der endgültigen Fertigstellung habe ich sie im Rohbau schon einmal länger probegehört. Im Vergleich zum Cobra 2 Horn gefallen sie mir für den 1772 deutlich besser. Ob das jetzt die beste Idee für mein Musikzimmer ist? Eher nicht. 

Ich denke, es ist zum aktuellen Stand der beste Kompromiss. 

Richtig fertig sind die Lautsprecher noch nicht. Wenn sie wieder im Musikzimmer stehen, wird es einen Teil 2 zu diesem Thema geben.

Montag, 13. November 2023

Eine Frage der Einstellung

Diesen Eintrag hatte ich bereits online, dann aber aus verschiedenen Gründen noch mal überarbeitet.
In meinem Blog passiert nicht mehr so viel, wie es in den Anfangsjahren der Fall war. Und das ist auch gut so. Schließlich habe ich mich intensiv damit auseinander gesetzt, welche Wiedergabegeräte mich für meine Art Musik zu hören, am meisten ansprechen. Das würde mich etwas nachdenlich stimmen, wenn ich immer noch in der Phase wäre, einen Verstärker nach dem anderen aufzubauen. So, wie es jetzt ist, bin ich zufrieden. Es wird sicher weiterhin gebaut und gebastelt, das jedoch in kleinen Schritten und aus einer anderen Motivation heraus. Vorhandenes noch ein Stück optimieren, ist eher der Blick. Auch mal aus reiner Neugier was bauen, weil ich auf etwas aufmerksam wurde oder ein HiFi-Freund mich mit einer Idee ansteckt.
Dabei möchte ich meine begrenzte Hobbykasse möglichst wenig belasten, vielmehr das nutzen, was in den Bastelkisten schlummert. Das Geld dann lieber in gute Musik stecken.


Die letzten Jahre habe ich wenn Platte, meist mit dem Thorens rechts im Bild gehört. Am Tonarm ist ein Ortofon VM Silver montiert. Für meinen Geschmack und Budget ein wirklich gutes System. Am linken Thorens nutze ich eines meiner ADC 220 X Tonabnehmer. Die haben die X Originalnadel (roter Punkt). Im Glauben, dem System und meinen Ohren etwas Gutes zu tun, hatte ich mir XE Nadeln (grüner Punkt) beschafft. Zu dem damaligen Zeitpunkt nur Nachbauten verfügbar und danach aus den Augen verloren. Ich kürze ab, es hat mir überhaupt nicht behagt. Besonders die zischelnden S-Laute haben mich davon abgehalten, diese Nadeln zu nutzen. Zumindest die R 20 X gingen akzeptabel.

Ich bin, was die richtige Justierung von Tonarm und Tonabnehmer angeht, immer noch in einer Lernkurve. Es liegen mehrere Abende des gezielten Lesens, Videos gucken und der Bemühungen zugrunde, den Thorens nebst SME noch einmal von Grund auf neu zu justieren. Das hat doch einige Zeit gedauert und bedurfte mehrerer Anläufe. Zu 100 Prozent bin ich immer noch nicht zufrieden. Es hat sich aber eine nachweisliche Verbesserung eingestellt. Die Binsenweisheit bestätigt sich wieder, durch eine sehr genaue Einstellung ist viel raus zu holen bzw. bei nicht optimaler Justierung geht viel verloren, was in der Kette auch nicht mehr zurück kommt. 

Die Tage bin ich dann darüber gestolpert, dass es die R 20 XE Nadel doch tatsächlich bei einem auf Tonabnehmer spezialisierten Händler zu einem fairen Preis im Original gibt (oder schon wieder vergriffen sind). Ich bin immer noch nicht so recht sicher, worin der konkrete Unterschied zwischen dem 220 XE und 990 XE liegt, da die gefundenen Complianceangaben beim 990 von 20µ bis 35µ schwanken, je nach dem, wo man schaut. Aus diesem Grund dann nur die R 20 XE Nadeln geordert.
 
Es ist schon beachtlich, wie deutlich die Unterschiede im Vergleich zu den Nachbaunadeln ausfallen. Eine gewisse Einspielzeit war schon nötig. Das ist im Alter immer das Gleiche. Man muss erst wieder in die Gänge kommen, wenn man sich lange nicht bewegt. Das war für mich schon ein Aufhorchen. Ich gehe so weit, damit komme ich mindestens auf das Niveau des VM Silver. 

Ich habe auch mal zum Test an beide TD 125 je ein ADC 220 mit jeweils neuer R20 XE Originalnadel montiert, um die beiden SME Tonarme vergleichen zu können. Das ist für mich schwierig, weil ich immer noch nicht ganz sicher bin, die perfekte Einstellung getroffen zu haben. Einen Abend sogar mal meinen eingemotteten Lenco hervor gekramt und bestückt.

Für den Test greife ich gerne auf zwei meiner Lieblings-LP´s vom geschätzten Boris Blank zurück. Sowohl Fifi Rong/Toy, wie auch Malia/Convergence fordern das System ordentlich heraus, was eine saubere Stimmenabbildung betrifft. Bei den Nachbaunadeln war das nicht zufriedenstellend, im Vergleich des jetzigen Setup ein deutlicher Sprung nach oben. Gerade, nachdem ich auch längere Abende einfach nur Musik gehört habe, wird die klangliche Aufwertung deutlich. Alles klarer, sauberer, mit präziserer Abbildung.

 
Die XE Nadeln kosten nur ein Drittel der Ersatznadel für das VM Silver. Alleine deshalb hat sich die Anschaffung für mich voll gelohnt. Es bleibt im Vegeich auch noch Budget für ein paar ordentliche LP´s übrig. Gut so.
 
Bin mir sicher, mit dem ADC ist noch mehr möglich und ich bin mit dem Thema noch nicht komlett durch.



Freitag, 18. August 2023

Mängelliste abarbeiten

Egal ob im Hobby oder Haushalt, es gibt immer diese Dinge, die nicht so hundertprozentig sind, aber weil die generelle Funktion gegeben ist, bleiben sie so. Die ewigen Povisorien... 😉


Mein Webradio auf Basis des Raspberry PI nutze ich sehr häufig an den Tagen, die ich im Homeoffice arbeite. Technisch funktioniert dieses sehr gut. 

Ich hätte auch nicht gedacht, dass sich das Touch Display so gut nutzen lässt. Mein Handy zur Steuerung Volumio brauche ich an dem Player nicht mehr. 

 

 

Dann habe ich mir zwei Abende Zeit genommen, um die Mängelliste abzuarbeiten:

  • Gehäusedeckel klemmt und lässt sich sehr schlecht aufschieben
  • Wärmezirkulation ungünstig, da keine Öffnungen am Boden
  • Display schlecht eingepasst, seitlicher Versatz
  • LED´s zu hell 

Die einfachtse Lösung war es, das Gehäuse noch einmal neu aufzubauen. Die Säge- und Fräsarbeiten
gingen recht leicht von der Hand. Es ist einfacher, sich an einem Muster orientieren zu können und die Maße abzunehmen. Das war jetzt auch nicht so spannend, das groß zu dokumentieren. Ob das Blau besser wirkt als das Grün?  de gustibus non est disputandum

Der erste Testlauf klappte erwartungsgemäß ohne Probleme, da die Technik und Verkabelung nicht geändert wurde.

Es gibt sicher noch weitere "Baustellen" an meinen Komponenten. Den größten Handlungsbedarf sehe ich aktuell darin, meine beiden Thorens TD 125 einmal komplett zu justieren. Da ich diesbezüglich jedoch recht unerfahren bin, schiebe ich es vor mir her. Vorteilhaft wäre es sicher.
 


 


Montag, 1. Mai 2023

Wenn es nicht rund läuft

Es gibt so Vorhaben, die schiebe ich immer wieder raus oder lege sie beiseite, weil es von Anfang an nicht so recht rund läuft. Einem dieser Problemfälle habe ich den letzten Wochen mehr Aufmerksamkeit gewidmet.

Während der Arbeit im Homeoffice keimte immer wieder der Gedanke, den dort in Betrieb befindlichen Musikplayer noch etwas zu optimieren. Hierbei wollte ich einige Punkte berücksichtigen:

  • das Gehäuse sollte wenig Tiefe, dafür mehr Breite haben, um weg vom Schreibtisch in ein Billy Regal mit nur 26cm Tiefe zu passen
  • die Anschlüsse dafür untypisch seitlich anordnen, um obige Anforderung zu erfüllen
  • bessere Linestufe, selbige verwenden, wie in meiner Musikanlage
  • zusätzlicher Lineeingang für externe Geräte
  • Linestufe auch unabhängig vom Raspberry Pi nutzbar, der Raspberry ist bei Nichtgebrauch abschaltbar
  • auch dieser Player soll seine eigene Festplatte erhalten, im bisherigen Gehäuse fehlte der Platz
  • Ergänzung mit einem Touch Display, um unabhängig vom Handy/Tablet zu werden
  • Internet über LAN und WLAN
Also erst einmal ein Gehäuse fertigen. Fröhlich drauf los gesägt und gefräst. Deckel und Rückwand in einer Art Schublade. Die Abmessungen ergaben dann B/H/T von 60/15/25. Nun ist es nicht das erste Projekt mit MDF. Ich merke allerdings immer mehr, dass mit diesem Material kaum noch sinnvoll gearbeitet werden kann, zumindest wenn man die Qualität vom Baumarkt bezieht. Der Anteil enthaltenem Verbundstoffes sinkt merklich, was den Werkstoff empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit macht (quillt leichter auf). Zudem lösen sich die Schichten bei Beanspruchung unangenehm. Auch wenn Multiplex im Vergleich teurer ist, werde ich diesem zukünftig den Vorzug geben, wenn ich MDF in brauchbarer Qualität nicht auftreiben kann.
Die farbliche Gestaltung erfolgte mit Spraydose in meiner Lieblingsfarbe Resedagrün und weil es schon schlecht lief, zeigten sich auch noch gemeine Unebenheiten und Farbnasen. Jetzt einfach weiter machen. Schublade klemmt nach der Lackierung, also noch mal nachschleifen...


























Für die Stromversorgung des Raspberry PI habe ich ein Schaltnetzteil verwendet. Ich hatte es an anderer Stelle bereits erwähnt, bei der Stromversorgung des PI nehme ich Abstand von den Steckernetzteilen. Diese liefern die 5 Volt, der PI benötigt für einen stabilen Betrieb 5,1V. Diese kann am Schaltnetzteil eingestellt werden. Die weiteren 12V vom NT habe ich auf 5V stabilisiert und verwende diese für die LED´s und das Relais zur Umschaltung der Eingänge Line/RPI. Das ist absolut überflüssig, hat sich so ergeben, weil ich erst der Meinung war, ein 12V Relais zu besitzen, was sich jedoch als 5V Typ entpuppte...
Das Touch Display hat eine Auflösung 1024x600 und wird über HDMI und USB an den Raspberry Pi gekoppelt. Mit dem entsprechenden Plugin funktioniert die Bedienung problemlos, die Darstellung ist allerdings etwas gestreckt. 

Erst nach dem Einbau stellte ich fest, dass ich den Ausschnitt für das Display falsch gefräst hatte. Ich hätte nur den tatsächlichen Bereich ausfräsen sollen, der das Bild zeigt. Da dieses nicht mittig ist, habe ich nun rechts einen dickeren schwarzen Streifen als links. Wenn es schon mal nicht läuft...

Nachdem ich die Festplatte angeschlossen hatte, klackerte diese nur. Grund ist die Überlastung der USB Ports. Also schnell noch einen aktiven USB-Hub geordert...


Die Linestufe beinhaltet keine gravierenden Besonderheiten. Die Schaltung ist erprobt, nur bei der Stromversorgung musste ich die Widerstände noch einmal anpassen, da der verwendete Trafo andere Werte hatte. Beheizt werden die Röhren mit Wechselstrom, keine Veranlassung es anders zu handhaben.


Jetzt habe ich es nun endlich geschafft, das Gerät fertig zu stellen. Technisch klappt alles soweit wie gewünscht. Auch klanglich bin ich sehr zufrieden. Bisher habe ich den Player nicht länger als vier Stunden am Stück laufen lassen. Die Aussparungen zur Belüftung sollten auch bei längerem Betrieb und steigenden Raumtemperaturen noch ausreichen.

Ein schönes Feature ist nun, dass ich alle Musiktitel bequem angezeigt bekomme und wenn ich auf ein interessantes Stück aufmerksam werde, mir das merken kann. Das war am Handy recht umständlich. Zudem habe ich auf dem Schreibtisch wieder mehr Platz. Dafür hat sich die Arbeit in jedem Fall gelohnt. 






Jetzt überlege ich, ob ich das Gehäuse nicht doch noch einmal neu baue und dabei die kleinen Ärgerlichkeiten abstelle. Bei der Gelegenheit muss ich auch noch die Helligkeit der LED´s anpassen. Die leuchten schön blau, allerdings steht das Gerät im Regal direkt hinter/über meinem Monitor und das irritiert bei der Arbeit. Besonders, wenn es dunkler ist.



Montag, 11. Juli 2022

W5 Horn 2106

Die letzten Wochen hatte ich die Power Duo 2106 getestet. Mein erster Eindruck hat sich auch nach einigen Stunden Musik hören nicht wesentlich geändert. Das Klangbild dieser Lautsprecher behagt mir nicht komplett. Meines Erachtens, und das ist jetzt keine spannende Erkenntnis, ist mein Musikzimmer für diesen Typ Lautsprecher ungeeignet, weil einfach zu klein. 

 

 

 

Was positiv zu bewerten ist, das sind die Tang Band Breitbänder. Gemessen an Größe und Preis für mich sehr interessante Chassis, um etwas anderes mit ihnen zu probieren. Blue Planet bietet für den W5-2106 zwei weitere Bausätze (Monitor und Horn) an. Da ich schon seit länger Zeit in dem Gedanken bin, mal ein Horn zu bauen, lag die Entscheidung auf der Hand.


 

 

 

 

Geplant war der Aufbau aus 19 mm Multiplex oder MDF, allerdings sind die Preise für Plattenware so gestiegen, das die Beschaffung von ca. 3m² eine nennenswerte Investition ist. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, mich in meinem Holzlager zu bedienen und zu verbauen, was da ist. Dort standen noch drei 15mm Birke Multiplexplatten 120x80 zur Verfügung. (gekauft für 19,95€/Stück, heute 39,95€..., Tendenz weiter steigend)

Weil es im Horn nur einen einzigen Innenteiler gibt, ist der Zuschnitt vergleichsweise einfach. Folgt dann wie gehabt noch spachteln, schleifen, grundieren und mit der Rolle streichen. Gedämpft habe ich den Hornverlauf an den empfohlenen/passenden Stellen mit unterschiedlichen Materialien. Nach ersten Tests dann noch einmal nachgebessert. Nebenbei gesagt, ich bin immer noch ein Fan von Bofoam. An den richtigen Stellen wirkt dieser Schaumstoff wunder. Der einzig interessante Teil sind die zwei Fronten, bei denen ich mir doch mehr Mühe gegeben habe.

 

 

 

 

 

 

Das Eichenholz habe ich von Weinfässern verwendet, die ich von einem Winzer aus dem Ahrtal bekommen habe. Wir wollten eigentlich gemeinsam aus dem Holz etwas anderes anfangen, allerdings war es aufgrund der starken Verfärbung und Alterung für unser Vorhaben nicht geeignet. Für meinen Einsatzzweck aber schon.

 

 

 

 

 

 

 

Die Stücke habe ich zu Brettern verleimt und mit Abricht- und Dickenhobel in Form gebracht. Durch die verschiedenen Einschlüsse und Alterungen ergibt sich ein sehr interessantes Bild, wie ich finde. Die Farbtöne reichen von schwarz über unterschiedliche Brauntöne bis hin zu weinroten Einfärbungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Hörner laufen nun schon mehrere Tage. Das Klangbild ist ausgewogen. Im Vergleich zu den Dipol Lautsprechern geht der Bass tiefer, ist aber auch angenehm zurückhaltender. Die Raumabbildung ist vorbildlich. Über die mögliche Maximallautstärke brauche ich mir keine Gedanken machen, ich höre nie wirklich laut. 



 
Die Hörner laufen keine Gefahr, in direkte Konkurrenz zu meinen TangBand 1772 zu treten. In Summe ist es aber ein sehr angenehmer und stimmiger Lautsprecher, der nicht zu groß ausfällt. Zudem lässt er sich sehr leicht aufbauen, was sicher auch nicht so versierten Hifi Interessierten recht leicht von der Hand gehen wird. Zusammenfassend kann ich sagen, mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Hätte ich so von den kleinen Chassis nicht erwartet.






Sonntag, 5. Juni 2022

Power Duo W5-2106 Teil zwei

Aufgrund von Lieferproblemen hatte es am Ende über 4 Monate gedauert, bis ich die Lautsprecher bekommen habe. Nun gut, kann man nichts machen, wenn coronabedingt die Lieferung aus China nicht wie geplant erfolgen konnte.

Wie geschrieben, ist es nicht so optimal, ein Gehäuse zu fertigen, ohne die Chassis zur Hand zu haben. Bei mir zeigte sich das erste Problem, dass die Fräsungen für die Breitbänder 1 mm zu klein geraten waren. Also eine Schablone einsetzen und ganz fein nachfräsen. Mit etwas Vorarbeit und Geduld ist das gut machbar. Beim Tieftöner gab es in dieser Hinsicht keinerlei Probleme.

Richtig ärgerlich wurde es an einer ganz anderen Stelle und ich muss es mal so sagen, es hatte mich auch wirklich frustriert. Ich hatte mir viel Mühe gegeben, die Kabel in den Sandwitchaufbau einzufräsen, um sie nicht sichtbar zu haben. Im Eifer der weiteren Arbeiten hatte ich beim Einbringen der Bohrungen für die Füße völlig den Verlauf der Kabel aus dem Blick verloren. Das Ergebnis, genau eines der Kabel durchbohrt, irreparabel!


In der Not sind die Kabel für den Breitbänder nun am Rand des Tieftöner geführt und mit transparentem Silikon fixiert. Geht so.

Die Frequenzweiche wurde unter einer Abdeckung versteckt. Die Bauteile sind doch recht groß dimensioniert, wodurch auch diese entsprechend größer ausfallen musste.

Nun zum spannenden Teil, wie sich die Lautsprecher so schlagen. Eine gewisse Einspielzeit brauchen sie naturgemäß. Ich gehe davon aus, dass diese noch nicht abgeschlossen ist, glaube jedoch nicht, dass sich noch gravierende Veränderungen ergeben.

Was mir gefällt ist die breitbändertypische sehr gute räumliche Abbildung und die transparente Wiedergabe. Für mein empfinden gelingt auch der Übergang vom Breitbänder zum Tieftöner sehr gut. Das passt für mich.

Weniger zufrieden bin ich mit der Tieftonabbildung. Der Bass kommt druckvoll, für meinen Geschmack zu druckvoll, dafür fehlt es deutlich an Tiefgang. Besonders spürbar bei geringerer Lautstärke. Nun kann das mit der Aufstellung und den räumlichen Gegebenheiten zu verbinden sein. Das hilft mir jedoch nicht wirklich, letztlich wird sich daran nichts ändern.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Einschätzung mag jetzt etwas negativ erscheinen. Zu den Tang Band 1772 sind sie in allen
Belangen keine Alternative. Sollen sie nicht und ich hatte zu keinem Zeitpunkt die Erwartung, sie könne mehr als meine jetzigen Lautsprecher. 

Die Power Duo für sich gesehen ist eine rundum gelungene Konstruktion und ich kann mir vorstellen, dass es genug Musikliebhaber gibt, denen dieser Lautsprecher vom Klang behagt. Ich werde mit ihnen die kommende Zeit auf jeden Fall weiter Musik hören. Parallel, und dass hatte ich im Hinterkopf, auch weitere Konstruktionen des W5-2106 probieren. z.B. als Horn. Ich denke, es ist ein Chassis, welches Potential hat.