Samstag, 28. März 2015

Überarbeitung PL 82 SE

Parallel zum Vorverstärker habe ich mir auch meine PL82 auf den Basteltisch gestellt. Er ist ja einer der ersten Verstärker, die ich gebaut habe. Schon rein äußerlich gefällt er mir nicht mehr wirklich. Das Gehäuse und die Bearbeitung entsprechen nicht mehr dem, was ich mir so vorstelle.



PL82 alt und neu











Am  technischen Konzept will ich jedoch nichts ändern. Im Gegensatz zur EL84, die komplett mit ungeregelter RC-Siebung ausgestattet ist, habe ich die PL82 komplett mit Regelschaltungen ausgelegt. Für die Heizung die 2 x 20,3V /300mA über LT1084 und für den Hochvoltteil vier BUZ92 nach bewährtem Konzept von Gerhard Haas.

Die größte Herausforderung ist für mich immer, ein wirklich geeignetes Gehäuse zu finden. Einige hatte ich entdeckt, allerings nie in der Ausführung, ohne größere Anpassungen klar zu kommen. Das fängt schon damit an, dass der Gehäusedeckel und Boden oft über keine ausreichenden Öffnungen für die Ableitung der Wärme verfügt. Und ich habe weder die Möglichkeiten noch die Begabung, Metallbearbeitungen in größerem Umfang durchzuführen. Ich entschied mich dann für das gezeigte Modell, welches über Ebay angeboten wird. Vom Preis geht das auch in Ordnung. Nachdem ich bestellt hatte, sind die Teile allerdings aufgrund der Entwicklung des Euro noch mal teurer geworden.



















Was ich ganz schick fand, sind die großen Kühlkörper an den Seiten. Die sind zwar völlig
überdimensioniert, aber auf diesen lässt sich die Elektronik wunderbar anbringen und separat testen. Das empfand ich als sehr angenehm. Der komplette Verstärker ist auf dem Basteltisch doch recht schwer und unhandlich. Bei meinen beengten Patzverhältnissen wird das schon mal ein problematisches Unterfangen, mit dem Lötkolben in jede Ecke zu kommen.
Auf den Bilden kann man es sehen, die Dimensionen in der Tiefe sind beachtlich. In mein kleines HiFi-Board passt das Teil gerade so rein. Also in der Front Kante auf Kante. 

Beim Zusammenbau und Test gab es gleich zweimal einen unerwarteten Zwischenfall. Einer der BUZ 92 hatte unvermittelt Schluss mit dem Kühlkörper. Mir ist das in dieser Form noch nicht passiert. Trotz ordentlicher Montage der Glimmerscheiben und anschließender Prüfung passierte das gleiche einen Tag später erneut.



Die Verstärkerschaltung habe ich nur in wenigen Punkten noch einmal überarbeitet. Im Grunde passte das so schon. Aus diesem Grund blieb auch die Pertinax-Platte, nur wurde sie nun um 90° gedreht. Ich wollte so weit wie möglich vom Trafo weg. Das Trennblech ist nicht wirklich nötig. Da es vom Rückbau noch übrig war, habe ich es weiter genutzt.
Wie bei der EL84 sind auch noch zwei Chinchbuchsen für den Subwoofer hinzu gekommen. Auf was ich verzichtet habe, ist das Poti und eine Quellenumschaltung. Ich überlege aber, ob ich das eventuell doch noch nachrüste. Dann ist die Einssatzmöglichkeit flexibler.

PL 82 noch nicht fertig verkabelt
Auf einem Foto ist bei genauem Hinsehen zu erkennen, dass plötzlich die größeren Reinhöfer-AÜ´s mit M85 Kern eingebaut sind. Eigentlich nutze ich die kleineren mit M65 Kern, die auch für das Schaltungskonzept gedacht sind. Die größeren sollen mal für ein anderes Projekt sein. Da ich sie aber jetzt geliefert bekommen habe, war mir einfach danach, diese mal zu testen. Gerd Reinhöfer hatte mir damals davon abgeraten, bei einem Verstärker so kleiner Leistung große AÜ´s einzusetzen. Wie sich das klanglich nun auswirkt kann ich nicht wirklich sagen. Ich würde mal behaupten, nicht schlechter, aber auch nicht besser.

















Nun lasse ich die Endstufe den ganzen Tag laufen und gleiche dann noch mal die Spannungswerte ab.
Auch wenn sich klanglich nicht wirklich was geändert hat, erfreue ich mich jetzt an dem gediegenen Gesamtbild meiner Anlage. Gemessen an der Leistung des Verstärker ist das dann doch alles etwas üppig geworden und es ginge sicher auch wesentlich kompakter. Ich bin dennoch mit dem Ergebnis zufrieden. Das Auge hört ja irgendwie auch mit ;-)

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