Montag, 13. Oktober 2025

Doch noch mal PL82...!

An meiner Liste der ToDo`s habe ich ein Stück weit gearbeitet.

Die Entscheidung ist final gefallen, meinen Verstärker mit der PL82 doch komplett zu zerlegen und die bereits erprobte Version der PL82 nach Schaltungsvorschlag aus dem Audionisten zu verwenden. Das hat mich einige Überwindung gekostet, weil an diesem Verstärker eine emotionale Bindung hängt und ich diesen ja doch recht lange in der Nutzung hatte.

Bekanntlich geht der Rückbau einfacher als der Aufbau. Nachdem alle Baugruppen entfernt waren, habe ich ein wenig länger über die räumliche Anordnung nachgedacht. Grundlegend wollte ich die einzelnen Baugruppen aus dem Testaufbau nicht noch mal ändern. Das ging bis auf Kleinigkeiten zu lösen. In den Siebketten war die Platzierung der Schraubklemmen zu überarbeiten, da die 16cm Lochrasterplatten die komplette Gehäusehöhe beanspruchen. Oben und unten verbleibt kein Platz für die Verkabelung, daher die Kabel seitlich raus führen bzw. unten die Klemme zurück setzen.

Das Gehäuse hat vier Kühlkörper, welche gleichzeitig Bestandteil des Gehäuseaufbaus sind, also auch nicht entfallen können. Die verursachen unnötiges Gewicht und werden auch nicht gebraucht, andererseits geht es eben nicht ohne. Befestigt man an diesen Baugruppen wie bei mir der Fall, müssen die Bohrungen so platziert werden, um genau zwischen die Kühlrippen zu treffen. Sollte ich noch einmal Änderungen vornehmen oder es müsste etwas repariert werden, ist es einfacher, Teile des Gehäuses zu lösen. Sonst komme ich recht schlecht mit dem Lötkolben an die Bauteile ran.


Etwas ungewöhnlich ist die Lage des Netzanschlusses oben rechts, indem ich die Rückwand um 180° gedreht habe. Warum? Ansonsten läge die Eingangsbuchse sehr dicht an der Schaltung und zudem wäre die Verbindung zum Netzschalter quer zu den anderen Leitungen verlaufen. Das Kabel ist geschirmt, ich werde das so erst mal belassen, ggf. drehe ich es auch noch mal zurück, wenn es keinen negativen Einfluss hat. Auch die Ringkerntrafos habe ich aus dem Probeaufbau übernommen. Der alte Welter-Trafo wäre sicher auch gegangen. Nun war das schon so mit den Ringkerntrafos gebaut und abgeglichen, da habe ich nicht den Vorteil einer nochmaligen Änderung gesehen. Zudem kann man so einen Universaltrafo immer liegen haben. Mit seinen 220/250/300V bei 150mA und 6,3V/3A ist er immer gut für etwas zu gebrauchen.


Die Inbetriebnahme verlief erwartungsgemäß problemlos. Wie so oft stellte sich erst einmal der psychologische Effekt ein, dass der nun fertige Verstärker jetzt besser klingt als vorher… Das legt sich die kommenden Tage wieder und ordnet sich.

Streamingdienst

Für einen weiteren Punkt scheine ich eine Lösung gefunden zu haben. Es war die Frage offen, welchen Streamingdienst ich zukünftig nutze. Nun erledigen sich manchmal Dinge von selbst. Spotify hat sich durchgerungen, in Lossless zu übertragen. Sicher nicht zuletzt aufgrund der Preisanpassung und dem damit verbundenen Risiko der Abwanderung von Kunden. Daher bleibt es für mich, wie es bisher war. Ich habe noch nicht ausgiebig gehört, ob sich eine klangliche Aufwertung daraus ergibt und ob es wirklich Level CD-Qualität ist, schauen wir mal. Zumindest gibt es derzeit den Änderungsbedarf nicht.

Lagerräumung

Parallel versuche ich mit mehr und weniger Erfolg, mich von einigen Dingen zu trennen. Zumindest meine Lautsprecher mit dem W5-2106 sind in gute Hände gegangen. Der neue Besitzer hat sich sogar die Mühe gemacht, sie noch einmal fachgerecht lackieren zu lassen. Auch ist ein Schlussstrich unter das Thema MC-Tonabnehmer und MC-Übertrager gezogen.

Es gibt aber auch sehr interessante Erlebnisse auf Kleinanzeigen mit einigen Zeitgenossen, die mich nur den Kopf schütteln lassen. 





Sonntag, 28. September 2025

Was steht an

Meinen Urlaub habe ich auch einmal dafür verwendet, mir ein paar Gedanken zu machen, was so rund um das Hobby Hifi ansteht.

Dringlich wäre erst einmal, mich von einigen Dingen zu trennen! 

Das wären einerseits Bauelemente wie Trafos, Übertrager, Röhren und Chassis, für die ich keine wirkliche Verwendung habe. Auch werde ich mich mit etwas Wehmut von meinen Hornlautsprechern mit den W5-2106 trennen. Sie fristen ihr Dasein und da die Jericho Hörner so unverschämt schwer und unhandlich sind, kommt euch kein temporärer Tausch mehr in Frage. 

Womit ich mich abfinden muss ist der Umstand, dass ein Verkauf immer deutlich weniger finanziell einbringt, als mir die Teile selbst wert sind bzw. ich einmal dafür gezahlt habe. Das ist nun mal so in diesem und auch in anderen Hobbys. Andererseits belastet es mich, wenn ich im Krimskrams ersticke und die Schränke voll sind. 

Ansonsten bleibe ich bei der PL82 weiter am Ball. Hier hängt es davon ab, ob die FA Reinhöfer noch die 7k AÜ´s bereitstellen kann. So lange beleibt es beim Probeaufbau. 

Meine RIAA Stufe mit D3a hatte ich zugunsten der Version mit C3g beiseite gestellt. Alex Kriegel hat irgendwann einmal bei der D3a eine Optimierung in den Filtern vorgenommen und dankenswerter Weise mit der Community geteilt. Weil es ein überschaubarer Aufwand ist, werde ich das testen. Mehr aus Interesse als aus der Notwendigkeit heraus. 

Im Kopf spukt auch noch rum, mich einmal intensiver mit dem digitalen Teil der Anlage auseinander zu setzen. Letztlich bin auch ich über das Thema WiiM Ultra etc. gestolpert. Ich finde das Gerät aus zweierlei Hinsicht wirklich interessant. Es verfügt über die Features, welche für mich in der praktischen Nutzung wichtig sind und es ist erstaunlich preiswert. 

Hier steht parallel die Entscheidung an, von Spotify auf Tidal zu wechseln. Bisher habe ich Spotify die Treue gehalten, weil mir die Hörbücher wichtig waren. Nun sind diese kostenpflichtig (die 12h brauche ich allein auf der Fahrt zu meinen Eltern auf) und es stellt sich die Frage, ob der Wechsel wirklich einen klanglichen Zugewinn bringt. Muss ich testen. 

Klanglich erwarte ich mit dem WiiM keine signifikanten Verbesserungen. Was digitale Medien betrifft, höre ich nicht die gravierenden Unterschiede heraus. Das liegt überwiegend an meinen Ohren. Also zwischen einem HifiBerry DAC2 HD und einem per USB am RP hängenden V DAC II kann ich schon differenzieren. Mehr auch nicht. Hier will ich keine Antworten auf nicht gestellte Fragen geben. Interessiert lese ich bezüglich DAC auch im Blog von Johannes Le Bong mit, selbst wenn ich technisch nicht ganz folgen kann. 

Mit REW habe ich mich hin und wieder beschäftigt, um Raummessungen durchzuführen. Das klappt zwischenzeitlich ganz zufriedenstellend. Mit dem Programm werde ich mich intensiver auseinander setzen, um z.B. auch Impedanzmessungen durchzuführen. Vor allem, die Messergebnisse besser einordnen zu können.  

Was weiterhin ein bisher unerfüllter Wunsch bleibt und ich weiß auch nicht, ob sich dieser mal erfüllt, wäre ein Lautsprecher, welcher breitbandig mit hohem Wirkungsgrad jedoch in kompakten Dimensionen betrieben werden kann. So sehr ich die Jericho Hörner klanglich schätze, so sehr würde ich es doch etwas gediegener in meinem kleinen Musikzimmer haben. 

Meine aktuelle Anlage

In diesem Eintrag werde ich immer wieder Aktualisierungen vornehmen und die Geräte hinterlegen, die gerade in der Nutzung sind. 

Über die Verlinkung rechts "Empfohlener Beitrag" bleibt dieser beim Seitenaufruf immer sichtbar. 

Sicher ist hier kein permanenter Wechsel zu erwarten, ich finde es dennoch eine ganz nette Idee. In meinem Blog bin ich frei zu entscheiden, wie ich diesen gestalte. Also mache ich das mal so... :-)

Meine aktuelle Anlage, Stand 28.09.2025

Vinyl:

Überwiegend genutzt: Thorens TD125 MK I mit ADC 220 XE, SME 3009 S2 Improved (Messinglager) und RIAA-Stufe mit 4x C3g Röhren

Zweitspieler: Thorens TD125 MK II, SME 3009 Series II mit Ortofon VM Silver und RIAA-Stufe Aikido "Otto" + 24V Akku NT

Digital:

Raspberry PI mit HiFiBerry DAC2 HD und Volumio (Spotify Airplay + CD´s auf SSD)

Vorverstärker:

Schaltungsentwurf GW mit 2x E88CC/6n1p Röhren

Endverstärker:

Schaltungsentwurf GW/Audionist mit 5654/EL34 Röhren

Lautsprecher

Jericho Horn 08 mit TangBand W8-1772

Montag, 8. September 2025

George Benson

Mein Interesse an der Musik liegt eher nicht im Bereich Jazz. Ich möchte hier in meinem Blog einen Eintrag vornehmen, um diesem Musiker im Betreff einen Eintrag zu widmen. 

Wie gesagt, klassischem Jazz und deren Ausprägungen ist nicht so wirklich mein Ding und ganz ehrlich, mit dem Namen George Benson konnte ich bisher auch wenig anfangen. Klassiker kenne ich natürlich, das ist baujahrbedingt.

Das änderte sich letztes Jahr mit dem Besuch der Bonner Plattenbörse. Ich selbst hatte nicht die größten Erwartungen und ein vergleichsweise kleines Zettelchen an Platten, die mich wirklich interessieren. Ich möchte einordnen, ich bin kein Sammler von Schallplatten, erst recht betrachte ich Vinyl nicht als Wertanlage. Das ist ein Gebrauchsmedium mit Verschleiß behaftet. Auf einer Börse oder auf dem Rheinauenflohmarkt halte ich es auch mal wie beim Wein. Wenn das Etikett zusagt, schon mal gut und dann einfach probieren.

Was war jetzt noch mal mit George Benson? Zu weit abgeschweift. 

Zusammen mit meiner Partnerin war ich auf besagter Börse und sie hatte auch hier und da geschaut, bis sie mir signalisierte, sie hätte gerne ein, zwei Platten von George Benson. Dankbar, nicht nur ziellos durch die Plattenkisten zu klappern, haben wir dann zwei LP´s erstanden.

Wir haben uns zusammen die beiden Alben angehört und für mich sprangen zwei Funken über. Die Musik gefiel mir überaus gut, verbreitete gute Laune und Entspannung. Aber auch die Qualität der Alben ließ mich aufhorchen. Das hatte was. 

Zwischenzeitlich sind weitere Werke hinzu gekommen, selbst über ebay konnte ich sehr preiswert und vor allem in sehr gutem Zustand die eine und andere Schallplatte erwerben.


Mein aktueller Favorit und recht häufig gehört, ist das Album Collaboration George Benson / Earl Klugh, was nicht nur an der für mein Empfinden richtig guten Aufnahme liegt, es gibt on Top eine LP im Neuzustand ohne Knistern und Knacksen. Ich könnte die stundenlang laufen lassen.

Kann sein, dass ich mich doch mehr für diese Musikrichtung interessiere und der Kollege Benson mir ein Türchen geöffnet hat. Und lieben Dank an meine beste Hälfte für ihren überaus guten Musikgeschmack :-)

Mittwoch, 3. September 2025

Noch mal PL82?

In diesem Eintrag gehe ich in der Zeit an den Punkt zurück, an dem ich mich im Rahmen meines Musikhobbys erstmalig mit dem Thema Röhre beschäftigt habe. 
Mit einem damaligen Arbeitskollegen hatte ich mich viel über Musik ausgetauscht. Es blieb dann nicht aus, sich auch mit technischen Fragen zu beschäftigen. Als Gitarrist in einer Band interessierte er sich naheliegend für Gitarrenverstärker mit Röhren. Ich selbst hatte bisher eher Lautsprecher gebaut (z.B. Fostex FR 103 Sigma im Exponentialhorn) und das Interesse an Breitbandlautsprechern wuchs. 
Unsere ersten Gehversuche machten wir mit einem kleinen 6V6 Verstärker nach Schaltungsentwurf Rainer zur Linde „Audio- und Gitarrenschaltungen“. Letztlich haben wir diesen kleinen Amp dann auch in Betrieb nehmen können, auch wenn aufgrund der nicht ganz fachgerechten Umsetzung das Ergebnis mittelprächtig war. Die Teile hatten wir damals noch schön auf Basis eines gedruckten Papierkataloges und Bestellschein bei Welter gekauft. Im Anschluss dann eine Variante des AC10 versucht, was jedoch nicht klappte und wir die Gedanken zum Gitarrenverstärker nicht weiter verfolgten.

Bisheriger Aufbau
Mich hatte das Thema Breitbänder mit Röhren gepackt und ich bin am Ball geblieben. Immer mehr gelesen und eingearbeitet. Immer wieder kleine Verstärker gebaut, dazu gelernt, wie das so läuft.

Mein erster Verstärker, mit dem ich vollauf zufrieden war, entstand nach Schaltungsentwurf GW/RG mit der PC86/PL82. Die letzte Ausbaustufe habe ich heute noch unverändert im Einsatz und auch wenn ich zwischenzeitlich anderes gebaut und getestet habe, bin ich mit diesem Verstärker immer noch glücklich.

Nun spukt immer wieder im Kopf herum, die Ausführungen von Segschneider im Audionisten aufzugreifen, und die weiterentwickelte Version dieses Verstärkers zu nutzen.

Bisher habe ich das nicht weiter verfolgt, weil ich meine PL82 einfach nicht verändern möchte. 
Die Änderungen betreffen nicht nur das Schaltungsdesign, sondern die komplette Stromversorgung.
Für mich war es damals einfacher (auch wenn man das anhand der vielen verlöteten Bauteile kaum glauben kann), die Röhren mit geregeltem Gleichstrom und die Betriebsspannung mit Regelung auf Basis MOSFET zu realisieren. Es lassen sich so relativ einfach und genau die gewünschten Strom- und Spannungswerte einstellen. Nebenbei bemerkt bin ich immer wieder erstaunt, dass die ganze Technik bis heute völlig fehlerfrei läuft. Ich klopfe mal auf Holz... Allerdings geistert mir immer wieder der gut gemeinte Hinweis des Entwicklers im Kopf, das Wechselstromheizung und RC-Siebung die eindeutig musikalischere Lösung darstellt.

Erste Version



Um meine PL82 nicht anzufassen, habe ich mich nun doch dazu entschlossen, die ganze Sache noch mal in Angriff zu nehmen. Zurückliegende Versuche sind aufgrund verschiedener Herausforderungen im Grundausbau stecken geblieben und weil mich das Ergebnis nicht wirklich überzeugte, wieder zurück gebaut worden. 

Im ersten Schritt habe ich die Originalschaltung aus dem Buch Höchst Empfindlich noch einmal 1:1 aufgebaut. Für die Heizung habe ich zwei kleine 20V Trafos verwendet, die aus einer Idee zur Linestufe mit der C3m stammen. Ich komme bei 300 mA auf jeweils 20,2V Trafospannung, was prima passt. Weil die Mittelanzapfung direkt auf Gerätemasse liegt, sind auch keine extra Widerstände nötig. Bei der Betriebsspannung habe ich die von Michael ausführlich beschriebene Stromversorgung übernommen, allerdings dann natürlich die Reihenwiderstände auf die 240V/205V angepasst. Das brutzelt ordentlich was weg, um auf die 205V zu kommen, 5W Typen erforderlich. Wollte ich so, weil das Netzteil noch andere Aufgaben bekommt. 

Etwas schwierig stellte sich die Beschaffung eines geeigneten Trafos dar. Ich wollte keinen extra beschaffen, da am Ende nicht klar ist, ob ich diesen weiterhin benötige. Ein Trafo von Jan Wüsten mit 2 x 230V hatte einfach zu viel Leistung und dementsprechend zu hohe reale Sekundärspannung. 
Ich habe mir dann einen kleinen 30VA Ringkerntrafo von Tube Town aus dem Regal genommen. Nominell 200V bei 0,085A. Nun belaste ich diesen mit ca. 50mA und wenn ich anstelle der 230V Primärwicklung den 220V Abgriff verwende, komme ich nach Siebung auf 280V am Ladeelko. Für den zweiten Kanal musste ich dann doch noch einen Trafo ordern und auch noch einen Ringtausch vornehmen. Die jetzt bei Tube Town verfügbaren Trafos haben primär nicht mehr die 220/230/240V, sondern 110/230/240. Gut, dass ein Trafo alter Bauart noch in meinem Webradio werkelt. Diesen durch den neuen getauscht und somit für den Endverstärker zwei identische Trafos erhalten. Durch diesen Umstand wurde der Verstärker kanalgetrennt aufgebaut, könnte also problemlos in zwei Gehäuse wandern. 
Die ganze Schaltung habe ich in gewohnter Weise auf einem Sperrholzbrett mit Rahmen aufgebaut, um bequem Veränderungen durchführen zu können. Der gestapelte Aufbau war die Folge mangelnden Platzes und meiner Bequemlichkeit, die vier Trafos noch mal neu anzuordnen.

Die Inbetriebnahme verlief recht reibungslos. Zuerst einen Igel an belastbaren Widerständen an die einzelnen Stromversorgungszweige und mit Anpassung der Widerstände die Toleranzen der Trafos auf identische Spannungswerte abgeglichen. Erst dann die Schaltung an die Stromversorgung angeschlossen und in Betrieb genommen. Mit etwas Nacharbeit alles im Sollbereich. Nachdem ich mir 5 min auf die Schulter geklopft hatte und zufrieden feststellte, dass sich weder Brumm noch Rauschen zeigte, die ersten Musikstücke gehört. 

Die beiden Verstärker zeigen sich klanglich unterschiedlich, was ich vordergründig auf die eingesetzten Übertrager zurück führe. Die ursprüngliche Endstufe hat die 3,5k M65 AÜ von Reinhöfer, welche auf Schnittbandkern umgebaut sind. Die neue hat die AÜ mit M74 Kern. Ich hätte auch noch die Ausführung mit M85 Kern, welche hier aber nicht sinnvoll ist. 

Zweiter Aufbau:

Nachdem der Verstärker eine Weile in Betrieb war, habe ich sozusagen die 2. Stufe „gezündet“.
Die Schaltung auf das PL82 Konzept aus dem Audionisten umgestrickt und in der Siebung die Widerstände getauscht. Das ging dann vergleichsweise zügig, 

Danach erfolgte die erneute Inbetriebnahme und erst einmal ausgiebig Musik gehört, ohne Vergleiche anzustellen. Ich habe mir abgewöhnt, Verstärker, die ich selbst gebaut habe, sofort nach klanglichen Kriterien zu bewerten. Zu stark überstrahlt erst einmal die Freude des Geleisteten. Erst nach längerer Spieldauer ergeben sich realistische Bilder und manches, was erst als für gut befunden wurde, hat dem nicht Stand gehalten. Was die Bauteilauswahl wie z.B. bestimmte Kondensatoren / Röhren betrifft, das  hat für mich erst einmal keine Priorität. Später an diesen Stellen noch Änderungen durchzuführen geht immer. Es muss erst einmal die grundlegende Funktion einwandfrei gegeben sein und zufriedenstellen, bevor ich darüber nachdenke. 

So halte ich es auch jetzt.

Wie es weiter geht, muss ich sehen. Sicher ist, es wird nur ein Verstärker bleiben, ich möchte kein weiteres Gerät haben, was nicht genutzt wird. Es ist auch noch zu früh mir darüber konkrete Gedanken zu machen, ob ggf. auch noch mal das Gehäuse wechselt. Grundlegend würde ich das jetzige gerne weiter nutzen. Bei kanalgetrenntem Aufbau ist auch denkbar, zwei dieser Gehäuse zu verwenden, wie ich sie z.B. für den Vorverstärker im Einsatz habe. Die hätte ich noch da und wüsste aktuell auch nicht, wofür ich sie ansonsten verwenden könnte.

zweite Version

Eine Sache gibt es noch zu erwähnen. Die überarbeitete Version der PL82 setzt als Bedingung für eine erfolgreiche Umsetzung einen AÜ mit 7k voraus. Diesen AÜ hätte ich auch gerne, habe auch eine Bestellanfrage bei Reinhöfer laufen. Ich weiß allerdings nicht, ob daraus was wird und offen gestanden habe ich auch keine Idee einer alternativen Bezugsquelle eines AÜ mit den entsprechenden Werten in der geforderten Qualität. Dank Unterstützung des Entwicklers läuft meine Endstufe auch mit den 3,5k. Ich halte dies allerdings für einen Kompromiss, eine Übergangslösung.

Donnerstag, 31. Juli 2025

Betriebsblind

Ich habe die letzten Tage mit einem Problem gekämpft, deren Umstände mich dazu veranlassen, einen Eintrag in meinem Bautagebuch vorzunehmen. 

Auch wenn ich hin und wieder an meiner Anlage kleine Änderungen durchführe, so ist grundlegend alles an seinem Platz und größere technische / bauliche Veränderungen erfolgen nicht.

Zwischenzeitlich steht auch immer mal eine Putzaktion an, bei der ich alle Geräte aus dem Rack nehme, alles vom Staub befreie und wieder an den gewohnten Platz stelle.

Letztens viel mir während ich Musik von Schallplatte hörte ein leichter Brumm auf, der da nicht sein durfte. Nicht vordergründig, jedoch wahrnehmbar, wenn keine Musik spielt. Das war in der Form vorher nicht. Verkabelung geprüft Geräte ein und aus geschaltet, auf einmal alles gut. 

Tage später gleiches Spiel. Dabei viel mir auf, dass der Brumm immer dann auftrat, wenn ich zur aktiv genutzten Phonostufe ganz unten rechts auch die zweite RIAA, die in der mittleren Ebene mit C3g Röhren, ebenfalls in Betrieb hatte. Diese ausgeschaltet, alles wieder gut. Wie kann es zu so einer Wechselwirkung kommen?

Was dann folgte war einer Verkettung logischer und völlig unsinniger Prüfschritte, um hinter die Ursache zu kommen: Masseverkabelung des Plattenspielers, Masseschleifen zwischen den Geräten, Phonostufe halb zerlegt und Leitungsführung Schritt für Schritt geprüft. Tonarme, Tonabnehmer, Headshell getauscht.

Entdeckt, dass der Brumm immer dann auszumachen war, wenn der ADC 550 XE Tonabnehmer genutzt wurde. Zwischendurch, um wirklich alles auszuschließen, auch noch eine andere Phonostufe herangezogen. 

Hier biege ich einmal kurz ab, weil es mir zu dieser Phonostufe noch ein paar Worte der Erklärung wert sind. Es handelt sich um die bekannte Aikido-Platine, welche Herr Otto entwickelt hat und man sie über den eBay Shop erwerben kann. Aus meiner Sicht stimmt bei dieser Platine das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut.

Ich hatte mir diese aus Interesse einmal zugelegt, jedoch dann nicht weiter genutzt. Was etwas schade ist, in meiner Ausführung fehlen noch die vier Bohrungen zur Befestigung, die Herr Otto in der aktuellen Version ergänzt hat. Eine gewisse Herausforderung für den Einbau in ein Gehäuse. Das Teilchen klemmt man ideal an einen Akku und in loser Schüttung kann sofort Musik gehört werden. 

Genau das war der Grund, weshalb ich sie hervorgekramt hatte, der Betrieb ohne Netzteil. Weil mir das dann doch zu schlumperig im Aufbau war, habe ich dem Gebilde noch fix ein extra Gehäuse gezimmert. Drei Mutiplexbrettchen, eine Aluplatte 15x20 cm und zwei dünne Sperrholzplatten als Rückwand und den Deckel, welchen man einfach einschieben kann. Die Rückwand bewusst aus Holz, da ich die Aussparung für die Chinchbuchsen rein fräsen musste, bei Metall wäre mir das zu großer Aufwand gewesen. Um die Platine dann präzise in der Höhe zu justieren, habe ich eine recht rustikale Vorgehensweise gewählt. Unter die Platine ein Stück MDF. Montagekleber auf den Gehäuseboden,  MDF und Platine drauf, und dann sachte so lange runter drücken, bis genau die Aussparung mittig ist. Gehalten wird die Platine durch einen darüber befestigte Leiste. Die zwei 12V Akkus sind auch nur eingeklebt. 

Das Ladegerät in Form eines Steckernetzteils habe ich komplett zerlegt und nur die Innereien hinter die Front montiert. Mit Dreifachschalter wird dann zwischen Betrieb / Aus / Laden umgeschaltet. Die RIAA zieht 40mA, da kann man sich noch die 8mA für die blaue Betriebs-LED gönnen, rot für Netzbetrieb. In Mac Gyver Manier über Schrumpfschlauch auch noch das Licht der LED´s der Ladeanzeige von der Platine aus der Front geführt, was nicht wirklich schön zu sehen ist, reicht für den Zweck, und die LED´s direkt raus zu führen, war mir mit der Löterei zu fummelig. 
Die ganze Kiste habe ich dann noch mit der Spraydose bearbeitet. Die Farbgebung in anthrazit erfolgte nicht zufällig, sondern ganz bewusst. Mir sind doch im Keller gleich drei halbvolle Spraydosen in dieser Farbe in die Hände gekommen, die mal weg mussten...

An einem regnerischen Sonntag habe ich mir einen großen Pott Kaffee und einen Schreibblock geschnappt und Struktur in meine Suche gebracht. 

Eine Checkliste aufgestellt und abgearbeitet. Die Erleuchtung kam dann, als ich die RIAA mit C3g ohne weitere Kabel außer der Netzversorgung eingeschaltet hatte. Der Brumm bestand weiterhin!

Das Ergebnis ist dann irgendwie auch wieder Logisch. Das ADC 550 XE reagiert im Gegensatz zu einem 220 oder einem Ortofon VM Silver sehr stark auf Störfelder. Warum, ich weiß es nicht. Die RIAA erzeugt genau dieses Störfeld und ist direkt unter dem Thorens platziert. 

Als Sofortlösung ist der Thorens auf die linke Seite gewandert, betreibe ich weiterhin an der C3g RIAA, weil das meine aktuell favorisierte Kombination ist. Der zweite Thorens ist an die RIAA unten rechts angeschlossen. Jetzt also wieder Ruhe eingekehrt und den Grund ausgemacht. 

Warum gab es das Problem bisher nicht? Der besagte Thorens stand mit dem ADC 550 vor der Putzaktion links, ich hatte ihn beim Zurückstellen einfach nur auf die andere Seite platziert und das ADC 550 habe ich noch nicht so lange im Einsatz, um es vorher schon mal bemerkt zu haben. 

Ich kann mich nun gezielt weiter damit auseinandersetzen, ohne hektisch wildes Chaos zu verursachen. Erster Gedanke, generell ein geerdetes Stahlblech unter das oberste Brett des Regals zu montieren. Wäre nicht sichtbar und würde zumindest nicht schaden. Logisch auch, den Deckel auf das Gehäuse mal drauf machen... 



Freitag, 21. März 2025

5654/1626 SE Verstärker



Seit längerer Zeit nutze ich einen kleinen Verstärker, welcher mit der 12SH1L und der 1626 (VT-137) aufgebaut ist, ich hatte das 2014 dokumentiert. Den Schaltungsentwurf hatte ich auf den Seiten von Jogis Röhrenbude gefunden und entsprechend umgesetzt. Aufgrund der Übertrager sekundärseitig 5 Ohm, war er für den Betrieb an Saba Lautsprechern gedacht.

 

Im Ergebnis war das dann auch ok so und funktionierte problemlos. Eine längere Zeit nutze ich das kleine Gerät in meinem Homeoffice. Seit dem Umbau auf eine Lösung mit Webradio/Raspberry Pi, wurde er jedoch nicht weiter genutzt. 

 

 

Irgendwann habe ich mir diesen auf den Tisch gestellt und überlegt, ob ich ihn nicht doch noch etwas optimieren könnte. 


 

Konzipiert war dieser von Gerd Reinhöfer ursprünglich für die 717A, siehe auch Link zur Schaltung. Diese zu verwenden würde bedeuten, unverhältnismäßig hohen Aufwand zu betreiben (Kosten/Beschaffung). Allerdings ist die EF95/5645/6AK5W in der angedachten Schaltung kompatibel. 


Relevantester Unterschied zum derzeitigen Schaltungsdesign ist abgesehen von der 12SH1L die konzipierte Gegenkopplung. Gerd Reinhöfer hatte diese noch von "GK über alles" auf phasenstarre GK umgearbeitet, wie sie im Prinzip bei mir in der PL82/EL34 auch Anwendung findet.

Was somit unverändert bleiben konnte, waren die Ausgangsübertrager aus einem Saba Freudenstadt mit 10k, der konkret dafür gedachte Netztrafo und die Stromversorgung. Allerdings habe ich die SV noch einmal komplett zerlegt und auch die Schaltung nicht einfach abgeändert sondern noch mal neu aufgebaut. Dabei bei der Auswahl der Bauteile diverse Änderungen vorgenommen. Sichtbarster Umbau ist der Wechsel von Oktalfassung auf 7-polige Fassung. 

 

 

Damit ein Rückbau möglich bleibt, habe ich die Aussparungen mit entsprechend zurecht geschnittenen Unterlagen aus Aluminium versehen und in diese dann die Röhrenfassungen eingesetzt. Ist jetzt nicht so schick, zudem sieht der Aufbau mit den 12SH1L stimmiger aus, geht meines Erachtens dennoch grundlegend.

Was immer etwas hemdsärmelig wirkte, war die Front. Ein Tausch der Frontplatte, der Kippschalter und Potiknauf, hat die Sache etwas aufgehübscht. Die Font wollte ich noch in Anthrazit identisch der Abdeckhauben lackieren, stelle ich erst einmal zurück. 

Eine kleine Anpassung war noch bei der Heizspannung erforderlich, die etwas zu hoch lag. Zwei Widerstände 0,22 Ohm jeweils in der 12,6V Zuleitung haben das gelöst. Ist nur wichtig, diese parallel einzubinden, da die beiden 5654 aufgrund der 6,3V einseitig auf Masse liegen.

Den Ruhestrom habe ich nahezu genau auf die 25mA eingestellt. Kleine Arbeiten sind noch zu erledigen, grundlegend ist der Umbau abgeschlossen. 


Bei der Inbetriebnahme gab es auch einen Fehlversuch. Die Erzeugung der negativen Gitterspannung erfolgt über separaten Abgriff am Trafo. Natürlich muss man sich die Anordnung nach dem Gleichrichter auf dem Kopf denken. Plus kommt auf Masse, "Masse" ist dann Minus. Klingt einfach, ist in der Praxis auch mal schnell übersehen...

Was für den Testbetrieb recht praktisch ist, die Hauben, welche von Hebdrehwählern der Fernmeldetechnik stammen, haben diese Bügel, auf die die Hauben letztlich geschoben werden. Damit lässt sich der Verstärker bequem und standsicher auf den Kopf gestellt betreiben und ich komme sehr gut an die einzelnen Baugruppen ran. Erleichtert die Einstellarbeiten.


 

Das Ergebnis hat mich positiv überrascht. Ich habe den Verstärker bisher etwas unterschätzt und nicht erwartet, doch noch mehr raus holen zu können. Im jetzigen Aufbau ist das Ergebnis wirklich beachtlich. Er läuft absolut rausch- und brummfrei, die Ausgansleistung ist natürlich gering, an den Jericho Hörnern jedoch machbar für Zimmerlautstärke. Die Fehlanpassung, wenn man so will (der AÜ ist auf 5 Ohm, die Lautsprecher sind auf 8 Ohm ausgelegt), erscheint mir als unkritisch. 


Was mir wirklich gefällt, ist die saubere, detaillierte und ausgewogene Auflösung. Gemessen an der Größe der Ausgangsübertrager ist auch die Tieftonwiedergabe erstaunlich. Die Kombination Pentode und Triode passt einfach. Mir fehlt beim Hören nichts. Erst im Direktvergleich mit anderen Verstärkern fallen die Unterschiede ins Gewicht. 

Ich werde den Verstärker auf jeden Fall eine Weile in meiner Anlage nutzen. Einfach weil ich mich freue, wieder eine kleine Verbesserung an meinen Gerätschaften erzielt zu haben.


 


Donnerstag, 6. Februar 2025

Getrennte Wege


In diesem Eintrag geht es darum, welche Kettenreaktion ausgelöst wird, wenn man einen gut gemeinten Tipp bekommt, doch mal eine Linestufe mit einer bestimmten Röhre zu probieren...

… so geschehen. Ich hatte angefangen, die erforderlichen Bauteile zusammen zu stellen und auch schon einige Lötarbeiten durchgeführt. Dann war etwas Ruhe eingekehrt, andere Dinge waren von größerem Interesse.

Irgendwann habe ich mir zwei Abende Zeit genommen, und die Linestufe fertig gestellt. Weil nur zum Test, auch nicht groß in ein Gehäuse gebracht, sondern auf einem einfachen Brett montiert. Mir ist bewusst, dass so ein offener Aufbau Gefahren mit sich bringt und man das nur machen sollte, wenn man sicher ist, dass keine Gefahren für Dritte entstehen können.

Der Vorverstärker lief in diesem Aufbau eine ganze Weile und um so länger er im Einsatz war, um so mehr habe ich Gefallen daran gefunden. Den wollte ich behalten.  Also doch in ein Gehäuse verfrachten. Da ich mich mit der Anzahl an Geräten beschränken will, sollte er einen bestehenden Vorverstärker ersetzen. Die Linestufe auf Basis der 5654 wollte ich so belassen wie sie ist. Die fasse ich nicht an.  

Der Phonoteil noch im Testaufbau

Meine zweite Linestufe mit der E288CC habe ich nach Schaltungsentwurf Alex Kriegel in Kombination mit der D3a RIAA aufgebaut. Ich habe gerade im Blog geschaut, wann das war. Das ist nun auch schon wieder fast 10 Jahre her, die Zeit rennt. 
Bis heute liefen die beiden Teile technisch problemlos. Allerdings hatte ich den Aufbau damals so konzipiert, Stromversorgung und Line/RIAA in getrennten Gehäusen zu betreiben. 
Konzeptbedingt kann ich die RIAA nicht solo nutzen. Das empfand ich schon öfter als Nachteil. Soll auch heißen, ich habe die RIAA mit D3a bisher noch nie mit einem anderen Vorverstärker betrieben.
Also noch einmal anders konzipieren. Hierbei die beiden Gehäuse beibehalten. 



In das eine ist die Linestufe eingezogen. Geheizt wird diese nicht mehr mit stabilisiertem Gleichstrom, sondern mit Wechselstrom. Den Hochvoltteil habe ich von einer Stabilisierung mit MOSFET auf gängige RC Siebung angepasst. Mehr gibt es eigentlich nicht zu erwähnen. Die Eingänge werden über einen Drehschalter gewählt. Hier könnte ich überlegen, auf eine Lösung mit Relais zurück zu greifen, geht so aber auch recht gut. Der vorhandene Platz ist ausreichend, ich musste nur etwas überlegen, wie ich die einzelnen Baugruppen sinnvoll positioniere. 

Die RIAA wollte ich in der Form unverändert belassen. Allerdings habe ich diese doch noch einmal komplett zerlegt und dann unter Verwendung der Bauteile mit kleinen Optimierungen wieder zusammengebaut. Die Stromversorgung ebenfalls von MOSFET auf RC Siebung umgestellt, aber für die Heizung weiterhin stabilisierte Gleichspannung. Wie an anderer Stelle geschrieben, ist es mir bisher nicht geglückt, die Röhren einer RIAA zufriedenstellend mit Wechselstrom zu beheizen. Als Trafo kam ein Ringkerntrafo mit sekundär 230V/9V zum Einsatz. Heizspannung läuft sanft hoch, bevor Betriebsspannung zugeschaltet wird. Das sollte die Röhren schonen. 

Auch wenn sich die Seitenwände Front, Rückwand und Deckel komfortabel einzeln öffnen lassen, gestaltete sich der Zusammenbau wie Tetris. Die Halterung für die Röhren sind auf Gummis gelagert, wie ich es bei der C3g auch umgesetzt habe. 
Gut war, die ganze Schaltung vor dem Einbau noch einmal längere Zeit Probe laufen zu lassen, bevor der Einbau erfolgte. 
Nach eine gewissen Betriebsdauer im Testbetrieb stellte ich fest, dass der eine Kanal von den Werten immer wieder abdriftete. Konnte ich mir nicht erklären. 
Dann nach der Ausschlussmethode gearbeitet. Zuführung Stromversorgung links /rechts getauscht, Fehler bleibt auf dem gleichen Kanal. Röhren getauscht, identisches Verhalten. Somit war die Ursache schnell eingrenzbar. Der Gitterableitwiderstand hatte eine kalte Lötstelle, nicht sichtbar, erst durch Messung ermittelbar. Danach alles schick. Werte stellen sich ein, wie erwartet. 


Aus Interesse und einem Spieltrieb heraus, habe ich noch fix eine Umschaltmöglichkeit gebastelt. Das kann man natürlich eleganter mit Relais etc. realisieren, mir reichten zwei zweipolige Umschalter. Zwei und nicht nur einen Schalter deshalb, um sowohl Signal als auch Masse schalten zu können, um ggf. Masseschleifen auszuschließen.
Somit ist es ohne nervige Stöpselei möglich, an einem Plattenspieler und einer Linestufe zwischen zwei unterschiedlichen RIAA Verstärkern zu wechseln. Natürlich gehen auch zwei Plattenspieler an einer RIAA, wenn man die Richtung tauscht.
Das fand ich für mich ganz interessant, die drei RIAA´s mit unterschiedlichen Röhren D3a, C3g und E88CC in entsprechenden Schaltungen direkt vergleichen zu können. Das Umschalten geht recht fix, erfordert allerdings auch immer die Anpassung der Lautstärke am Poti. Ich hatte mir mit Filzstift kleine Markierungen gesetzt, damit es einfacher war.

Links Vorverstärker, rechts Phono, beide Geräte ohne Deckel



Jedes Gerät für sich gesehen passt für mich. Wenn ich mich unbedingt entscheiden müsste, würde ich aktuell der RIAA mit D3a den Vorzug geben. 
Zumindest habe ich den Umbau bis auf ein paar kleine Restarbeiten abgeschlossen, bin mit dem Ergebnis zufrieden. Das war mir einen Eintrag im Blog wert.