Montag, 28. Juli 2014

Graue Maus

Auch wenn aktuell nicht wirklich ein größeres Vorhaben ansteht, so gibt es doch immer wieder die eine oder andere Bastelei.
In letzter Zeit habe ich angefangen, so einige Gerätschaften wieder zurück zu bauen. Weil ich sie nicht benötige, weil sie misslungen waren oder nie fertig gestellt wurden. Auch daran glauben musste einer meiner ersten Verstärker. Vielmehr das, was der letzte Stand war. Mit diesem Chassis hatte ich mehrere Anfängerversuche unternommen. Schaltungen mit PL82, EL84, EL 95 und am Ende mit der 1626 hatte ich aufgebaut. Durch den ständigen Tausch von Trafos, Übertragern und Röhrensockeln, war das Alublech auch schon recht zerbohrt.
Als ich die Teile so da liegen hatte, kam mir der Gedanke, doch noch mal was zu recyclen. Die 1626 mit den 10K Übertragern aus einem alten Saba Freudenstadt sollten bleiben. Auch die Hauben, sie stammen von alten Hebdrehwählern der Fernmeldesysteme S22 und S50, sollten genutzt werden.
Bisher habe ich die mechanischen Teile auf einer Aluplatte platziert. Da ich nicht viel Aufwand treiben wollte, wurde alles mit grauer Metallschutzfarbe aus der Sprühdose behandelt, die ich noch da hatte. Der triste Farbton legte dann den Namen "graue Maus" nahe. Nachträglich sollte ich wohl die Wählerhauben noch mal in einer anderen Farbe lackieren, um den Verstärker etwas aufzuhübschen.
Da ich auf den Seiten von Jogis Röhrenbude eine interessante Schaltung mit einer russischen 12SHlL entdeckte, legte ich mich auch gleich auf diese Röhre fest. Also die Treiberstufe aus russischen Militärbeständen und die Endstufe aus amerikanischen Militärbeständen, friedlich vereint. Entgegen meiner sonstigen Abneigung, bei Röhren die Ummantelung zu entfernen, habe ich es hier getan. Die 12SH1L sehen nicht wirklich ansprechend aus und es ist bei dieser Ausführung auch ganz einfach, den Alumantel abzulösen. Man muss sich nur kenntlich machen, welcher Pin an welcher Stelle liegt, da ohne Zentrierstift im Loktalsockel die Orientierung fehlen würde.






























Nun lag die ganze Sache einige Monate auf Eis. Nachdem im Frühjahr völlig unerwartet der Firmeninhaber der Firma Reinhöfer electronic verstorben war, wusste ich nicht, wie ich an meinen schon bestellten Trafo kommen sollte. Und ich hatte vollstes Verständnis, dass man dort andere Sorgen als meinen Trafo hatte. Vor 14 Tagen meldeten sich die neuen Firmeninhaber und letzte Woche hielt ich meinen für die Schaltung dringend benötigten Trafo in den Händen. In gewohnter Reinhöferqualität.

Das motiviert mich nun, an dem Verstärker weiter zu arbeiten. Falls es sich lohnt, werde ich weiter berichten.

Samstag, 12. Juli 2014

Es wäre zu schön gewesen

Vor zwei Wochen war ich mit meinem Sportverein für ein Wochenende in Turin. Abgesehen von dem schönen Erlebnis, gab es aber noch ein anderes Ereignis, was mich beschäftigt hat.

Am späten Samstag Abend spazierte ich an einem HiFi-Laden vorbei, in dem gebrauchte Geräte angeboten wurden. Gleich im Schaufenster erblickte ich einen Plattenspieler, an dem man nicht vorbei laufen kann. Ein TD 124 in einem für meinen Eindruck sehr guten Erhaltungszustand. Auch interessant der montierte Tonarm. Und vor allen Dingen erschien mir der Preis wirklich angemessen. Ich hatte dann am Sonntag noch mal vorbei geschaut. Natürlich hatte der Laden geschlossen.
Den hätte ich mir gerne genauer angesehen. Erst hatte ich mir überlegt, mir die Adresse aufzuschreiben und den Händler zu kontaktieren. Aber ohne die Funktion prüfen zu können, wollte ich das dann nicht. Schnell hat man da die sprichwörtliche Katze im Sack gekauft und hinterher eine Enttäuschung oder kostspielige Aufarbeitung.
Etwas betrübt war ich dann doch, ob des nicht vorhandenen Jagdglückes.