Dienstag, 11. November 2014

Tang Band W8-1772 Teil2

Endlich lieferte der Postbote die bestellten Schallwände und mein Projekt konnte weiter geführt werden.

Erste Aufgabe war, das Multiplex zu schleifen und einige Spalten zu schließen, welche bei diesem Material an den Schnittkanten auftreten können. Danach stand die Arbeit an, die Schallwände mit Lasur zu streichen. Mit der Rolle geht das nicht, besser ist hier ein Pinsel geeignet.
Da ich einmal den Aufwand hatte, habe ich parallel gleich auch noch die "Reserveschallwände" der Seas mit bearbeitet. Falls ich die doch noch benötige, habe ich die Arbeit schon weg.
Die Wahl viel auf Nussbaum dunkel, was sich bei der ersten Anwendung gleich als Fehler herausstellte. Im Nachgang konnte ich mich auch wieder daran erinnern, dass ich bei den anderen Lautsprechern den Farbton kastanie verwendet hatte, welches dem Farbton meiner Möbel eher entspricht. Also dann noch 3x in kastanie überpinselt. Jetzt ist das Holz doch dunkler, als beabsichtigt, aber immer noch besser, als der gräuliche Ton vorher.

Letzter Schritt war dann, die Fronten auf die ansonsten fast fertig gestellten Boxen zu kleben. Montagekleber macht sich hier wieder gut. Alles was aus den Spalten hervor tritt, lässt sich sauber abwischen, so das keine unschönen Übergänge entstehen.
Nachdem die Kabel verlötet waren, mussten die Füße noch angebracht werden. Für den ersten Schritt habe ich diese erst einmal mit doppelseitigem Powerband fixiert, um sie eventuell doch durch eine andere Lösung ersetzen zu können.

Schallwand noch unbehandelt

Lasur ist aufgetragen, Farbton nussbaum/kastanie

Auftragen des Montagekleber vor dem endgültigen Zusammenbau


Nachdem nun alles fertig ist, kam der große Moment, die Lautsprecher das erste Mal im neuen Zuhause zu hören. Offen gestanden, so richtig vom Stuhl gehauen hat mich der erste Hörtest nicht. Ich habe dann noch mit der Aufstellung und den Anpassungsgliedern experimentiert. Aktueller Stand ist, dass die Lautsprecher jetzt komplett ohne weitere Bauteile im Signalweg und dicht an der Rückwand stehen.
Was kann ich nun sagen? Die Transparenz des 1772 ist beeindruckend. Auch kleine Details werden dargestellt, dabei stehen die Musiker sehr weit vorne im Raum. Einen zusätzlichen Hochtöner vermisse ich überhaupt nicht. Alle Anpassungen, die zu einer ausgewogenderen tonalen Balance führen, wirken sich wiederum negativ auf Dynamik und Auflösung aus. Ich glaube, hier muss jeder seine Lösung finden. Wie gesagt, ganz ohne weitere Anpassung ist jene, die ich bisher bevorzuge. Die ganze Konstruktion hat aber auch einen Haken. Die Wiedergabe der tiefen Frequenzen ist limitiert. Der Bass kommt druckvoll und im Normalfall passt das auch gut. Wenn ich jedoch Musik abspiele, bei der der Bass bis in die untersten Lagen geht, fehlt doch was, das ich von den Seas gewohnt bin.






Als Referenz habe ich hier von der "The Dali CD2" Holly Cole - Train Song oder Bo Stief Dream - Heart. Im Vergleich geht die Konstruktion der Seas deutlich weiter runter und das Gesamtbild ist auch geschlossener. Klar, die Lautsprecher mit den Tang Band sind bei ca. 40 Liter Innenvolumen auch deutlich kleiner. Das war ja ein Sinn der Übung und hier hatte ich meine Erwartungen auch ein Stück runter geschraubt. Ich hätte nur nicht erwartet, dass die beiden Typen so weit auseinander liegen. Aufgrund Urlaub habe ich weitere Tests erst einmal abgebrochen und voreilige Schlüsse will ich nicht ziehen. In der kommenden Zeit werde ich die neuen Lautsprecher erst mal laufen lassen und mich an den Dingen erfreuen, die sie wirklich gut können. Und dann sehe ich weiter. Eins ist klar, die Lautsprechergehäuse der FA22RCZ werde ich nicht vorschnell dem Sperrmüll überantworten.