Dienstag, 11. November 2014

Tang Band W8-1772 Teil2

Endlich lieferte der Postbote die bestellten Schallwände und mein Projekt konnte weiter geführt werden.

Erste Aufgabe war, das Multiplex zu schleifen und einige Spalten zu schließen, welche bei diesem Material an den Schnittkanten auftreten können. Danach stand die Arbeit an, die Schallwände mit Lasur zu streichen. Mit der Rolle geht das nicht, besser ist hier ein Pinsel geeignet.
Da ich einmal den Aufwand hatte, habe ich parallel gleich auch noch die "Reserveschallwände" der Seas mit bearbeitet. Falls ich die doch noch benötige, habe ich die Arbeit schon weg.
Die Wahl viel auf Nussbaum dunkel, was sich bei der ersten Anwendung gleich als Fehler herausstellte. Im Nachgang konnte ich mich auch wieder daran erinnern, dass ich bei den anderen Lautsprechern den Farbton kastanie verwendet hatte, welches dem Farbton meiner Möbel eher entspricht. Also dann noch 3x in kastanie überpinselt. Jetzt ist das Holz doch dunkler, als beabsichtigt, aber immer noch besser, als der gräuliche Ton vorher.

Letzter Schritt war dann, die Fronten auf die ansonsten fast fertig gestellten Boxen zu kleben. Montagekleber macht sich hier wieder gut. Alles was aus den Spalten hervor tritt, lässt sich sauber abwischen, so das keine unschönen Übergänge entstehen.
Nachdem die Kabel verlötet waren, mussten die Füße noch angebracht werden. Für den ersten Schritt habe ich diese erst einmal mit doppelseitigem Powerband fixiert, um sie eventuell doch durch eine andere Lösung ersetzen zu können.

Schallwand noch unbehandelt

Lasur ist aufgetragen, Farbton nussbaum/kastanie

Auftragen des Montagekleber vor dem endgültigen Zusammenbau


Nachdem nun alles fertig ist, kam der große Moment, die Lautsprecher das erste Mal im neuen Zuhause zu hören. Offen gestanden, so richtig vom Stuhl gehauen hat mich der erste Hörtest nicht. Ich habe dann noch mit der Aufstellung und den Anpassungsgliedern experimentiert. Aktueller Stand ist, dass die Lautsprecher jetzt komplett ohne weitere Bauteile im Signalweg und dicht an der Rückwand stehen.
Was kann ich nun sagen? Die Transparenz des 1772 ist beeindruckend. Auch kleine Details werden dargestellt, dabei stehen die Musiker sehr weit vorne im Raum. Einen zusätzlichen Hochtöner vermisse ich überhaupt nicht. Alle Anpassungen, die zu einer ausgewogenderen tonalen Balance führen, wirken sich wiederum negativ auf Dynamik und Auflösung aus. Ich glaube, hier muss jeder seine Lösung finden. Wie gesagt, ganz ohne weitere Anpassung ist jene, die ich bisher bevorzuge. Die ganze Konstruktion hat aber auch einen Haken. Die Wiedergabe der tiefen Frequenzen ist limitiert. Der Bass kommt druckvoll und im Normalfall passt das auch gut. Wenn ich jedoch Musik abspiele, bei der der Bass bis in die untersten Lagen geht, fehlt doch was, das ich von den Seas gewohnt bin.






Als Referenz habe ich hier von der "The Dali CD2" Holly Cole - Train Song oder Bo Stief Dream - Heart. Im Vergleich geht die Konstruktion der Seas deutlich weiter runter und das Gesamtbild ist auch geschlossener. Klar, die Lautsprecher mit den Tang Band sind bei ca. 40 Liter Innenvolumen auch deutlich kleiner. Das war ja ein Sinn der Übung und hier hatte ich meine Erwartungen auch ein Stück runter geschraubt. Ich hätte nur nicht erwartet, dass die beiden Typen so weit auseinander liegen. Aufgrund Urlaub habe ich weitere Tests erst einmal abgebrochen und voreilige Schlüsse will ich nicht ziehen. In der kommenden Zeit werde ich die neuen Lautsprecher erst mal laufen lassen und mich an den Dingen erfreuen, die sie wirklich gut können. Und dann sehe ich weiter. Eins ist klar, die Lautsprechergehäuse der FA22RCZ werde ich nicht vorschnell dem Sperrmüll überantworten.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Tang Band W8-1772 Teil1

Auch wenn ich mit den aktuell genutzten Lautsprechern recht zufrieden bin, kommt doch immer wieder der Wunsch nach einer Alternative auf. Zum einen die Neugier, wie es mit überschaubarem Aufwand eventuell noch besser geht. Andererseits haben die Seas einen baulichen Nachteil. Mit 42cmTiefe (erforderlich aufgrund des ca. 30cm langen Bassreflexkanal) wirken sie doch recht wuchtig und bereiten mir auf der linken Seite des Zimmer etwas Probleme bei der Aufstellung. Da ich noch ein zweites Paar Frontwände für die Seas habe, könnte ich eine Variante aufbauen, die eher breiter baut und nicht so in die Tiefe geht.

Nun ergatterte ich allerdings ein Paar Tang Band W8-1772, über die ich schon einige positive Berichte gelesen hatte. Diese sollen nun in ein passendes Gehäuse kommen. Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, darf die Konstruktion eine Gesamthöhe von 80cm nicht überschreiten. Damit bin ich deutlich eingeschränkt. Bassreflex macht hier Sinn. Die Berechnung habe ich anhand der TSP-Daten aus Klang&Ton auf der Seite von Jürgen Micka vorgenommen. Mein AudioCad läuft ja nicht mehr unter WIN7.

Somit stehen die Eckdaten fest. Die Front ist bei SpeakerSpace in Auftrag gegeben, da warte ich noch.
Um die Zeit zu überbrücken, habe ich mir im Baumarkt schon mal die restlichen Teile sägen lassen und verarbeitet. Das sonnige Oktoberwetter lässt sogar zu, die Arbeiten im Freien auszuführen. Die Oberfläche soll dieses Mal etwas ordentlicher ausgeführt werden, als ich das bei den Seas vollbracht habe. Nach einigem Hin und Her habe ich mich für eine einfache weiße Lackierung entschieden. Nur die Front bleibt dann natur Multiplex. Das wird dann nicht so dominat wirken und sich besser einfügen. Also fleißig grundieren, spachteln und schleifen. Den Lack auf Wasserbasis habe ich mit einer Filzrolle aufgetragen. Der Vorteil ist, man kann das auch im Wohnbereich erledigen, da es keine unangenehmen Gerüche verursacht. Auch wenn ich mir für meine Verhältnisse viel Mühe gegeben habe, sind die Übergänge an einzelnen Stellen noch auszumachen. Aber ich will auch nicht zu kritisch sein. Wenigstens haben sich keine Nasen gebildet.















Was jetzt noch Kopfzerbrechen bereitet hat, ist die Wahl des geeigneten Sockel. Dieser ist erforderlich, da die Lautsprecher sonst zu tief stehen würden. Sie müssen zur Hörposition angewinkelt aufgestellt werden.

Bei der Suche nach einer einfachen Lösung, bin ich auf Schrankbeine von IKEA gestoßen. Die vorderen sind 10cm hoch, die hinteren habe ich um 2cm gekürzt. Die Konstruktion könnte gerne noch 4cm höher sein, aber so geht das auch. Die großen Bohrungen habe ich einfach mit Silikon aufgefüllt und die eigentlichen metallenen Beinfüße in die Masse getaucht. Die vorderen inklusive der Metallgewindehülsen.Somit sind diese weiterhin verstellbar. Ich verspreche mir von der ganzen Bastelei eine gewisse Entkopplung.
Die Wände sind mit Damping-Matten beklebt, zusätzlich je zwei Pakete Sonofil. Spule und Widerstand sind am Boden auf einem separaten Brettchen platziert. Zusätzlich habe ich einen Schalter eingebaut, der bei Bedarf die Schaltung überbrückt.


Nun heißt es erst mal warten, bis die CNC-gefrästen Fronten
eintreffen...

Samstag, 4. Oktober 2014

4/5.10.- Westdeutsche Hifi-Tage in Bonn






















Über den Besuch einer HiFi Messe zu berichten, mag etwas langweilig sein. Für solche Events gibt es in den einschlägigen Fachzeitschriften Berichte, die das ansprechend aufbereiten.
Für mich war der heutige Tag dann doch ein besonderer.
Bisher bin ich solchen Veranstaltungen immer fern geblieben. Sicher auch, weil ich diesbezüglich ein paar Vorurteile mit mir rum schleppe und weil meist Gerätschaften vorgestellt werden, die mit meinem schmalen Hobbybudget unerreichbar sind.
Wenn dann aber direkt vor der Haustür im Bonner Maritim Hotel geladen wird, musste ich einfach hin. Bei schönem sonnigen Herbstwetter also ein Spaziergang zur Veranstaltung unternommen.
Leider verlief der Start genau so, wie ich befürchtet hatte. Stickiges Hotelzimmer total überfüllt, gewummere vom Nachbarraum und herein schlurfende Zeitgenossen die entweder etwas zu plappern hatten oder permanent mit ihren Werbeplastikbeuteln knisterten. Als ein prominenter Redakteur eines bekannten HiFi-Journal vorführte, welchen musikalischen Einbruch es gibt, wenn man im Hifirack die Stahlkugeln unter der Glasplatte weg nimmt, war es Zeit für mich, die Szene zu verlassen.
Die Räumlichkeiten verteilten sich auf fünf Etagen. Um so höher ich kam, um so ruhiger wurde es und es machte dann doch richtig Spaß. Ich bin dann bei der ein und anderen Vorführung länger hängen geblieben. Es war einfach zu schön, über die tollen Anlagen Musik zu hören. Richtig begeistert war ich vom Vortrag bei myro / Sauermann Audio. Die Erklärungen von Michael Weidlich zum Konzept waren einfach Klasse und was mir wichtig war, ich konnte das Gesagte mit meinem technischen Verständnis nachvollziehen. (fällt mir bei Stahlkugeln auf Glasplatte schwer) Die Lautsprecher hören auf den Namen Amur C und der getriebene Aufwand an Filtertechnik schlägt dann gewaltig auf den Preis.

Genauso gelungen fand ich die Vorführung bei Silberstatic. Die Vollbereichs-Elektrostaten gefielen mir klanglich auf Anhieb. Zu gerne hätte ich solche Teile bei mir in der Wohnung. Allerdings ist noch nicht mal nur der Preis die größte Hürde. Es mangelt bei mir einfach an der Möglichkeit, diese sinnvoll aufzustellen.
Eine Erkenntnis habe ich gemacht. Bei allen Anlagen waren es doch jene welche dem Breitbandkonzept folgen, die bei mir die größte Begeisterung verursacht haben. Leider konnte ich keine Fotos machen. Die Lichtverhältnisse und mein betagtes iPhone ließen das nicht zu, wie man bei den Versuchen sieht...
Obwohl ich noch hätte länger bleiben können, bin ich dann am frühen Nachmittag gegangen. Mir qualmte einfach der Kopf und ich hatte auch nicht mehr die Konzentration und die Lust, mich in weitere Räume zu begeben.
Morgen ist auch noch mal Besuchertag. Ich werde die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, und noch einmal vorbei schauen. In Summe schon heute ein schönes Erlebnis mit vielen neuen Eindrücken.
Den Abend habe ich damit verbracht, auf meiner Anlage ein paar meiner Lieblingsplatten zu hören. Auch wenn die Anlage nicht dem großen Highend-Anspruch folgen kann, gibt sie mir Entspannung und Gelassenheit. Am Ende versinke ich in der Musik. Was will ich mehr.


Nachtrag: Der Sonntag hat mir noch besser gefallen. Gefühlt ging es etwas ruhiger zu. Ich hatte sehr angenehme Gespräche.

Bei Echard Derks interessierten mich die VIVO Lautsprecher, welche nach meiner Meinung einen Audio Nirvana Breitbänder beherbergen. Wir sind dann schnell in den Austausch gekommen, dass es eben nicht trivial ist, einen Breitbänder optimal abzustimmen. Wie wahr...

Bei Kirsch Audio kamen wir über die Diskussion zu den erst neu am Markt befindlichen HQ5 zum leidigen Thema Raummoden und wie man diesen in gewissem Rahmen entgegenwirken kann. Damit werde ich mich die kommende Zeit intensiver auseinander setzen. Aktuell verspreche ich mir in meiner Wohnsituation hier den größten klanglichen Hebel.
Zum Schluss bin ich dann fast schon durch Zufall bei der Vorführung von Bowers& Wilkins hängen geblieben. Herr Soldan war gerade dabei, die Tür zum Start der Vorführung zu schließen, als ich meine Nase rein steckte.
War auf jeden Fall sehr locker und unterhaltsam. Und sehr erstaunlich, was die kleinen "Böxchen" in dem großen Saal für Klang entfalten konnten. Natürlich waren auch an diesem Tag die Rascheltütenbesitzer unterwegs. Ein Umstand, der auch den einen oder anderen Vortragenden zu einem bissigen Kommentar hinreißen ließ :-)


Montag, 28. Juli 2014

Graue Maus

Auch wenn aktuell nicht wirklich ein größeres Vorhaben ansteht, so gibt es doch immer wieder die eine oder andere Bastelei.
In letzter Zeit habe ich angefangen, so einige Gerätschaften wieder zurück zu bauen. Weil ich sie nicht benötige, weil sie misslungen waren oder nie fertig gestellt wurden. Auch daran glauben musste einer meiner ersten Verstärker. Vielmehr das, was der letzte Stand war. Mit diesem Chassis hatte ich mehrere Anfängerversuche unternommen. Schaltungen mit PL82, EL84, EL 95 und am Ende mit der 1626 hatte ich aufgebaut. Durch den ständigen Tausch von Trafos, Übertragern und Röhrensockeln, war das Alublech auch schon recht zerbohrt.
Als ich die Teile so da liegen hatte, kam mir der Gedanke, doch noch mal was zu recyclen. Die 1626 mit den 10K Übertragern aus einem alten Saba Freudenstadt sollten bleiben. Auch die Hauben, sie stammen von alten Hebdrehwählern der Fernmeldesysteme S22 und S50, sollten genutzt werden.
Bisher habe ich die mechanischen Teile auf einer Aluplatte platziert. Da ich nicht viel Aufwand treiben wollte, wurde alles mit grauer Metallschutzfarbe aus der Sprühdose behandelt, die ich noch da hatte. Der triste Farbton legte dann den Namen "graue Maus" nahe. Nachträglich sollte ich wohl die Wählerhauben noch mal in einer anderen Farbe lackieren, um den Verstärker etwas aufzuhübschen.
Da ich auf den Seiten von Jogis Röhrenbude eine interessante Schaltung mit einer russischen 12SHlL entdeckte, legte ich mich auch gleich auf diese Röhre fest. Also die Treiberstufe aus russischen Militärbeständen und die Endstufe aus amerikanischen Militärbeständen, friedlich vereint. Entgegen meiner sonstigen Abneigung, bei Röhren die Ummantelung zu entfernen, habe ich es hier getan. Die 12SH1L sehen nicht wirklich ansprechend aus und es ist bei dieser Ausführung auch ganz einfach, den Alumantel abzulösen. Man muss sich nur kenntlich machen, welcher Pin an welcher Stelle liegt, da ohne Zentrierstift im Loktalsockel die Orientierung fehlen würde.






























Nun lag die ganze Sache einige Monate auf Eis. Nachdem im Frühjahr völlig unerwartet der Firmeninhaber der Firma Reinhöfer electronic verstorben war, wusste ich nicht, wie ich an meinen schon bestellten Trafo kommen sollte. Und ich hatte vollstes Verständnis, dass man dort andere Sorgen als meinen Trafo hatte. Vor 14 Tagen meldeten sich die neuen Firmeninhaber und letzte Woche hielt ich meinen für die Schaltung dringend benötigten Trafo in den Händen. In gewohnter Reinhöferqualität.

Das motiviert mich nun, an dem Verstärker weiter zu arbeiten. Falls es sich lohnt, werde ich weiter berichten.

Samstag, 12. Juli 2014

Es wäre zu schön gewesen

Vor zwei Wochen war ich mit meinem Sportverein für ein Wochenende in Turin. Abgesehen von dem schönen Erlebnis, gab es aber noch ein anderes Ereignis, was mich beschäftigt hat.

Am späten Samstag Abend spazierte ich an einem HiFi-Laden vorbei, in dem gebrauchte Geräte angeboten wurden. Gleich im Schaufenster erblickte ich einen Plattenspieler, an dem man nicht vorbei laufen kann. Ein TD 124 in einem für meinen Eindruck sehr guten Erhaltungszustand. Auch interessant der montierte Tonarm. Und vor allen Dingen erschien mir der Preis wirklich angemessen. Ich hatte dann am Sonntag noch mal vorbei geschaut. Natürlich hatte der Laden geschlossen.
Den hätte ich mir gerne genauer angesehen. Erst hatte ich mir überlegt, mir die Adresse aufzuschreiben und den Händler zu kontaktieren. Aber ohne die Funktion prüfen zu können, wollte ich das dann nicht. Schnell hat man da die sprichwörtliche Katze im Sack gekauft und hinterher eine Enttäuschung oder kostspielige Aufarbeitung.
Etwas betrübt war ich dann doch, ob des nicht vorhandenen Jagdglückes.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Netzteil für VV überarbeitet


Die letzte Woche habe ich mich noch einmal an meinen Vorverstärker gewagt. Nachdem ich mich mit dem MC Prepre auseinander gesetzt hatte, merkte ich schnell, dass eine gewisse Brummeinstreuung nicht aus der Schaltung, sondern aus dem externen Netzteil des Vorverstärker herrührte. Die beiden Geräte standen recht dicht nebeneinander. Das Netzteil hatte ich damals in Ermangelung einer Alternative aus zwei Trafos aufgebaut. Einem Trenntrafo und einem 9-V Trafo für die Röhrenheizung. Die beiden Teile stecken in einem Kunststoffgehäuse, welches bauartbedingt keine Schirmung ermöglicht. Nun hätte ich die Einstreuung durch anderweitige Aufstellung des Gerätes ermöglichen können, passt aber nicht wirklich in das kleine Rack. Auch die Drehung der Trafos um 90 Grad würde den Effekt minimieren.
Mir war die ganze Konstruktion aber auch einfach zu groß geraten und auch optisch gefiel sie mir nicht wirklich.

Also habe ich bei Jan Wüsten einen Ringkerntrafo wickeln lassen. Mit der Dimensionierung von
230/0,1A und 9V/3A war ich auf der sicheren Seite. Die Lieferung erfolgte zeitnah und ich bin sehr zufrieden. Da ein Ringkerntrafo der Bauart bedingt gegenüber eines herkömmlichen Trafo kleiner baut, passt er prima in das von mir bereits mehrfach genutzte Alugehäuse von Reichelt. Den Filter und die Buchsen habe ich übernommen.




Nun hat das kleine Kästchen ein geeignetes Plätzchen zwischen Verstärker und Vorverstärker gefunden.



Samstag, 26. April 2014

Mein Blog - Omnipräsenz oder Underground

Mal eine Überlegung grundsätzlicher Natur.

Ziel meines Blog ist es ja, meine Erfahrungen mit anderen zu teilen. Dabei hoffe ich eher diejenigen anzusprechen, die sich bisher noch nicht oder wenig mit den Themen beschäftigt haben. Mir geht es jedenfalls so, dass ich immer sehr dankbar bin, wenn ich den einen oder anderen Beitrag finde. Richtig professionell zu sein, maße ich mir nicht an. Daher wird man auf meinen Seiten kaum auf Eigenentwicklungen stoßen. Weitestgehend sind es Erfahrungsberichte, die ich dokumentiere.

Insofern sollte ich also froh sein, wenn meine Seiten in den Suchmaschinen auch gut zu finden sind.

Aber hier liegt auch der offensichtliche Haken der Sache. Da ich den Google-Blogger nutze, führen (für meinen Geschmack) die Suchergebnisse zu einer Omnipräsenz meiner Beiträge. Meine Seiten und Bilder tauchen zwangsläufig an Stellen und in einer Häufigkeit auf, die über mein eigentliches Anliegen einfacher Hobbybeiträge hinaus schießen.

Ich kann das natürlich beheben. Habe ich auch testweise getan. Schalte ich die Datenschutzrestriktionen scharf, hat der Spuk ein Ende. Die automatisierten Suchroutinen der Suchmaschinen greifen nicht. Das wiederum durchschlagend. Dann sind die Beiträge nicht mehr so einfach auffindbar, die Zahl der Besucher sinkt gegen null. So richtig gefällt mir das auch wieder nicht :-(

Ich habe die Listung in den Suchmaschinen aktuell abgeschaltet.

Sollte also jemand auf meine Beiträge stoßen, möge er das im Hinterkopf behalten.

Sonntag, 23. März 2014

Lenco L75 für kleines Geld

Bisher hatte ich nur Plattenspieler von Dual und Thorens in den Fingern. Laufwerke von Lenco waren mir bis dahin wenig bekannt.
Als ich Beiträge über Schallplatten- reinigung im Internet gelesen hatte, ging es u.a. auch um die Lösung, einen Plattenspieler laufen zu lassen und mit Microfasertuch zu reinigen. Ich gebe es ja offen zu, ich bin ein Knosti-Schrubber...
Was bei der Plattenspielerversion zu beachten ist, es sollte ein Reibradler sein. Riemenantrieb ist hier nicht sinnvoll, da diese konstruktionsbedingt nicht so einen kräftigen Antrieb haben.

Also dann sehr preiswert einen Lenco L75 erstanden. Nun muss ich deutlich sagen, wer einen Lenco für die Musikwiedergabe sucht, sollte nach einem sehr gut erhaltenen Exemplar suchen. Die Kosten für die Aufarbeitung können schnell die Kosten des Plattenspielers deutlich übersteigen.
Dann habe ich mich mit der Plattenreinigung nach Prinzip "cheap thrill" beschäftigt. Ich mache es mal kurz, ich verwende weiter meine Knostis.
Nun hatte ich noch den Lenco stehen. In seinem Zustand eher traurig anzusehen. Er muss längere Zeit im feuchten Keller gestanden haben.

Oben habe ich es bereits geschrieben. Intensität der Aufarbeitung sehe ich hier sehr stark in Abhängigkeit von der Ausgangsbasis.
Was konnte als positiv gesehen werden? Der Plattenspieler ist komplett, das Reibrad im erstaunlich guten Zustand und der Tonabnehmer, ein Ortofon VMS 20E MKII, läuft ohne Probleme.
Problematisch ist der durch Feuchtigkeit bedingte Allgemeinzustand, das defekte Tonarmlager und das doch gediente Tellerlager.

Meine Zielsetzung: Gerät und Aufarbeitung sollen die Kosten von 100€ nicht übersteigen. Abzüglich der 50€ für den Plattenspieler also kleines Budget.
Ich habe jetzt auf eine detaillierte Bebilderung verzichtet.

Kurz die ausgeführten Arbeiten:
- Komplettzerlegung und Komplettreinigung
- Entrostung und Neulackierung der Federn und Bleche
- Neulackierung der Bodenplatte, neue Füße aus Holzkegeln (Hobbymarkt)
- die Zarge abbeizen, schleifen, spachteln und mit Clou-Lack lackieren
- Tonarm überholen
- neue Chinchkabel
- neu ölen

Sinnvoll erschien mir, sich das Pflegeset von Joel zu zulegen. Ich habe es entsprechend der Anleitung eingesetzt.
Problematisch war der Austausch der Messerlager des Tonarm. Erst hatte ich mit Radiergummi und anderen Kunststoffen experimentiert. Im Zweifel hätte ich diese kleinen Teile auch kaufen können. Wollte ich aber nicht. Ich habe es dann ganz einfach so gelöst, indem ich bei Conrad eine 4x5mm Messingprofilstange gekauft habe. Mit Dremel und Schlüsselfeilen so lange bearbeiten, bis die gewünschte V-Form entsteht. Danach auf je 5mm Länge trennen. Messing ist sicher nicht die Optimalvariante, jedoch ein guter Kompromiss, wie ich finde.
Beim Zusammenbau hatte sich dann noch eine Litze des Tonarm verabschiedet. Wer es schon mal gemacht hat, der weiß wie kniffelig es ist, diese alten Litzen ab zu isiolieren. Da kann man schon nervös werden.

Nachdem alles wieder zusammen gebaut ist, probiere ich ihn nun aus. Übertriebene Erwartungen habe ich jetzt nicht. Was ich auf jeden Fall sagen kann. Die 100€ habe ich weitestgehend eingehalten und dafür macht der Lenco richtig Spaß.

Auch optisch gefällt er mir wieder und braucht sich vor den anderen Playern nicht zu verstecken. Klar sollte man ihm jetzt noch einen passenderen Tonabnehmer sprendieren. Für den schweren Arm ist das VMS eher nicht so optimal. Hier wäre das Denon DL 103 die beste Lösung. Alternativ ginge sicher auch das deutlich billigere Diabolic von Tonar. Allerdings ist das Ortofon so schlecht nun auch nicht und für den Spaßfaktor vollkommen ausreichend.

Alternative Zarge für TD125

Da das Wetter jetzt besser wird und die Temperaturen steigen, habe ich mich noch einmal an eine neue Zarge für den TD 125 gewagt. Die Teile lagen noch hier und wollten verbaut werden. Bevor ich die alte Zarge (für mein Empfinden) erfolgreich aufgearbeitet hatte, ging ich davon aus, dass ich diese aufgrund des desolaten Zustand komplett neu anfertigen müsste.




Die Brettchen wollte ich nicht selber sägen. Besonders die Gerungen bekomme ich mit meinen Mitteln nicht hin. Also Herrn Schulz von SpeakerSpace eine Skizze geschickt und die Brettchen preiswert CNC fräsen lassen. Leider hatte ich mich bei der Berechnung vertan und die Stärke der Brettchen in der Tiefe nicht abgezogen. Dumme Sache... Retten konnte ich dies durch eine Buchenleiste, welche sich innen an der Rückseite befindet. Kann man auf dem unteren Foto erahnen. Gewählt hatte ich 19mm, also etwas dicker als im Original. Ausführung in schwarzem  MDF. Das ist insofern praktisch, da beim Schleifen der hellen Grundierung gut zu erkennen ist, wenn man wieder auf das MDF kommt.


Mit der Lackierung hatte ich erst noch hin und her überlegt. Schwarz hochglänzend hatte ich erst favorisiert, mich dann doch für die matte dunkelgraue Version entschieden. Die Bodenplatte ist eine 10mm MDF Platte vom Baumarkt. In Summe eine nette Bastelei für´s Wochenende.

Nun, wo alles fertig ist, bin ich mir noch gar nicht mal so sicher, welche ich beibehalte.

Montag, 24. Februar 2014

Herwig Mitteregger

Ich weiß ja nicht aus welchem Interesse jemand auf meine Seiten stößt, ob Zufall oder gezielte Suche
nach dem ein oder anderen Thema? Aber wenn das schon einmal so ist, dann will ich Euch/Ihnen auch einen meiner absoluten Lieblingsmusiker ans Herz legen.

Herwig Mitteregger war neben seiner kreativen Schaffenszeit bei Spliff auch ein sehr erfolgreicher Solomusiker, bzw. macht ja heute noch Musik, wenn auch nicht mehr so auffällig.

Was mich schon immer fasziniert hat, ist seine Begabung, sämtliche Instrumente selbst spielen und somit seine Ideen auch komplett selbst umsetzen zu können. Ein absolut kreatives Multitalent. Wer sich in die Alben einhört, wird schnell merken, dass diese auch unter klangtechnischen Gesichtspunkten vollauf begeistern können.

Ich selbst habe nicht das Lieblingsalbum schlechthin. Und wirklich trennen zwischen den Solo- und Spliff-Alben kann ich eh nicht. Wenn ich nur eine Platte auf eine einsame Insel mitnehmen könnte, dann vermutlich "Wie im Leben". Auch diese LP musste ich mir mehrmals zulegen, weil ich sie konsequent runter gedudelt habe, getreu nach dem Motto "Immer mehr, immer mehr immer mehr..."






Was ich sagen kann, es gibt einige mir besonders ans Herz gewachsene Stücke. Sicher auch meiner Generation und der damit in enger Verbindung stehenden Erlebnisse und Erinnerungen geschuldet. Oft sind es die ruhigeren Lieder, die erst nach mehrmaligem Hören ihre Faszination entfalten.
Auf meine persönlichen "top five" Empfehlungen lege ich mal fest, auch wenn die Wahl schwer fällt:

April                                 Wie im  Leben
Mein Klavier                      Immer mehr
Romeo                              Aus der Stille
Irgendwo in Amerika          Aus der Stille
Wo ist das Geld                Wie im Leben

Die beiden neuen Alben, Insolito und Fandango, können mich nicht so sehr begeistern, wie es die alten Alben schaffen. Sicher tragen auch die oben genannten Erinnerungen wesentlich dazu bei. Und wenn sich dann noch eine schwarze Scheibe anstelle der Festplatte des NAS-Laufwerk dreht, einfach nur schön!
So kann ich Zeit und Stunde vergessen und den entspannenden Ausgleich finden, der für den stressigen Arbeitsalltag einfach nötig ist.

Sonntag, 9. Februar 2014

Kleiner MC Prepre


Einen Nachtrag muss ich heute machen. Im vergangenen Post hatte ich geschrieben, dass sich der kleine MC Prepre mit Störgeräuschen bemerkbar gemacht hatte. Ich habe mich heute in Ruhe hin gesetzt, und die Schaltung noch einmal überarbeitet. Der all zu fliegende Aufbau rächt sich natürlich an einer so sensiblen Stelle.



Die Schaltungsauslegung des Prepre ist hinlänglich bekannt, stammt von Mr. Walters und ist an Einfachheit kaum zu unterbieten. Nachbauten existieren zu Hauf. An Bauelementen habe ich auf die Bastelkiste zurück gegriffen. Die verwendeten 2SK170 BL gibt es bei Reichelt. Mann benötigt eine kleinere Menge um ein Paar selektieren zu können. Da ich den Prepre nicht für den Dauereinsatz vorsehe, habe ich mir auch weiter keine all zu großen Gedanken zur Stromversorgung gemacht. Für unter 2€ sind acht Mignon Zellen beim Discounter zu bekommen und da der Stromverbrauch sehr gering ist, halten diese auch eine ganze Weile. Ich sollte nur daran denken, bei Nichtnutzung den Prepre aus zu schalten. Eine LED als Betriebsanzeige wäre auch nett, würde jedoch zusätzlich die Batterie entleeren. Alles zusammen ist dann im bereits bewährten Alu Gehäuse von Reichelt unter gekommen. Den Schalter hätte ich praktischer Weise nach vorne positionieren sollen. Da ich noch nicht weiß, ob das in Aufbau und Nutzung auch so bleibt, wollte ich die Front erst einmal unbearbeitet lassen.


Nachdem ich nun alles zumindest etwas ordentlicher aufgebaut habe, ist auch das Brummen und Rauschen so gut wie verschwunden. Ich bin mir sicher, dass in dem kleinen Prepre noch mehr Potential steckt, wenn ich mir bei der Bauteileauswahl und baulichen Umsetzung größere Gedanken mache. Positiv wirkte sich beim Prepre (wie auch bei den Übertragern) der Entfall der 220pF Kondensatoren am Eingang der MM Stufe aus. Ob ich den Prepre mit anderen Kapazitätswerten an der Vorstufe abschließe, muss ich noch probieren.

 

Nachtrag:
Neben der 12V Version habe ich dann auch noch einmal mit 9V experimentiert. Den Vorteil sehe ich hier nur im besser gelösten Einbau der Batterie. Durch das Fach ist ein Tausch ohne Öffnung des Gehäuses möglich. Weitere Gründe gibt es für die Wahl der 9V-Variante nicht. Auch die 1µF Kondensatoren (Messwert 845nF) waren gerade greifbar und nicht das Ergebnis tiefgreifender Überlegungen. Die gezeigte Schaltung soll meinen aktuellen Arbeitsstand verdeutlichen und nicht zum 1:1 Nachbau animieren. Sinnvoller Weise ist auch der Schalter auf die Front gewandert.



Was ich jetzt schon sagen kann, und das hat mich dann doch erstaunt, das kleine Teil spielt richtig gut! Ich kann nicht behaupten, besser als die Übertrager. Dazu habe ich zudem noch viel zu wenig Musik gehört und die für mich wichtige Langzeittauglichkeit ist noch nicht eingeflossen. Sehr schnell überstrahlen Effekte, die sich bei längerem Musikgenuss als nicht wirklich realistische Abbildung entpuppen. Sei es drum. Der Prepre macht, gemessen am von mir betriebenen geringen Aufwand, eine wirklich gute Figur und ist somit ein echter Cheap Trick. Wer an einem Bastelabend die Zeit dafür hat, unbedingt mal ausprobieren...