Freitag, 12. März 2021

RIAA mit C3g

Für dieses Bauprojekt bedarf es einer kleinen Vorrede. Die Idee, eine RIAA mit der C3g zu probieren, liegt bereits eine längere Zeit zurück. Damals hatte ich das Internet nach einer geeigneten Schaltung durchsucht. Grundlegende Berechnungen bekomme ich schon selbst hin, aber eine komplette Schaltung inklusive der Berechnung des passiven Filters übersteigt dann doch meine Fähigkeiten. Ich hatte dann auch schon damit begonnen, die einzelnen Bauteile zusammen zu tragen und auszumessen. Eine doch etwas zeitaufwändigere Angelegenheit, die etwas Geduld erfordert. Aufgrund anderer Projekte und der Frage, ob die C3g in dieser Beschaltung überhaupt geeignet ist, lagen weitere Aktivitäten auf Eis.

Nun hatte ich Muse, mein Bastelreich grundlegend aufzuräumen und mich von Dingen zu trennen, die ich nicht mehr benötige und die nur Platz in den Schränken belegen. In diesem Rahmen kam mir dann auch der Karton mit den Bauteilen wieder in die Hand. 

Also doch aufbauen? Es ist nicht so, dass ich wirklich den "Bedarf" habe, mir eine weitere RIAA zuzulegen. Die RIAA, welche ich habe, erfüllen ihre Aufgaben voll und ganz. Dann eben als netter Zeitvertreib. Auch unter kritischem Betrachtungswinkel fand ich keinerlei Rechtfertigung, eine Bestellung von Bauteilen bei Reichelt & Co anschieben zu können. Es war alles da, was ich brauchte. In einem schon länger zurückliegenden Eintrag meines Bautagebuches hatte ich bereits erwähnt, dass ich mit C3g ganz gut bestückt bin. Hier also alles entspannt, zudem hat dieser Typ Röhre eine lange Lebensdauer.

Die Schaltung entspricht vom Grundkonzept der Version mit D3a von Alexander Kriegel, welche ich schon lange Jahre erfolgreich im Einsatz habe. Natürlich sind die Werte auf die C3g ausgelegt. Betriebsspannung 300V und jede Röhre mit 15mA. Es ist also ein Trafo erforderlich, der 60mA und für die Heizung der Röhren die 1,5A sicher liefert. Entschieden habe ich mich für ein Exemplar von TubeTown, welches ich primärseitig am 220V Abgriff betreibe. Das setzt die Spannungen minimal höher. Geheizt wird mit Gleichstrom. Nach mehreren gescheiterten Versuchen mit Wechselstromheizung bin ich bei der RIAA konsequent. Linstufe und Endstufe ist ein anderes Thema. Um von den 7,1V Trafospannung auf die 6,3V Gleichspannung zu kommen, nutze ich einen LT1084. Das hat mir noch nie Probleme gebracht. Plus und Minus sind je Kanal so verdrahtet, dass beim Tausch der Röhren zwischen den beiden Stufen die Polarität wechselt.

Für die Betriebsspannung nutze ich gerne erst einmal eine geregelte Schaltung, bis ich mir klar bin, ob alles passt. Der Vorteil, die gewünschte Spannung lässt sich relativ gut einstellen und zwei dieser Bausteine liegen griffbereit vor. So habe ich es hier auch gehandhabt. Erst nach erfolgreicher Inbetriebnahme habe ich dann eine passive Lösung speziell für dieses Gerät aufgebaut.

Zusätzlich habe ich einen weiteren kleinen Trafo verbaut. Er versorgt die Einschaltverzögerung klassich mit NE555 und Relais. Beim Einschalten fährt erst die Heizspannung langsam hoch, nach ca. 30 sec. folgt die Betriebsspannung. Eine nette Spielerei habe ich noch eingebaut, weil der NE555 das so schön kann. Über eine Mehrfarbdiode zeigt es für die Dauer des Hochhlaufs rot an und wechselt danach in das bei mir übliche blau. 


Wie man auf den Bildern erkennen kann, habe ich keine Platinen verwendet sondern alles wurde in freier Verdrahtung realisiert. Sehr hilfreich sind Federleisten, die als Lötpunkte dienen. Die dicken MOX Widerstände brauchen ihren Platz, machen sich als Anodenwiderstände wirklich gut. Bei den Kondensatoren habe ich auf die bewährte MKP4-Reihe zurück gegriffen, welche nicht so groß ausfallen, wie die MKP10. Kathodenkondensatoren dann Oscon, mehr Besonderheiten sind nicht.

Nun ist alles aufgebaut und in Betrieb. Es sind noch ein paar kleine Nachbesserungen nötig (z.B. den Ladeelko in einen 450V Typ ändern, überflüssige Bohrungen Rückwand verschließen), aber grundlegend bin ich am Ziel. Bei einer RIAA ist die Neigung zu Brummeinstreuungen immer kritisch. In der Masseführung halte ich mich konsequent an die Emfehlungen des Audionisten. Dort steht z.B. bei der PL82SE wirklich sehr gut nachvollziehbar niedergeschreiben, wie man es machen muss. Und das kann ich sagen, bei mir brummt da nichts! Freiverdrahtet.

Jetzt muss ich mir die Frage stellen, ob sich die Arbeit denn gelohnt hat und wie das klangliche Ergebnis ist. Ersteres kann ich absolut unterstreichen. Es hat mir einfach Spaß gemacht, das Gerät aufzubauen und nun freue ich mich, dass es problemlos läuft.

Eine wirkliche Wertung nach klanglichen Gesichtspunkten will ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geben. Erster Höreindruck, es fehlt nichts, es gibt aber auch keinerlei Effekte, die sich im Klangbild von meiner D3a signifikant unterscheiden. Wenn dem so ist und das so bleibt, wäre das Ziel bereits erreicht. Die kommenden Tage ist mieses Wetter angekündigt. Zeit genug, die eine oder andere Platte zu hören und dann schaue ich, wie sich die neue RIAA im Vergleich so macht.


Samstag, 30. Januar 2021

Rotation

Aktuell denke ich darauf rum, mit den 1772 noch mal etwas zu probieren. Grundlegend sind die aktuellen Lautsprecher in Ordnung, allerdings stellt der Raum eine echte Herausforderung dar. Die Dimensionen sind nicht wirklich ideal. Besonders deutlich wird es im Tieftonbereich.

Nun sind handwerkliche Aktivitäten aufgrund geschlossener Baumärkte nur eingeschränkt möglich bzw. die Materialbeschaffung etwas aufwändiger. Realistisch gesehen eine sich länger hin ziehende Bauphase, in der mir die Tang Band nicht zur Verfügung stehen.

Deshalb schon mal umgeräumt und die Sabas wieder ins Musikzimmer. Oft geschrieben, ich würde mich nur wiederholen, diese Lautsprecher eignen sich nicht für jede Art von Musik. Besonders der geringe Tieftonanteil schränkt sie ein. Ich habe bereits mehrfach mit einem Subwoofer versucht, diesem auf die Sprünge zu helfen. Ergänzung durch einen Dipol/Ripol wäre eine Überlegung, habe ich aufgrund der geringen Raumgröße erst einmal zurück gestellt, der kann sich meines Erachtens nicht so entfalten, wie es vorgesehen wäre. 

Noch mal den kleinen Mivoc Sub dran und etwas mit Trennfrequenz und Pegel gespielt. Das war nie so wirklich stimmig und rund. Dann die Trennfrequenz recht hoch und Pegel auch nicht gerade gering. Krass, auf einmal rastet das Gesamtbild ein. Ein richtiger Aha-Moment. In Summe nicht wirklich tief abgestimmt, aber eben aus einem Guss. Warum war das vorher nicht so? Die Lautsprecher stehen aktuell über einen Meter von der Wand entfernt und verhältnismäßig dicht zusammen. Meines Erachtens verringert die mittigere Positionierung die Bildung von Raummoden.

Bei der Gelegenheit die EL34 gegen die 1626 Endstufe getauscht. Hm, passt fast noch besser. Dann meine PL82 ins Rack gewuchtet und noch einmal hören. Das wirkt noch stimmiger. War das immer schon so? War mir das noch nie aufgefallen?

Dann auch noch mal den Vorverstärker tauschen. Also E288CC/D3a Kombi gegen die von Segschneider konzipierten 5654/E88CC Lösung. Krass, das macht ja richtig Laune! Liegt es an der Zusammenstellung der Anlage oder meinem aktuellen Gemütszustand? Ist egal, ist einfach nur wunderbar, Musik zu hören. Auch nach mehreren Tagen hält der Eindruck an, dass mir in der Musikwiedergabe nichts wirklich fehlt, aber auch kein sich überlagernder Wow-Effekt besteht, dem ich nachhänge. 

In der Linestufe habe ich mehrere Röhrenvarianten probiert. Ich bin weder der Typ, der vollblumige Beschreibungen von Höreindrücken liefert, noch meine ich ein besonders gutes Gehör zu besitzen, also Durchschnitt. Dennoch hat sich für mich genau das selbe Ergebnis bestätigt, was sich schon vor einem Jahr gezeigt hatte. Alles in allem packt mich die Variante mit den blauen Valvos (das ist ein perfekt gematchtes Paar mit BMVtdg gestempelt :-)) am meisten und nach der ganzen hin und her Stöpselei bleiben die unverändert drin!

Der Sub wirkt in der Zusammenstellung optisch wie ein Fremdkörper. 

In der Werkstatt hatte ich noch ein paar Reste Eschenholz gefunden, welche vom Bau der Gehäuse für die Sabas stammen. Mit Flachdübeln verleimt und durch den Dickenhobel gejagt, ergaben sich drei brauchbare Brettchen für die Seiten und den Deckel. Diese habe ich mit MDF aufgedoppelt und komme so auf ein Dickenmaß von 32 mm. Front, Rückwand und Boden sind aus Multiplex. Selbst wenn ich gewollt hätte, so viel Esche hatte ich nicht mehr. Die Seitenteile stumpf zusammenleimen funktioniert nicht, man würde die Aufdopplung des MDF an den Kanten sehen. Also mit der Oberfräse entsprechende Falze fräsen. 

Es ist ein wenig Rechenarbeit erforderlich, um die Dimensionen so anzupassen, dass das Innenvolumen gleich bleibt, also die 237mm innerer Wandabstand. Verklebt habe ich mit PU Kleber, der eine Verwandschaft zu Bauschaum hat, wie wir ihn kennen. Ich setze diesen Kleber nur bedingt ein, meist in Fällen, bei denen mir die Quell- und Dichtwirkung von Vorteil erscheint.



Recht mühselig waren die Schleifarbeiten, bis alles plan war. Danach die Kanten abrunden ging wieder schnell und einfach. Das Paket des Hochpasskondensators, ohne den die tiefe Abstimmung bis 33Hz in dem Minigehäuse nicht möglich wäre, habe ich mit Schaumstoff umwickelt und am Gehäuseboden befestigt, damit es kein Eigenleben entwickelt.

Für die Oberflächenbehandlung hätte ich mir wieder das geniale Tungnussöl gewünscht, welches ich für die anderen Gehäuse verwendet hatte. Ist leider aufgebraucht und die Beschaffung schwierig und heftig teuer. Also dann Hartwachsöl. Auch wenn das gleiche Holz verwendet wurde, unterscheiden sich Lautsprecher und Sub im Farbton deutlich. Einerseits färbt das Tungnusöl in einem leichten Goldton, andererseits dunkelt das Holz im Verlauf der Zeit nach. Ich habe also die Hoffnung, dass sich das noch etwas angleicht. Sonne würde jetzt gut tun, generell, da ist bei dem aktuellen Wetter wohl nicht mit zu rechnen.

Was ist nun mein Fatzit. Es lohnt sich auf jeden Fall immer wieder zu testen, in welchem Raum welche Lautsprecher gut zu welchem Vorverstärker und welcher Endstufe passen. Auf die richtige Abstimmung kommt es an. Und ich werde mich intensiver mit dem Thema Lautsprecher auseinander setzen. Die Ergänzung durch den kleinen Mivoc Sub ist ein guter Schritt, aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.









Samstag, 16. Januar 2021

Adieu Röhrenradio

Als letzter Vertreter seiner Art stand bei mir in der Küche noch ein Saba Röhrenradio. Gehört habe ich damit immer weniger. Einerseits hat der Zahn der Zeit so daran genagt, dass eine grundlegende Überholung erforderlich wurde. Noch wesentlicher, im Prinzip war immer nur ein Sender eingestellt (WDR4), weil ich von den ganzen Werbeunterbrechungen genervt bin und es der einzige werbefreie ist. Immer öfter war dann eine kleine Bluetoothbox im Einsatz und das Radio aus.

Also Zeit für etwas Neues. Nach etwas Recherche blieben, auch was den Preisrahmen betrifft, nur zwei Geräte von Teufel übrig. Die One S und der Boomster. Die One S gefällt mir vom Design und ist netzwerkfähig. Steuerung mit dem Handy über App, alles was es gibt abspielbar, bis hin zu meiner Netzwerkfestplatte. Wirklich gut, man muss mit dem Handy nicht über Bluetooth eingebuchtet sein, um Musik zu übertragen.

Der Boomster hat den Vorteil, er hat einen echten Radioteil mit FM und DAB. Was ein wirkliches Plus ist, er verfügt über einen Akku, der auch nicht so schnell schlapp macht. Somit auch mobil nutzbar. Dafür kein LAN/WLAN. 

Meine Entscheidung ging dann zugunsten des Boomster aus. Das Gerät kenne ich gut (mein Sohn besitzt es schon länger) und die Mobilität ist schon ein Argument für mich. Das hat noch irgendwas von einem Kofferradio und man kann es problemlos mit ins Freie nehmen. Klanglich geht das absolut in Ordnung. Wandnahe Aufstellung verstärkt den Bass, man kann diesen in den Einstellungen runter regeln, um ein ausgeglichenes Klangbild zu behalten. 


Einen Verbesserungsvorschlag hätte ich dann doch. Bluetooth müsste über einen Taster am Gerät zu- und abschaltbar sein. Wenn ich Radio höre, bucht sich mein Handy dennoch im Boomster ein. Eingehende Nachrichten oder Anrufe werden nicht signalisiert. Jedesmal Bluetooth am Handy deaktivieren ist blöd. Vergisst man wieder einzuschalten. 

Ein wenig sentimental war ich dann doch, als ich das Saba weg geräumt habe. Es steht bei mir für eine Zeit, bei der aktives Radiohören eine Rolle gespielt hat. Wer kann sich noch daran erinnern, z.B. sonntags auf HR3 die Hitparade zu hören, um keinen neuen Song zu verpassen? Und heute?

Raspberry Pi 2.0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Start in das neue Jahr habe ich mich intensiver mit dem Raspberry als Mediaplayer beschäftigt. Schon seit längerem nutze ich einen Raspberry mit DAC Karte, um meine auf Festplatte kopierten CD´s wie auch Musik von spotify und Webradio abzuspielen. Das System läuft absolut stabil und die Bedienung über Handy / Pad ist recht bequem. Ich sehe bisher keine Notwendigkeit, das in der Form zu ändern.



Getrieben aus einem gewissen Interesse, Spieltrieb und dem Bedarf, die Funktionalität auch (sporadisch) im Wohnzimmer nutzen zu können, entstand die Idee, einen zweiten Player zusammen zu stellen. Gut wäre, eine angemessene Verstärkung zu haben, um eine Endstufe direkt treiben zu können.

Ich bin in dieser Reihenfolge vorgegangen:

Gehäuse:

Nach mehreren Überlegungen (Selbstbau oder kaufen) lande ich wieder bei einem Gehäuse eines ausgedienten Mediareceivers MR300. Was spricht für das Gehäuse? Einfache Verfügbarkeit, billig zu haben (Geräte nicht mehr für Entertain nutzbar, ich habe berufsbedingt einige liegen), nicht zu groß, nicht zu klein. Zudem gibt es eine Version, die eine komplett perforierte Abdeckung hat, die eine gute Wärmeableitung ermöglicht. Ist etwas Sägerei, die nötigen Aussparungen für Schalter und Poti rein zu bekommen. Ein Dremel macht sich recht gut. Die eigentliche Front ist aus PVC und wird nur eingeklipst. Vorher sollte man diese noch plan schleifen, damit die Alufront glatt aufliegt. Sieht für meinen Geschmack auch akzeptabel aus. Man darf nur nicht vergessen, die Aluplatte mit dem restlichen Gehäuse leitend zu verbinden. Zur eigenen Sicherheit und weil sonst Störgeräusche auftreten. Merkt man schnell, wenn man das Poti berührt.


Raspberry Pi


 

Welchen nehmen? Ich konnte dem Impuls nicht widerstehen, das neuste verfügbare Modell zu verwenden. Das ist in meinem Fall nicht wirklich nötig. Die Möglichkeiten des 4er schöpfe ich nicht aus, ein 3er hätte es auch getan. Der Pi ist entgegen meiner ersten Lösung nicht direkt an der Rückseite angebracht. Außer Netzwerkbuchse benötige ich keine weiteren Eingänge oder Ausgänge, also konkret USB oder HDMI. Dem Pi habe ich noch einen ordentlichen Kühlkörper spendiert, sonst wird das nichts. Da ich in jedem Zimmer über einen LAN Anschluss verfüge, sind WLAN und Bluetooth deaktiviert.


Hifiberry

Bisher nutze ich den DAC+ Pro und bin mit der Platine sehr zufrieden. Dieser DAC ist ein Auslaufmodell, der direkte Nachfolger ist meines Wissens der HB DAC2 Pro. Es gibt auch noch die HD Variante, welche sich durch eine bessere Stromversorgung unterscheidet, dafür doppelt so teuer ist. Worauf es grundlegend ankommt, ist der DAC Chip und hier gibt es keine große Vielfalt. Zudem halte ich die Technik für ausgereizt. Kurz, ein Wunder-DAC, der die Musik in ungeahnte Spähren hebt, erwarte ich nicht. Wirklich nützlich eher eine grundsolide Stromversorgung.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem DAC2 Pro habe ich ein absolutes Desaster erlebt. Installation Volumio läuft probelmlos, Karte wird erkannt, Musik wird über die RCA Buchsen abgespielt. Ist ja super...  Neeee!!! Einmal runter gefahren, wird die Karte beim nächsten Start nicht mehr erkannt. Im Dropdown-Menü gibt es den DAC2 aktuell noch nicht, muss man dann den DAC + Pro wählen. Das Übel ist, dass Volumio immer wieder den Treiber des On Board Audio lädt, der ALSA Treiber nicht aktiviert werden kann. Ich habe zwei Tage intensiv damit verbracht, die Karte stabil zum Laufen zu bekommen. Irgendwann, als ich dann in Linux interne Soundtreiber zu deaktivieren hatte (ich habe keinen Plan von Linux), habe ich das ganze Ding entnervt hin geschmissen. Ich habe einfach keine Lust, mich durch Foren zu wühlen, um oberlehrerhafte kryptische Erklärungen durchzuackern. Das Problem scheint es öfter zu geben. Andere User klagen über gleichen Sachverhalt. Letztlich habe ich die Karte wieder zurück geschickt und bei einem anderen Händler eine noch erhältliche HB DAC+ Pro bestellt. Mit dieser läuft alles sofort, warum sich dann mehr Ärger machen als nötig. Irgendwie hatte ich mir an dieser Stelle mehr erhofft, zumal der DAC2 eine DSP Erweiterung zugelassen hätte.

Stromversorgung

Für den Pi wirkt sich die Stromversorgung meines Erachtens wesentlich positiver aus, als alle anderen möglichen Maßnahmen. Im Vergleich eines normalen Steckernetzteils zu einer linearen Regelung sind die Unterschiede spürbar. Nicht getestet habe ich das originale Netzteil für den PI, was ausdrücklich empfohlen wird. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten 2,5A eingeplant werden. Als Trafo habe ich mich entgegen kommerzieller Lösungen anstelle eines 9V Trafos für einen 7V Trafo entschieden. Nach Gleichrichtung stehen knapp 10V an, also genug Puffer für einen stabilen Betrieb, das Dreibein muss nicht zu viel Spannungsdifferenz weg brutzzeln. Ich verwende hier einen LT1085. Eingestellt wird auf 5,1V. Das hat sich bewährt.

Linestufe


Die wesentliche Änderung, ist eine Linestufe zu integrieren. Mit ein wenig Hin und Her lässt sich der Trafo, die Stromversorgung und die Lineplatine im Gehäuse gut unterbringen. Einen baugleichen Trafo habe ich bereits im Einsatz, er ist mit seinen Werten gut geeignet. Es gibt ihn günstig bei Tube Town. Der Restwelligkeit begegnet man mit einer klassischen RC Siebung. Etwas Bastelei verursachte der Einbau der Röhren. Mir war das erst nicht bewusst, aber schon bei einer EF95 ist die zur Verfügung stehende Höhe nicht in jedem Falle ausreichend. Sockel auf Platinen überschreiten die maximal zulässige Höhe. Daher eine zugegeben etwas hemdsärmelige Lösung. Zwei alte Fassungen, bei denen ich die Lötstifte in die Waagerechte biegen konnte. Ich habe das bewusst nicht fotografiert, um niemanden zu verschrecken. Die Schaltung an sich ist grundsolide mit gängigen Bauteilen in freier Verdrahtung. Schaltungstechnisch bin ich so weit geübt, den Aufbau hin zu bekommen, ohne dass es zu Brumm kommt. Und das inklusive Wechselstromheizung! Zumindest für diesen Abschnitt stimmt das, zu einem Problem komme ich noch.

Endaufbau


 

Nachdem alles gut verpackt war, gab es beim ersten Betrieb etwas Aufregung. Deutliche Störgeräusche und Brumm an den Lautsprechern. Dann überlegt und stufenweise geprüft. Vorher hatte ich Pi und Linestufe separat getestet, da war alles gut. Den Fehler konnte ich schnell finden. Ich hatte die Masse der 5V SV direkt auf Schaltungsmasse gelegt und von dort über einen 100 Ohm Widerstand an Gerätemasse. Eine direkte Verbindung der 5V SV mit Gerätemasse machte dem Spuk ein Ende. Wieder was gelernt, gut so.



Nun ist alles in Betrieb und ich finde das Gesamtpaket gelungen. Im Zusammenspiel mit der 1626-Endstufe und den Sabas echt angenehm. Ich mag die 1626SE immer mehr, um so länger ich mit ihr höre. Möglich, dass die Ausgangsübertrager, welche aus einem Saba Freudenstadt stammen und für diese Lautsprecher extra entwickelt wurden, den entscheidenden klanglichen Vorteil bringen. Ansteuerung erfolgt wie schon geschrieben über Volumio. Mit dem iPad ist das vom Handling sehr kompfortabel. Ich nehme kaum noch das Handy, obwohl es parallel funktionieren würde. Was ich von vornherein nicht vorgesehen hatte, war ein Display in welcher Form auch immer. Ich sehe für mich keinen wirklichen Zugewinn. Schöner würde ich es finden, ich würde einen Power Off Schalter haben, der ein geordnetes Runterfahren des PI mit nachfolgender Abschaltung ermöglicht. Da muss ich noch dahinter steigen, wie das umzusetzen geht und es nicht übergroßen Aufwand bedeutet. Geht jetzt auch, in dem ich eine Weile warte, und dann ausschalte. Weiterhin keine Notwendigkeit sehe ich, eine Festplatte einzubauen, auch wenn da noch ein Plätzchen wäre und mit USB3 auch schneller Zugriff. Die zentrale Festplatte im Netzwerkschrank erfüllt die Anforderungen voll und ganz.

Ach ja, der Potiknopf wird noch mal getauscht. Das ist schon vorgemerkt, wenn wieder eine Elektronikbestellung beim Händler meines Vertrausens läuft.

Und ein Satz zum Schluss, falls sich jemand für den Mediaplayer interessieren sollte. Ab 200€ lässt sich das realisieren, was ich wirklich als eine preisgünstige Lösung für so viel Spaß an der Musik finde. Nach oben ist selbstverständlich deutlich Luft. Da gibt es im Netz bereits gelungene Projekte. Sehr zu empfelen sind die Konzepte auf den Seiten von Meinolf.