Dienstag, 13. Dezember 2016

Hallo Echo

Die längere Zeit ohne einen Beitrag von mir ist überwiegend dem Umstand geschuldet, dass ich innerhalb von Bonn umgezogen bin. In den neuen Räumlichkeiten habe ich nun auch mehr Entfaltungsmöglichkeiten für mein Musikhobby. Meine Musikanlage wird im Wohnzimmer wieder ihren Platz finden.
Zusätzlich treffe ich die Überlegung, einen Raum, für den ich aktuell keine anderweitige Verwendung habe, als kleines Musikzimmer einzurichten. Nun ist der Raum von den Rahmenbedingungen nicht optimal. Mit 3,20m x 3,80m recht klein und an einer Seite Fenster, die bis 30cm über den Fußboden reichen.
Die ersten Höreindrücke, ganz ohne die übliche Wohnraumausstattung, waren dann auch entsprechend ernüchternd. Bis auf eine Couch und eine Anlage will ich den Raum aber auch nicht weiter zu stellen.


Eine Bedämpfung musste her. Und das sofort, heute noch!
Darf nix kosten und nicht viel Arbeit machen.

Nun bin ich nicht McGyver, der aus einem Putzlappen, einem Schuhanzieher und einer Büroklammer die Sache gelöst bekommt, aber irgendwas sollte sich auf die Schnelle schon finden.


Im Schuppen entdeckte ich einige Dachlatten und Reste einer Dampfsperrfolie. Aus diesen Teilen wurden auf Gehrung geschnittene Rahmen gezimmert. Es entstanden zwei Teile 100x70 cm und ein größeres 100x130 cm.













Weil ich meinen Tacker beim Umzug verlegt hatte, musste zur Befestigung der Folie mit Montagekleber improvisiert werden. Das geht schnell und einfach, ist aber nicht wirklich solide.
Die Folie bündig geschnitten ergibt die fertigen Rahmen. Zur Sicherheit ist jeweils mittig noch eine Querleiste eingeklebt.













Zur Entsorgung standen noch Reste von Mineralwolle an. Diese haben eine Dicke von ca.2,5cm. Ganze Platten wären geeigneter, aber man nimmt, was man bekommen kann. Die Stücken habe ich dann doppellagig in den Rahmen platziert.

Mehr ging an dem Tag dann nicht mehr, auch weil ich keinen geeigneten Stoff für die Bespannung auftreiben konnte.





Die Lösung gab es dann wieder mal bei IKEA. Dort kann man sich die Stücke selbst zurecht schnippeln und nach Gewicht kaufen. Für 15€ bekommt man  die nötige Menge zusammen.
Da sich mein Tacker wieder angefunden hatte, wurden die Stoffbahnen einfach aufgetackert und die Ränder noch mit Paketband abgeklebt. Das geht relativ flott von der Hand, nur bei den Ecken muss man den Soff etwas einschneiden und falten.



Eine zweite Investition waren sechs Haken mit ausreichender Länge für die Befestigung an der Wand. Die vorandenen Schellen brachten mich auf diese Lösung. Am unteren Rand ist jeweils noch eine Schraube befestigt, welche dafür verantwortlich ist, die Absorber in der Senkrechte justieren zu können. Der Schraubenkopf liegt an der Wand nur an.








Die kleineren Absorber sind direkt bei den Lautsprechern platziert, der größere rückwärtig über dem Sofa. Mit den Haken stehen die Rahmen genau 6cm von der Wand ab. Das wirkt besser, als direkt auf der Wand. Um kleine Fehler in der Ausrichtung zu korrigieren, lassen sich die Haken etwas in die entsprechende Richtung biegen.





 






Die Fläche zwischen den Lautsprechern soll bewusst frei bleiben, weil ich hier meinem alten Beamer ein zweites Leben schenken möchte. Jetzt nicht in der Form eines Heimkino, aber z.B. bei Sportveranstaltungen finden sich immer gern mehrere Zuschauer ein und da macht sich das ganz gut. Bei der Gelegenheit probiere ich auch gleich aus, ob ich das Notebook über ein 5m USB Kabel an den V DAC anschließen kann. Dann ist dieses direkt an der Couch platzierbar. Das macht´s bequemer.

























Mit dem Ergebnis bin ich jetzt erst einmal zufrieden. Die Teile haben nun wirklich kein Loch ins Budget gerissen. Und für mein Empfinden sind sie optisch auch ganz ordentlich geworden. Zumindest gefällt mir das wesentlich besser als an die Wand genagelte Decken oder Eierkartons.

Nach dem ersten Hörtest muss ich sagen, die Wirkung ist doch beachtlich. Die drei Absorber, verbunden mit der Couch und einem großen Teppich, sind sicher schon ein Schritt in die richtige Richtung. Ich werde mich weiter mit dem Raum beschäftigen. Wenn es nennenswerte Fortschritte oder Erkenntnisse gibt, natürlich auch berichten.


Mittwoch, 5. Oktober 2016

Fehlersuche am RFT LT-CS 01

Ein Freund fragte mich, ob ich mir mal einen alten Plattenspieler ansehen kann, weil er seine Dienste nicht mehr verrichtet. Also das "gute Stück" mit nach Bonn genommen. Beim LT-CS 01 handelt es sich um einen RFT Plattenspieler, welcher zwei Besonderheiten aufweist. Das Laufwerk wird vollautomatisch gesteuert und hat einen Tangentialtonarm. Zudem erfolgt die Steuerung über eine Folientastatur. Der Defekt zeigte sich in der Form, dass sich der Tonam nicht mehr absenkt. Nun kenne ich mich mit HiFi-Elektronik aus der ehemaligen DDR nicht wirklich aus. Über die Qualität der einzelnen Geräte will ich nicht diskutieren, da gibt es unterschiedliche Ansichten. Zumindest die Bedienungs- und Serviceanleitungen waren immer vorbildlich und sind dementsprechend hilfreich bei der Fehlersuche.























Das Prinzip für die Tonarmabsenkung ist simpel. Von einem Trafo gehen 5,5V (Achtung...!) über eine Sicherung (nochmal Achtung...!) und einen Relaiskontakt zu einem Widerstandsdraht, welcher unter mechanischer Spannung steht. Zieht das Relais an, dehnt sich der Draht durch Erwärmung und löst die Mechanik aus. Der Fehler, am Draht kamen die 5,5V nicht wirklich an. Ursache war ein korrodierter Sicherungshalter, welcher zu einem erheblichen Spannungsabfall führte. Die Sicherung selbst war in Ordnung. Erst nach mehrmaliger Bearbeitung des Halters mit dem Drehmel ist alles wieder schick und die Mechanik funktioniert, wie sie soll.

Ich habe das Gerät gleich noch auf komplette Funktion der einzelnen Tasten getestet. Aufgrund des Kristalltonabnehmer kann man den Plattenspieler ohne RIAA direkt am Lineeingang des Vorverstärker betreiben.

Eine klangliche Beuteilung erspare ich mir, weil es in diesem Zusammenhang keinen Sinn macht. Ich weiß nun nicht, wie oft der Spieler im Einsatz ist, zumindest geht er wieder und es kommt Musik aus den Lautsprechern.

Montag, 22. August 2016

µTracer Teil 1

Um Röhren zu prüfen, verwende ich mein bereits beschriebenes selbst gebautes Experimentiernetzteil. Die Beschaffung eines professionelle Röhrenprüfgerätes vom Schlage Neuberger scheidet schon aus Budgetgründen aus. Bereits zur Zeit, als ich das Experimentiernetzteil aufgebaut hatte, stieß ich auch auf den µTracer, welchen Ronald Dekker entwickelt hat und auf seinen Seiten ausführlich beschreibt.




So richtig hatte ich mich zu dieser Zeit nicht zu einem Kauf und Aufbau durchringen können. Die Platine ist sehr kompakt entwickelt und offen gestanden, ich habe es nicht so mit Feinarbeit beim Löten.





Ermutigt durch die vielen Beschreibungen erfolgreicher Nachbauten auf den Seiten von Ronald, hatte ich mich dann doch zu einer Bestellung entschlossen. 
























Eine konkrete Beschreibung zum Aufbau zu geben, kann ich mir an dieser Stelle sparen. Einerseits sind alle Informationen vorbildlich auf der Homepage hinterlegt, andererseits bekommt man für das Geld einen liebevoll zusammengestellten Bausatz. Alle Bauteile sind einzeln verpackt und beschriftet. Die Bauanleitung ist so gut durchdacht, dass es in einer Schritt für Schritt Anleitung jedem gelingt, der etwas Übung hat und mit einem Lötkolben umgehen kann. Die Befürchtung, das nicht hin zu bekommen, war absolut unbegründet. Ich kann an dieser Stelle jeden zum Nachbau ermuntern.



Vollkommen frei ist man bei der Ausgestaltung der weiteren Umsetzung, bis man von einem kompletten Gerät sprechen kann. Da sind wirklich bemerkenswerte Geräte entstanden.
Von Anfang an war für mich klar, dass ich den Aufwand recht gering halten wollte und das Gehäuse möglichst kompakt bleiben sollte. Röhrenfassungen sind mit Loctal, Octal, Noval und siebenpolige Miniatur für mich völlig ausreichend. Für die Stromversorgung wird ein empfohlenes PC Netzteil genommen.


Als Gehäuse habe ich über Reichelt ein günstiges Exemplar der Firma TEKO ausgewählt. Später habe ich entdeckt, dass es auch für dieses Gehäuse bereits einen erfolgreichen Nachbau gibt. Weil ich der dünnen Aluplatte nicht recht über den Weg traue, gab es noch eine weitere Pertinaxplatte hinzu, welche mit der Deckplatte verklebt wurde.
Bereits vorbereitet ist die Versorgung mit einer externen Stromversorgung für externe Heizspannungsversorgung. Dafür ist auch die kleine LED Anzeige gedacht, die besonders im Falle von P-Röhren Messungen hilfreich sein könnte. Technisch bedingt funktioniert die Anzeige bei interner Heizspannung nicht richtig. Geheizt wird mit 19V, die eigentliche Heizleistung erfolgt über Steuerung der Impulslänge. Die Verbindung zum PC wird über RS232-Schnittstelle hergestellt. Mit einem Adapterkabel ist die Anbindung über USB keine Herausforderung.
























Im noch nicht fertigen Aufbau habe ich bereits erste Tests laufen lassen. Erfreulich ist festzuhalten, dass die Schaltung problemlos läuft und sich die Funktionen einstellen, welche beschrieben werden. Die Kalibrierung habe ich in einem zweiten Gang noch einmal feiner vorgenommen. Prima ist neben der Aufzeichnung von Kennlinien auch der Schnelltest und die Option, Doppeltrioden matchen zu können.
Spannend wird nun, ob die ermittelten Ergebnisse auch den realen Bedingungen entsprechen. Hierzu muss ich mich erst weiter in die Bedienung der Software einarbeiten.

Ich werde sicherlich wieder in meinem Bautagebuch berichten, wenn es neue Erkenntnisse gibt.

Sonntag, 17. Juli 2016

Linestufe mit EF95 als Testobjekt

In den zurückliegenden Monaten habe ich hier so gut wie nichts veröffentlicht. Der wichtigste Grund ist allerdings nicht mangelnde Zeit oder andere Interessen. Es liegt schlicht daran, dass ich mir vorgenommen habe, mich intensiver mit den technischen Grundlagen zu beschäftigen. Im Verlauf meiner Aktivitäten wird mir immer wieder bewusst, wie wenig ich mich wirklich mit bestimmten technischen Zusammenhängen auskenne. So lange ich mich an Schaltungen halte, die eines anderen Geistes Kind sind, ist zumindest mit funktionierenden Ergebnissen zu rechen. Problematischer wird es, wenn Fehler auftreten, die nicht so einfach dingfest gemacht werden können oder der Wunsch nach etwas selbst entwickeltem aufkommt.
Nicht, dass ich jetzt meine bisherigen Geräte irgendwie negativ sehe. Gerade die aktuell im Dauereinsatz befindliche PL82SE und der Vorverstärker mit D3a/E288CC halte ich für grundsolide und bereiten mir großes Hörvergnügen.























Also die letzte Zeit reichlich Literatur durchgearbeitet. Um die Dinge nicht nur theoretisch nachzuvollziehen, habe ich mir einige Schaltungen mit verschiedenen Röhren aufgebaut. Besonders intensiv beschäftige ich mich zur Zeit mit der EF95. Für diesen Typ und deren Varianten gib es reichlich Datenblätter mit den dazugehörigen Kennlinien. Aufgebaut wird wie meist auf  einfachen Lochrasterplatinen. Um es mir etwas leichter zu machen, habe ich mir für die Beschaltung als Triode für kleines Geld aus China Platinen kommen lassen (über ebay). Allerdings nicht mit der empfohlenen Bestückung. So kann ich leicht Änderungen vornehmen und Messanordnungen aufbauen. Bei der ersten Schaltung habe ich mich ans Datenblatt gehalten.















Bei der Gelegenheit habe ich mir meinen kleinen Vorverstärker gegriffen, der mit zwei PC88 bestückt ist und nun mit zwei EF95 laufen soll. Allerdings hat das kleine Gerät ein Manko. Die beiden Trafos sind nicht üppig dimensioniert, größere passen leider nicht rein. Schnell wird der erste Trafo überlastet, wenn man sich keine Gedanken macht. Weil es gerade darum geht etwas auszuprobieren, habe ich mal einen Arbeitspunkt bei 4mA gewählt. Damit sinkt die Strombelastung etwas. Der erste Testlauf hat zumindest die Funktion bestätigt. Auch ist die kleine Linestufe brummfrei, was mir schon mal Mut macht.

Nun werde ich die kommende Zeit einige Messungen anstellen und dann die einzelnen Schaltungen optimieren. Ist sicher noch nicht so, wie es sein soll.
Und was mich auch interessiert, welchen Einfluss der Einsatz verschiedener Röhren hat. Zum Ausprobieren habe ich erst einmal recht preiswerte Ausführungen verwendet, falls was schief geht. Neben verschiedenen Herstellern habe ich auch verschiedene Versionen. Ich denke, ich werde mir mal noch die eine oder andere weitere Variante zulegen.



Sonntag, 12. Juni 2016

Reparatur SME 3009

























An meinem Thorens TD 125 ist seit Anbeginn ein SME 3009 Tonarm montiert. Soweit verrichtet er seinen Dienst und ich hätte grundsätzlich keinen Grund zur Beanstandung. Leider ist (wie vermutlich bei nicht wenigen) der Gummi, welcher die Verbindung von Gegengewicht und Tonarm herstellt, über die Jahre in Mitleidenschaft geraten. Bei mir machte sich dies bemerkbar, in dem sich das Gewicht zur Einstellung der Auflagekraft immer wieder senkte. Besonders wenn die Sonne direkt auf den Tonarm scheint und dadurch zusätzlich erwärmt. Ich hatte schon immer nach einem Ersatz gesucht. Wer sich damit beschäftigt, dem muss ich nicht sagen, dass dieser nur schwierig und zu absolut unverhältnismäßigen Preisen möglich ist. Auch nach längerer Recherche ist es mir nicht geglückt, eine entsprechende akzeptable Alternativlösung ausfindig zu machen.
Nachdem die Suche nichts brachte, habe ich mich dazu entschlossen, die beiden Teile zu kaufen. Nicht, dass mich das finanziell umhauen würde. Es widerstrebt mir einfach nur, für solch lapidaren Kram 30€ hin zu blättern. Egal, zumindest hat die Bestellung und Lieferung Problemlos geklappt.
Die alten Innereien habe ich ganz erfolgreich mit einem kleinen Dremel und einer entsprechendenden Schleifspitze entfernen können. Geklebt habe ich mit Sekundenkleber. Hier sollte man ein Produkt verwenden, was nicht superschnell fest wird, sonst bekommt man Probleme beim Einschieben in die Tülle.

Während der Reparatur hatte ich mir das Tonarmbrett ausgeborgt und damit einen erst kürzlich beschafften TD 125 MK II bestückt, auf den ein SME 3009 Improved anstelle des originalen Thorens Tonarm befestigt werden sollte. Durch den Tausch habe ich nicht die Eile, etwas zwingend fertig zu bekommen und kann dennoch schön Musik hören.

Weil mir am Ende das besagte Tonarmbrett fehlen würde, habe ich fix zwei Ersatzbrettchen angefertigt. Unter Nutzung des Original ist das absolut kein Hexenwerk. Mit der Rolle wurde in der gleichen Farbe lackiert, wie die Zarge. Das sieht sogar noch besser aus als in schwarz.
Nach der Justage ist der reparierte Arm nun wieder am TD 125 im Einsatz.
























Jetzt bin ich gespannt, wie lange das Ersatzteil nun hält und ob sich doch mal jemand findet, die beiden schnöden Gummiteile nachzufertigen.