Dienstag, 24. März 2020

Linestufe für´s Homeoffice

Die aktuelle Situation bedingt, dass ich komplett im Homeoffice arbeite. Für mich ist das keine größere Umstellung, da mein Unternehmen bereits seit einiger Zeit auf virtuelle Arbeitsplätze umgestellt hat und Telefon- und Videokonferenzen, von welchem Ort auch immer, normaler Alltag sind.
Allerdings ist es dann doch nicht so selbstverständlich, die ganze Woche in meinem Arbeitszimmer zu verbringen. Wenn ich nicht gerade telefoniere ist es sehr angenehm, wenn zur Arbeit etwas Musik läuft.

Hierfür nutze ich ein ausgedientes iPhone SE und die kleine 1626 SE Endstufe. Klanglich ist das dem Zweck angemessen, mehr muss es für mich am Arbeitsplatz nicht unbedingt sein.

Nach mehreren Tagen kam dann jedoch der Spieltrieb auf, etwas zu verbessern. Letztlich hängt nun auch wieder der kleine Subwoofer dran, den ich dezent mitlaufen lasse.
Was sich bemerkbar macht, ohne Linestufe müht sich das iPhone doch merklich ab und die geringe Ausgansspannung limitiert die Gesamtlautstärke spürbar.


























Also einfach mal meinen Vorverstärker mit der 5654 dran. Das passt prima - rein von der Tonalität. Letztlich ist mir das auf dem Schreibtisch dann doch zu sperrig. Muss etwas sein, was kleiner ausfällt.


























Also Plan B. Die im Vorverstärker verwendeten Leiterplatten habe ich noch auf Vorrat. Zusammen mit einem kleinen Trafo und einer bereits aufgebauten Stromversorgung in ein Gehäuse eines ausgedienten Mediareceiver packen, schon wäre das Ziel erreicht. Könnte man noch einen Raspberry PI mit DAC rein quetschen usw. usw. Das ist nicht komplett vom Tisch, ich brauche aber ne schnelle Lösung, hier und gleich, ohne irgendein Bauteil zu bestellen.

Dann doch Plan C. Über zehn Jahre verfolgt mich dieses kleine Alugehäuse, welches schon die unterschiedlichsten Schaltungen (RIAA, Vorverstärker) beherbergt hat, jedoch nie so zufriedenstellend war, dass es eine dauerhafte Verwendung fand.
Für so einen Zweck ist das Gehäuse nicht wirklich gut geeignet. Alle Buchsen (Chinch und Netzstecker) müssen in den Deckel, der Rest ist auf dem Boden befestigt. Soll heißen, es sind zum Öffnen immer längere Verbindungen vorzusehen, die dann irgendwie rein gestopft werden müssen.



Egal, was soll´s...
Zum x-ten Mal in die Hand genommen und eine Linestufe aus der Bastelkiste, die ich für Testzwecke bereits komplett bestückt und in Betrieb hatte, passive Stroversorgung und Ringkerntrafo rein gefrikelt. Möglichst wenig Aufwand. Die Schaltung der Line ist 0815 und für die Siebung habe ich keine Trennung linker und rechter Kanal vorgesehen. Der Audioausgang des iPhone limitiert eh, und mit Webradio oder Spotify sind die Grenzen bereits gesteckt. Dafür stimmt die Qualität der verwendeten Bauteile. Etwas Hektik kam auf, als im Einschaltmoment ständig die Sicherung kam. Nimmt man für den Entladewiderstand 470 Ohm anstelle 470 kOhm, dann kann das schon mal
schwierig werden.
















Letztlich habe ich an einem Abend alles zusammengebaut und getestet. Wie in der Schaltung zu erkennen, wurden ggf. Bauteile nur deshalb verwendet, weil andere Werte nicht greifbar waren. Geheizt wird mit Wechselspannung. Den kleinen Ringkerntrafo habe ich primärseitig am 240V Abgriff angeschaltet, weil sich dadurch günstigere Werte ergaben und ich nicht noch in der Siebkette die Widerstände anpassen musste.


Das größte Erstaunen war dann, dass das kleine Kästchen keinen Muks von sich gibt, was Brummen oder Rauschen betrifft.
Das hätte ich in der Art überhaupt nicht gedacht. Nun läuft er schon ein paar Tage problemlos, das erfreut.
Klanglich ist das ein spürbarer Zugewinn mit geringem Aufwand.



Sonntag, 19. Januar 2020

Was geblieben ist


 
Ich habe jetzt etwas überlegt, mit welcher Überschrift ich diesen Beitrag poste, um das Thema zu treffen. Letztlich soll es in diesem Tagebucheintrag darum gehen, was sich die letzte Zeit für mein Hobby ergeben hat, das ist jetzt doch ein längerer Abschnitt gewesen. Begleitet von einem Baubericht zu meinem kürzlich fertig gewordenen Hifi Rack

Über die Jahre hatten sich diverse Geräte angesammelt, welche ich dann irgendwie im Haus verteilt hatte, um diese auch nutzen zu können. So stand eine Anlage im Wohnzimmer, eine im Musik/Gästezimmer im Erdgeschoss und eine weitere im Arbeitszimmer. Vor dem Jahreswechsel habe ich die Nutzung der Räumlichkeiten noch einmal überdacht und verändert. Mein Musik/Gästezimmer befindet sich nun im (eigentlich schönsten Zimmer) im Obergeschoss. Bei der Frage, wie mein Wohnzimmer neu eingerichtet werden könnte, bekam ich die klare Ansage, erst mal müssten die zwei Schränke raus, die da mitten im Raum stehen
Im Ergebnis wurde meine Anlage auf die wesentlichsten Komponenten im Musikzimmer reduziert


  • Thorens TD 125 und Thorens TD 125 MKII
  • Vorverstärker RIAA mit D3a und Line E288CC nach Alex Kriegel
  • Extra RIAA mit E88CC für den zweiten Thorens nach Segschneider
  • Raspberry PI /DAC für Netzwerkfestplatte und Spotify im Gehäuse eines MR300
  • Endstufe EL34 Grande Audionist

Wie schon geschrieben, wurden alle Notebooks verbannt und letztlich auch ein Teil der Geräte zurück gebaut. Einen CD-Player besitze ich nicht mehr.
Behalten habe ich weiterhin meine PL82 und einen Vorverstärker mit der 5654/6AK5 in der Linestufe. Und meinen Verstärker mit 12Sh1L/1626, der auf den Namen "graue Maus" hört. Er bildet mit den Sabas eine sehr angenehme Combi im Arbeitszimmer und nimmt nicht viel Platz auf dem Schreibtisch ein. Dort höre ich aktuell ausschließlich Spotify/Webradio über ein iPhone, was nur diesem Zweck dient.

Bei der Einrichtung des Musikzimmers war ich mit dem aktuellen HiFi Regal nicht wirklich glücklich. Übergangsweise hatte ich dann ein Regal in Combi Wasserrohre mit Brettern von Europaletten.
Im Internet bin ich über eine Lösung gestolpert, die mir gefiel und ich nahezu 1:1 übernommen habe. Als Basis diente eine 38mm dicke und 4m lange Arbeitsplatte Buche Leimholz.


Der Baumarkt nahm mir die Arbeit ab, die Plattenmaße 130cm x 45cm raus zu sägen. Aus dem Restholz habe ich die Beine mit 38mm Breite gesägt, sodass sich für diese ein quadratisches Profil ergibt. Ich habe darauf geachtet, die Längen so raus zu sägen, um innerhalb der Beine keine Klebeverbindungen zu haben.
Recht abenteuerlich gestaltete sich die Maßnahme, die Bohrungen für die Rampamuffen und Aufnahmen für die Unterlegscheiben der Spikes genau senkrecht zu bohren.
Die ganze Konstruktion ist nur geschraubt, lässt sich wieder zerlegen oder ändern. Behandelt habe ich das Holz mit zwei Schichten Hartwachsöl. Das glänzt nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte, lässt sich dafür problemlos verarbeiten.




Beim Eindrehen der Beine habe ich eine Einhandzwinge verwendet. Mit dem Hebel kann ausreichend Kraft für eine feste Verbindung aufgebaut werden.
Von der Maßhaltigkeit hat das alles sehr gut gepasst. Beine hatte ich mehr als benötigt gefertigt, um die besten aussuchen zu können.





Wirklich Zeit habe ich mir gelassen, die ganze Konstruktion ins Wasser zu stellen. Alles andere wäre auch schade um die Arbeit gewesen. Das
Ergebnis entspricht genau dem, wie ich es habe wollte. Prima.








Nun stellt sich die Frage, was noch kommt? Es wird nicht langweilig. Im Kopf gibt es bereits diese konkreten Vorhaben:

- neues Gehäuse für den Raspberry PI, eventuell mit Display und interner SSD
- neue Hauben für die beiden Plattenspieler

Zudem ist das Kapitel Lautsprecher nicht beendet. Mit der aktuellen Konstruktion experimentiere ich etwas rum. Die 1772 schätze ich sehr. Eventuell noch mal ganz anderes Gehäuse in Betracht ziehen? Dazu werde ich zu gegebener Zeit einen Eintrag vornehmen.