Freitag, 8. April 2022

Player für Testzwecke

Eigentlich hatte ich nicht vor, den Bau dieses Gerätes auf dem Blog zu hinterlegen. Letztlich gehört es aber auch zu den Dingen, mit denen ich mich die letzten Wochen so beschäftigt habe.

Mit dem Raspberry PI betreibe ich sehr zufriedenstellend zwei Mediaplayer Lösungen. Eine in meiner Musikanlage und einen an meinem Schreibtisch. Das passt für mich und auf das Handling und die Qualität der Musikwiedergabe geschaut, bin ich sehr zufrieden.

Um immer mal etwas ausprobieren zu können, und das nicht nur in den Wohnräumen sondern auch in der Werkstatt im Keller, ist es doch recht praktisch, eine kompakte Musikanlage griffbereit zu haben. Also eine Kombination aus Musikquelle und Verstärker. Grundlegend würde das mit einem Handy an einem Verstärker erfüllt sein. Es wäre allerdings nett, wenn die Ausgangsleistung nicht zu minimalistisch gehalten ist. Naheliegend, sich so einen kompakten Verstärker günstig zu kaufen.

Nun hatte ich da noch einen Raspberry PI 4/2GB verfügbar. Eigentlich wollte ich ein völlig anders gelagertes Projekt angehen, das ist jedoch auf der Strecke geblieben. 


Zudem lag ein Schaltverstärker mit dem TDA7498 parat. Diese Module aus China kosten wirklich kein Geld. Es ist schon faszinierend, wie viel Leistung bei kaum nennenswerter Wärmeabgabe dieses Prinzip ermöglicht. Man muss solche Platinen natürlich einordnen, was man von einem Modul erwarten kann, das nicht mal 20€ kostet.

 

 

Für meinen konkreten Anwendungsfall reicht es aus. Den Gedanken, Raspberry und Schaltverstärker in ein minimalistisches Gehäuse zu zwängen, habe ich verworfen. Aus Bequemlichkeit dann doch wieder einen alten Mediareceiver recycelt. In das Gehäuse gesellen sich noch ein Schaltnetzteil mit 5 und 24V Ausgang, eine USB Festplatte und ein Hifiberry DAC. Zwei USB Buchsen habe ich an die Rückseite geführt.

Was ich jetzt noch nicht hin bekommen habe, ist den separaten WLAN Stick zu aktivieren. Der Raspberry hat integriertes WLAN, welches aufgrund der Abschirmung durch das Metallgehäuse nicht wirklich nutzbar ist. Auf keinen Fall im Bastelkeller. Bin mir auch nicht sicher, ob der verwendete Stick ggf. ungeeignet sein könnte. An einem Windows PC läuft er völlig problemlos. Da ich von Linux nicht viel verstehe, bleibt diese Baustelle weiter offen. Entweder ist der Gehäusedeckel ab oder der Player hängt am LAN.

Ergänzt habe ich deshalb einen  RCA Eingang, um den Verstärker auch ohne den Raspberry PI nutzen zu können. Praktisch ist die Möglichkeit zur Anpassung der Eingangsempfindlichkeit des Schaltverstärkers.

Im Betrieb läuft alles (abgesehen vom WLAN) ganz zufriedenstellend. Ob ich das Gerät längerfristig verwende oder doch wieder zurück baue, muss ich sehen. Manches, was ich auf den ersten Blick als praktisch und nützlich einstufe, hält diesem auf längere Sicht nicht stand. Das gehört zum Hobbyalltag dazu, seine eigenen Erfahrungen zu machen.

Edit 22.07.2022

Nachdem ich mir einen neuen WLAN Adapter von Edimax gekauft habe, hat sich das WLAN Problem auch gelöst. Mit diesem funktioniert der Raspberry absolut problemlos und ich habe nun auch im Bastelkeller ausreichenden WLAN Empfang.

Dienstag, 5. April 2022

Power Duo W5-2106 Teil 1


In diesem Eintrag meines Bautagebuches geht es einmal mehr um Lautsprecher. Ich hatte jetzt schon mehrere Anläufe, wieder etwas mit verschiedenen Chassis und Gehäusen auszuprobieren. 

Nun ist es, wie sicher bei anderen auch, dass man mit den aktuellen Lautsprechern recht zufrieden ist. Weshalb sich die Arbeit machen, doch noch was zu bauen? Bei mir ist es der reine Spaß an der Sache. Ich bastele nun mal gern, mit Holz sowieso. Jetzt habe ich nicht den Platz, besser ich bin nicht dazu bereit, die dann nicht genuzten Gehäuse zu lagern. Demzufolge habe ich mich auch von allen bisher gebauten Konstruktionen getrennt, natürlich bis auf die zwei Paar, die ich in Nutzung habe. Deshalb eine gewisse Zurückhaltung.

 

 

Bei aller Bastelfreude muss ich zudem darauf schauen, was mich das letztlich kostet. Daher scheiden einige Ideen aktuell aus, obwohl sie mich schon reizen würden.

Hängen geblieben bin ich letztlich an einem Bauvorschlag von Blue Planet zu einem Dipol Lautsprecher. Hier gibt es unzählige Versionen und Abwandlungen. Meine Wahl viel auf die Power Duo mit dem Tang Band W5-2106 und 15 Zoll Tieftöner.

Warum genau diese Kombi?

  • der Bausatz ist preislich interessant
  • die Empfindlichkeit ist ausreichend hoch
  • der Materialaufwand ist überschaubar
  • die Konstruktion ist nicht zu groß, um sie auch mal ins Wohnzimmer stellen zu können oder in einer Abstellkammer zu verstecken.
  • den W5-2106 kann man prima anderweitig verwenden (z.B. Monitor BB5), wenn das Ergebnis nicht befriedigt
  • sollte ich Gefallen daran finden, könnte ich mit dem Erwerb von nur zwei weiteren Tieftönern auch über einen Dipol mit dem W8-1772 nachdenken.

 

 


Jetzt kommt das Problem. Der Bausatz war nicht direkt lieferbar und der avisierte Liefertermin schiebt sich immer weiter nach hinten. Das ist auch deshalb nicht so schick, in Erwartung der verfügbaren Chassis habe ich mich bereits daran gemacht, die beiden Schallwände zu fertigen. Das hatte ich in meiner bisherigen Schaffensphase noch nicht. Lautsprecher bauen, ohne die Chassis.

Daher hier nur der kurze Abriss zum Arbeitsstand.

Die Schallwände sind aus jeweils drei MDF Brettern gefertigt, welche vor der Verleimung die entsprechenden Kreisausschnitte erhalten haben. Hierbei bin ich auf ein Problem gestoßen, was ich nicht zu 100% lösen konnte. Es betrifft die 45° Ausschnitte. Diese fräst man ja mit einem 45° Fräser mit Anlaufring. Der Haken, die Schneiden decken die 19mm Holzdicke nicht komplett ab. Klar, größerer Fräser, aber der kostet! Eine Idee wäre gewesen, dünneres MDF zu verwenden, dafür vierlagig. Letztlich habe ich es unter Nutzung einer Schablone ansprechend hin bekommen. Die Übergänge mit Spachtel verfüllt. War dann ordentlich Schleifarbeit. 


Die Designidee ist nicht von mir, hier habe ich mich durch das Internet inspirieren lassen. Um möglichst wenig sichtbare Kabel zu haben, werden diese in der Sandwitchkonstruktion geführt. Für die Weiche kommt noch eine Abdeckung hinzu, das kommt später. Die Füße sind aus Multiplex, hier war mir MDF nicht ausreichend in der Stabilität und Ausrisssicherheit. Es wirken Hebelkräfte auf die Schmalseiten, was MDF nicht mag.

Geduldig war ich, was die Oberflächenbehandlung betrifft. In mehreren Schichten Grundierungen und Spachtel aufgetragen. Ohne diese Arbeitsschritte gibt es hässliche Seitenflächen. Im aktuellen Arbeitsstand sind die Schallwände noch nicht endlackiert. Was man sieht, ist nur die Grundierung. Sie werden wohl weiß werden.

Nun heißt es, sich weiter in Geduld üben und schauen, wann die zugehörigen Chassis geliefert werden...