Sonntag, 27. September 2015

Überarbeitung Vorverstärker Teil 3




























In den Sommermonaten habe ich mich nur von Zeit zu Zeit  mit dem Verstärkerprojekt auseinander gesetzt. Nach längerer Recherche und fachkundiger Hilfe habe ich es nun endlich hin bekommen, den Brumm aus der Schaltung zu verbannen. Vollkommen weg gegangen ist er nur durch die Verwendung des MC Übertrager.
In meiner zwischenzeitlichen Verzweiflung habe ich auch alternative Schaltungen und Stromversorgungen aufgebaut und ausprobiert. Die Ursachenforschung gestaltete sich schwierig. Dafür habe ich mich intensiver mit den Messgeräten beschäftigt. Ein Lerneffekt, der auch nicht zu verachten ist.

RIAA mit PCC88
Die von Alexander Kriegel konzipierte RIAA mit D3a wird  auch im Forum intensiv diskutiert und es werden entsprechende Platinen entwickelt. Somit wird es viele Nachbauer geben, die ihre eigenen Erfahrungen machen. Nach einem Telefonat mit ihm habe ich diese Schaltung  auch aufgebaut, mit E288CC in der Linestufe. Alternativ könnte man wohl auch die 6N6P verwenden, die deutlich preiswerter zu haben ist. Allerdings benötigt diese Röhre noch mehr Heizleistung. Muss man berücksichtigen. Nachbausicherer wäre die Verwendung der besprochenen Platinen. Hatte ich nicht, es musste also auch mit freier Verdrahtung gehen.


Grundlegend ist die Schaltung der Variante auf RJM Audio mit 6DJ8 ähnlich, welche ich bereits vor längerer Zeit aufgebaut und für Testzwecke neu dimensioniert im Einsatz habe. Allerdings verwende ich die PCC88, weil die ausreichend vorrätig sind und ich mir somit ein gutes Pärchen selektieren konnte. Als Kondensatoren für das Filternetzwerk habe ich auf welche zurück gegriffen, die von Hause aus 0,3% Toleranz haben sollen. Gibt es für 10nF und 30nF bei Reinhöfer. Diese nutze ich übrigens auch als Referenz, um andere Typen auszumessen. Damit sollte ich die Toleranz des Messgerätes etwas ausgleichen können. Wenn also der Referenzkondensator 30,08nF auf dem Messgerät anzeigt, und ich dann mit anderen Kondensatoren genau auf die 30,08nF komme, müsste ich es zumindest in Richtung der 0,5% schaffen. Es sei denn, ich habe einen Denkfehler.

Somit habe ich aktuell also die drei verschiedenen RIAA Stufen zum Vergleich. Für den Daniel (der in der Linestufe ein "Wilimzig" ist) nutze ich übrigens die ECC88 von JAN und in der Line die E180F von Siemens. Der Grund liegt auch hier in der Möglichkeit, aus einer größeren Zahl neuwertiger Exemplare die passenden zu selektieren. Gebrauchten E88CC mit rotem Stempel hinterher zu hecheln, ist mir zu anstrengend und am Ende auch zu teuer. Dieser Vorverstärker steckt weiterhin im Gehäuse, welches ich schon seit längerer Zeit in Nutzung habe.
Die PCC88 als reine RIAA werkelt in einem alten 2HE Einschubgehäuse, entsprechend der Bauart meiner EL84 Endstufe.

Im neuen Gehäuse ist die RIAA mit D3a verbaut. Somit ist das eigentliche Ansinnen, den Daniel in ein neues Gehäuse zu packen und dabei zu optimieren, in Richtung des D3a-Konzeptes abgedriftet. So kann´s gehen...

Das klangliche Ergebnis kann übrigens unterschiedlicher nicht sein. Die PCC 88 Schaltung hat einen sehr warmen Klang mit einer gewissen Bassbetonung. Die beiden anderen gehen eher in die Richtung neutral. Hauptgrund ist die Dimensionierung der Filter. Diese halten sich exakt an die Schaltungsvorschläge und sind (noch) nicht über die komplette Schaltung gesehen ausgemessen. Das ist auch nicht so einfach zu lösen, wenn Messmittel und eigenes Knowhow eingeschränkt sind. Letztlich entscheidet sich jedoch nicht zuletzt hier, wie gut die ganze Angelegenheit dann auch wirklich ist. Mit einem Inverse-RIAA-Filter einen möglichst geraden Frequenzgang zu ermitteln setzt voraus, dass auch das Inverse Filter den konkreten Vorgaben entspricht. So gut es ging, habe ich mir verschiedene Filter gebaut und werde diese nutzen.

Samstag, 15. August 2015

Not macht erfinderisch

Weil ich immer noch an meinem Vorverstärker zugange bin, macht es sich erforderlich, ständig einige Gerätschaften zu verwenden. Nun ist das bei meinen bescheidenen Platzverhältnissen mit der Handhabung etwas kompliziert. Einfach ausgedrückt, mehr als ein kleiner Klapptisch in der Küche ist nicht.

Allein der Verstärker füllt diesen fast aus. Rechts und links noch einen Stuhl zur Aufnahme der Geräte hin stellen, macht sich auch nicht sonderlich gut. Mein Hobby aus diesen Gründen auf andere Bereiche der Wohnung auszuweiten, habe ich nicht vor.


Irgendwann hat es mir dann gereicht und ich bin auf die Suche nach einer geeigneten mobilen Lösung gegangen.
Billig ist selten gut, allerdings messe ich das immer am Einsatzzweck. In meinem Fall sollte es nicht viel kosten, aber nützlich sein. IKEA ist immer meine erste Anlaufstation in solchen Fragen. Um das Konstrukt bei Nichtgebrauch zu verstecken, durfte es auch nicht zu breit sein.




Nach längerer Suche stieß ich auf die Besta Regallösungen, die nun Kallax heißen. Passend dazu gibt
es auch praktische Rollen. Diese sollen aus Sicherheitsgründen nicht für das hohe Regal verwendet werden, weil die Gefahr besteht, dass der Turm umkippen könnte. Ist in meinem Fall natürlich nicht zu erwarten. Schnell noch eine Mehrfachverteilung dazu, damit alle Kabel verschwinden und ein paar Winkel, auf die das Experimentiernetzteil und der Funktionsgenerator gestellt werden. Für die unteren zwei Ebenen gleich die passenden Schubfächer dazu und fertig.
Bei Nichtgebrauch kann ich das Regal nun leicht aus der Küche fahren und es steht dann an einer Stelle, wo es wenig stört. Praktisch, in den Schubfächern sind gleich noch die überlebendswichtigsten Dinge untergebracht. Die Geräte selbst kann ich natürlich jeder Zeit auch mal raus nehmen, wenn erforderlich.
Klar, so eine Lösung ersetzt keinen richtigen Arbeitsplatz, zumal die Anzahl der unter zu bringenden Geräte beschränkt ist. Aber eben besser als nichts.

Montag, 25. Mai 2015

Überarbeitung Vorverstärker Teil 2

Mit der Überarbeitung des Vorverstärker habe ich mich die letzten Wochen mal intensiver mal
weniger beschäftigt.

Nach längerer Suche nach einem geeigneten Gehäuse, habe ich dieses im Internet beim gleichen Händler geordert, wie für die PL82. Konkreter gesagt, sind es zwei identische Gehäuse aus Aluminium.




















Ich bin sonst nicht so euphorisch, aber die Teile haben mich mal wirklich begeistert! Die massiven eloxierten Platten und Streben lassen sich wie ein Baukasten leicht zusammenschrauben. Faire Sache, der Händler hatte deutlich mehr Schrauben beigelegt, als nötig. Das ersparte mir die Suche nach weiterem Zubehör. Wer im Baumarkt schon mal nach entsprechenden Schrauben gesucht hat, weiß was ich meine.


















Auch im zusammengebauten Zustand lassen sich die Seitenteile/Deckel leicht wieder entfernen, wenn man doch noch mal ran muss. Und das ist bei mir häufig der Fall.


Etwas Nachdenken erforderte die Front. Mit ca. 9mm beachtlich dick, kann man ohne spezielle Bearbeitung die handelsüblichen Potentiometer nicht befestigen. Ich habe das anders gelöst. Alle Schalter sind als Drehschalter ausgelegt. Verwendet man 6mm Alustangen, kommt man mit einfachen Bohrungen aus. Ansonsten musste ich relativ wenig Metallbearbeitungen ausführen. Ein paar Aluwinkel zur besseren Abschirmung und eben die entsprechenden Bohrungen, wo nötig. Das ist mit einer einfachen Standbohrmaschine schnell erledigt.
Das Netzteil habe ich zuerst fertig gestellt. Zwei Trafos habe ich verwendet, um auf die erforderlichen Leistungswerte zu kommen. TR1 versorgt den Hochvoltteil und die Röhrenheizung für die Linestufe. Dreht man den Schalter eine Stufe weiter, kommt noch TR2 (9V) hinzu, der dann die Röhrenheizung für die RIAA-Stufe versorgt. Somit müssen diese Röhren nicht in Betrieb sein, wenn nur die Linestufe gebraucht wird. Geregelt habe ich mit LT1084, um auf die 6,3V zu kommen. Auf eine Kondensatorschlacht habe ich bewusst verzichtet. Durch die Ausfräsungen bekommen die Kühlkörper ausreichend Luft zur Ableitung der Wärme.


Um eine Verbindung zum Verstärkerteil herzustellen, wählte ich IP40 Buchsen von Lumberg. Einmal vierpolig, einmal fünfpolig, um eine Verwechslung auszuschließen. Die beiden freien Buchsen haben übrigens keine Funktion und sind das Resultat eines Denkfehlers. Ich hatte die Bohrungen an der Stelle ausgeführt, an der dann der Ringkerntrafo platziert wurde.

Die RIAA-Stufe hatte ich im Probebetrieb bereits getestet. Bis heute habe ich immer wieder Anpassungen vorgenommen, weil ich mit dem Ergebnis nicht einhundertprozentig zufrieden bin. Einerseits besteht immer noch ein geringer Brummanteil, der bei weit aufgedrehtem Poti hörbar wird. Auch die Filterkondensatoren habe ich nach ersten Hörtests angepasst. Konkrete Messungen habe ich noch nicht durchgeführt. Zumindest läuft sie nun stabil.

Die Linestufe macht dagegen keinerlei Probleme. Ich habe die Schaltung aus dem bestehenden Vorverstärker 1:1 übernommen. Rauschanteil oder Brumm ist kein Thema, auch bei komplett aufgedrehtem Lautstärkesteller.

Weil ich noch Platz hatte, habe ich den MC-Prepre auch noch im Gehäuse untergebracht. Das Batteriefach für die 9V Batterie befindet sich auf der Rückwand, die MC Schaltung in einem separaten Alugehäuse. Wird ein Übertrager verwendet, muss er an den MM-Eingang angeschlossen werden. Der Eingangswahlschalter hat vier Schaltstellungen. Durch Verwendung geeigneter Relais wird in Stufe 3 der MM-Phono Eingang und Stellung 4 der MC-Phono Eingang zugeschaltet. Um der 9V Batterie ein längeres Leben zu schenken, ist der Prepre nur an, wenn die RIAA aktiv ist und der Eingangswahlschalter zudem in Stellung MC Phono steht.













Übrigens, ich wusste nicht so recht, wie ich das mit der Beschriftung hin bekommen sollte. Deshalb habe ich sie erst mal weg gelassen. Sollte mir hier jemand einen Tipp geben können, wie ich das ordentlich gelöst bekomme, wäre ich dankbar.























Richtig fertig ist der Vorverstärker immer noch nicht. Für die Mühe, die ich mir beim Aufbau gegeben habe, möchte ich ihn in einigen Details noch optimieren. Da gibt es noch einige Punkte, über die ich mir den Kopf zerbreche und ohne Hilfe sicher an meine Grenzen stoße. Dafür bleibt es interessant und ich habe ausreichend Betätigungsmöglichkeit. Im Blog wird es bestimmt noch einen Teil3 des Berichtes zum Vorverstärker geben.


Sonntag, 19. April 2015

Mivoc Micro Cube neu

Das schöne Wetter am Wochenende habe ich zum Anlass genommen, neben den sonst noch anstehenden Arbeiten, meinen Subwoofer zu überarbeiten. Wie schon mehrfach angemerkt, bin ich mit dem kleinen Sub sehr zufrieden.
Weil er aber in einem Gehäuse mit abgerundeten Ecken und schwarzer Lackierung nicht wirklich gut zum Rest der Anlage passt, war die Überarbeitung angesagt. Die Brettchen aus MDF habe ich mir im Baumarkt sägen lassen.

Die Front besteht aus Buche Multiplex. Der Kreisausschnitt für den Lautsprecher ist durch den breiten Aluring später nicht zu sehen. Deshalb habe ich mir die Front nicht CNC fräsen lassen, sondern selbst Hand angelegt. Etwas aus der Übung war ich beim Fräsen der Kanten. Es bedurfte dann doch etwas Nacharbeit, bis mir das Ergebnis gefiel.

Geklebt habe ich wieder mit Montagekleber. Das klebt sich wunderbar, hat aber auch den Nachteil, dass man die Seitenteile nicht komplett zusammenpressen kann. Die Teile 1 mm schmaler sägen lassen, macht sicher Sinn. Ich habe dann den Schwingschleifer bemüht. Geht auch ganz gut.
Die Lackierung erfolgte wieder mit der Rolle, nachdem ich Schleifgrund aufgetragen und mit 240er Schleifpapier geglättet hatte.

Ein Ärgernis gab es dann. Da mir der letzte Rest Holzlasur "kastanienbraun" eingetrocknet war, musste Samstag Abend schnell noch eine neue Dose her. Der Baumarkt in der Nähe hatte alle Farben, nur kastanienbraun war alle... Also mit dem Rad nach Bad Godesberg in den nächsten Baumarkt. Welch Glück! Eine Dose ist noch da. Aufkleber Farbbeispiel schon etwas verblichen, was soll´s. Als ich zu Hause die Dose geöffnet hatte, war es klar. Die war völlig überlagert. Die Farbpikmente hatten keine Bindung mehr. Ich habe ewig gerührt und dann mehr schlecht als recht die Farbe aufgetragen. Klar, eigentlich gleich wieder zurück bringen. Dafür war es zu spät und ich wollte das am Wochenende unbedingt fertig bekommen. Die wird wohl ewig im hintersten Teil des Regales geschlummert haben. Anders kann ich mir das nicht erklären.
















Beim Einbau des Aktivmodul und des Lautsprecher habe ich gleich noch eine Sache geändert, die mich bisher störte. Das Modul hat keinen richtigen Netzschalter. Selbst auf Stellung AUS des kleinen Schiebeschalter verbraucht es Strom. Ich habe einen beleuchteten Netzschalter verwendet. Den Mivocschriftzug hatte ich zufällig in der Bastelkiste gefunden und gleich noch angebracht.

Der Subwoofer steht bei mir auf Rollen. Das ist erforderlich, weil ich ihn zur Seite schieben muss, um die Balkontür zu öffnen. Allein das ist schon ein Grund, keinen größeren Subwoofer aufzustellen. Außerdem habe ich noch den Kondensator angepasst. 680µF ist die Empfehlung aus K&T. Durch erhebliche Bauteiltoleranzen lag ich bei 750µF. Nun sind es ca. 665µF was ganz gut hin kommt.
Jetzt, zum Sonntag Abend, ist alles wieder an seinem Platz, die Wochenendbastelei erfolgreich beendet.
Übrigens, für jemand, der sich gerne selbst Lautsprecher bauen möchte, dies aber noch nie getan hat, ist das ein lohnendes "Anfängerprojekt". Durch verdeckte Sägekanten kommt man mit Stichsäge und Akkuschrauber aus. Schleifen kann man auch mit der Hand :-)

Samstag, 28. März 2015

Überarbeitung PL 82 SE

Parallel zum Vorverstärker habe ich mir auch meine PL82 auf den Basteltisch gestellt. Er ist ja einer der ersten Verstärker, die ich gebaut habe. Schon rein äußerlich gefällt er mir nicht mehr wirklich. Das Gehäuse und die Bearbeitung entsprechen nicht mehr dem, was ich mir so vorstelle.



PL82 alt und neu











Am  technischen Konzept will ich jedoch nichts ändern. Im Gegensatz zur EL84, die komplett mit ungeregelter RC-Siebung ausgestattet ist, habe ich die PL82 komplett mit Regelschaltungen ausgelegt. Für die Heizung die 2 x 20,3V /300mA über LT1084 und für den Hochvoltteil vier BUZ92 nach bewährtem Konzept von Gerhard Haas.

Die größte Herausforderung ist für mich immer, ein wirklich geeignetes Gehäuse zu finden. Einige hatte ich entdeckt, allerings nie in der Ausführung, ohne größere Anpassungen klar zu kommen. Das fängt schon damit an, dass der Gehäusedeckel und Boden oft über keine ausreichenden Öffnungen für die Ableitung der Wärme verfügt. Und ich habe weder die Möglichkeiten noch die Begabung, Metallbearbeitungen in größerem Umfang durchzuführen. Ich entschied mich dann für das gezeigte Modell, welches über Ebay angeboten wird. Vom Preis geht das auch in Ordnung. Nachdem ich bestellt hatte, sind die Teile allerdings aufgrund der Entwicklung des Euro noch mal teurer geworden.



















Was ich ganz schick fand, sind die großen Kühlkörper an den Seiten. Die sind zwar völlig
überdimensioniert, aber auf diesen lässt sich die Elektronik wunderbar anbringen und separat testen. Das empfand ich als sehr angenehm. Der komplette Verstärker ist auf dem Basteltisch doch recht schwer und unhandlich. Bei meinen beengten Patzverhältnissen wird das schon mal ein problematisches Unterfangen, mit dem Lötkolben in jede Ecke zu kommen.
Auf den Bilden kann man es sehen, die Dimensionen in der Tiefe sind beachtlich. In mein kleines HiFi-Board passt das Teil gerade so rein. Also in der Front Kante auf Kante. 

Beim Zusammenbau und Test gab es gleich zweimal einen unerwarteten Zwischenfall. Einer der BUZ 92 hatte unvermittelt Schluss mit dem Kühlkörper. Mir ist das in dieser Form noch nicht passiert. Trotz ordentlicher Montage der Glimmerscheiben und anschließender Prüfung passierte das gleiche einen Tag später erneut.



Die Verstärkerschaltung habe ich nur in wenigen Punkten noch einmal überarbeitet. Im Grunde passte das so schon. Aus diesem Grund blieb auch die Pertinax-Platte, nur wurde sie nun um 90° gedreht. Ich wollte so weit wie möglich vom Trafo weg. Das Trennblech ist nicht wirklich nötig. Da es vom Rückbau noch übrig war, habe ich es weiter genutzt.
Wie bei der EL84 sind auch noch zwei Chinchbuchsen für den Subwoofer hinzu gekommen. Auf was ich verzichtet habe, ist das Poti und eine Quellenumschaltung. Ich überlege aber, ob ich das eventuell doch noch nachrüste. Dann ist die Einssatzmöglichkeit flexibler.

PL 82 noch nicht fertig verkabelt
Auf einem Foto ist bei genauem Hinsehen zu erkennen, dass plötzlich die größeren Reinhöfer-AÜ´s mit M85 Kern eingebaut sind. Eigentlich nutze ich die kleineren mit M65 Kern, die auch für das Schaltungskonzept gedacht sind. Die größeren sollen mal für ein anderes Projekt sein. Da ich sie aber jetzt geliefert bekommen habe, war mir einfach danach, diese mal zu testen. Gerd Reinhöfer hatte mir damals davon abgeraten, bei einem Verstärker so kleiner Leistung große AÜ´s einzusetzen. Wie sich das klanglich nun auswirkt kann ich nicht wirklich sagen. Ich würde mal behaupten, nicht schlechter, aber auch nicht besser.

















Nun lasse ich die Endstufe den ganzen Tag laufen und gleiche dann noch mal die Spannungswerte ab.
Auch wenn sich klanglich nicht wirklich was geändert hat, erfreue ich mich jetzt an dem gediegenen Gesamtbild meiner Anlage. Gemessen an der Leistung des Verstärker ist das dann doch alles etwas üppig geworden und es ginge sicher auch wesentlich kompakter. Ich bin dennoch mit dem Ergebnis zufrieden. Das Auge hört ja irgendwie auch mit ;-)

Sonntag, 15. März 2015

Überarbeitung Vorverstärker Teil 1

Für den Vorverstärker habe ich mir vorgenommen, diesen komplett neu aufzubauen. Das hat zwei Gründe. Im aktuellen Gerät gibt es Detaillösungen, wie ich sie jetzt nicht mehr ausführen will. Ein Umbau ist schon aufgrund der Gehäusegegebenheiten nur eingeschränkt möglich. Der zweite entscheidende Grund, ich könnte in der Zeit des Umbaus keinen Vorverstärker nutzen, müsste also auf Plattenwiedergabe verzichten. Da ich nie weiß, wie lange sich so ein Bau bei mir hin zieht, kann das auch eine ganze Weile sein.


















Für den neuen Vorverstärker gibt es also einige Punkte, die ich umsetzen will. Das ausgelagerte Netzteil soll auch die Gleichrichtung für Anodenspannung und Heizung beinhalten. Getrennter Betrieb von RIAA und Linestufe soll möglich sein. Im Hochvoltteil will ich eine andere Stabilisierungsschaltung verwenden. Außerdem andere Werte für das Entzerrnetzwerk. Hauptaugenmerk und größte Motivation zum Neuaufbau, ist eine saubere Schaltungsausführung, die zu einer Minimierung von Störgeräuschen führen soll. Aktuell gibt es diese, wenn die Lautstärkesteller weit aufgedreht werden. In normaler Lautstärke ist das kaum auszumachen, gut ist es jedoch noch nicht.
Also genug Punkte, um sich ernsthaft Gedanken zu machen. Da mein Wissen auf diesem Gebiet nicht übermäßig vorhanden ist, liegt der größte Zeitaufwand darin, mich im Internet und Büchern zu belesen. Dann natürlich einzelne Teile aufbauen und dann sehen, ob es so funktioniert, wie erhofft.

Zuerst habe ich die RIAA aufgebaut. Für den Test noch eine stabilisierte Heizspannung und für den Hochvoltteil zwei Regelschaltungen mit BUZ42/92 (Kühlkörper sind unter der Lochrasterplatte). Der erste Versuch war ernüchternd. Massiver Brumm überlagerte die Musik. Nach längerer Fehlersuche und Veränderung der Masseführung, was nicht viel brachte, kam dann die Erkenntnis. Erste und zweite Stufe waren nicht entkoppelt. Einfügen von je einem 1k-Widerstand und 22µF Elko beendeten den Spuk. Ganz ruhig ist die RIAA immer noch nicht, aber kein Vergleich zu vorher.


















Bevor ich jetzt die Linestufe aufbaue und an die Bearbeitung der Gehäuse gehe, will ich erst eimal die Stromversorgung fertig stellen. Diese macht mir noch Kopfzerbrechen. Ich werde die kommende Zeit erst einmal Versuchsschaltungen aufbauen. Durch die Rückbauten liegen genug Bauteile in den Schachteln, so dass ich nicht zwingend immer wieder neue Bestellungen bei Reichelt o.ä. vornehmen muss. Auf dem Bild ist der Versuchsaufbau zu sehen. Die zwei Rinkerntrafkos deshalb, der eine hat die gut passenden Spannungswerte (sekundär 200V) der andere hat bei der Heizwicklung ausreichend Leistung. Die vier Röhren benötigen durch E288CC und E88CC gut 1,5A.

Samstag, 14. März 2015

Nach der Inventur

Nachdem ich die zurückliegenden Wochen Komplettinventur gemacht hatte, ist von dem ganzen Musikkram nur noch das übrig, was ich auch wirklich behalten will. Es steht sonst auch bloß rum oder schlummert in irgendwelchen Schränken oder Regalen. Selbst die Gehäuse für die Seas mussten weichen, weil sie mir einfach im Weg waren. Die Lautsprecher und die noch nicht verbauten Schallwände nehmen nicht den Platz weg und werden sicher wiederbelebt.

Nun habe ich alle Geräte kritisch geprüft und mir einen Überblick verschafft, was noch zu verbessern ist.

Als erstes Gerät habe ich mir die EL84SE vorgenommen, weil hier nicht so viel zu überarbeiten ist. Die wichtigste Änderung betrifft die Lautsprecherklemmen. Die doch recht primitiven Klemmen sind jetzt durch solche ersetzt, die auch Bananenstecker aufnehmen können. Somit sind jetzt alle Lautsprecher und Verstärker (bis auf die 1626) einheitlich bestückt. Zusätzlich habe ich noch zwei Chinchbuchsen angebracht. Diese stellen bei Bedarf die Verbindung zum Subwoofer her. Bei der Gelegenheit habe ich auch die Siebketten noch einmal abgeglichen, die Brückengleichrichter auf einem Kühlkörper befestigt und die Betriebsanzeige mit blauer LED ausgeführt. Was jetzt noch fehlt, ist ein neues Abdeckblech. Das lasse ich mir noch zuschneiden. Klanglich ist natürlich nichts passiert. Hier gibt es keine Veränderungen, weil ich nichts zu bemängeln habe.

Als nächste Aufgabe steht die Überarbeitung der PL82SE an, die in eine komplett neue Behausung umzieht. Außerdem der völlige Neuaufbau des Vorverstärker.
Es bleibt also viel zu tun, auch wenn sich das bei mir immer eine ganze Weile hin zieht, bis es dann fertig ist.
Ach so, und dem kleinen Subwoofer, den ich so langsam in mein Herz schließe, gönne ich noch eine standesgemäße Hülle identisch der aktuellen TangBand Lautsprecher. Dann sieht das auch ganz hübsch aus.

Sonntag, 8. Februar 2015

Kleines Experimentiernetzteil

Die letzte Woche habe ich weiter meine Schränke und den Keller mit dem Ziel gesichtet, unnützen Kram über Bord zu werfen. Bei der Gelegenheit bin ich über ein kleines Bastelprojekt gestolpert, was ich vor einer ganzen Weile angefangen, aber nie fertig gestellt hatte. Und wie das dann so ist, ich habe mir das Teil auf den Basteltisch gestellt und übelegt, ob ich es lieber fertig bauen sollte, als in Einzelteile zu zerlegen. Das Vorhaben, am Wochenende weiter zu entrümpeln, war erledigt...

Seinen Ursprung hatte die Bastelei durch das Gehäuse, welches ich vor langer Zeit auf einem Flohmarkt erstanden hatte. Es war ein altes Transistorprüfgerät BM529 von Tesla. Ich wollte es für einen RIAA Vorverstärker nutzen. Nachdem sich die Konstruktion nicht bewährt hatte, wusste ich auch nicht recht, wofür es noch gut sein könnte.



















Auf den hervorragenden Seiten von Hans Borngräber, auf denen ich schon so viele Anregungen gefunden habe (dafür meinen herzlichen Dank), bin ich auf ein kleines Experimentiernetzteil aufmerksam geworden. Also habe ich angefangen, die einzelnen Bestandteile zusammen zu tragen. Allerdings habe ich versucht, so viele vorhandene Bauteile aus der Bastelkiste zu verwenden, wie möglich. Dementsprechend wurden die Schaltungen abgewandelt und am Ende vier verschiedene Trafos genutzt. Spätestens bei der bunten Mischung an Drehknäufen sieht man das.

Das vorhandene Amperemeter konnte ich weiter nutzen, zusätzlich noch zwei LCD-Module, um die drei Spannungen anzeigen zu können. Was hier richtig angenehm war, ist die Konstruktion des Baugruppenträger. Man kommt von allen Seiten ran und das erleichtert die Lötarbeiten erheblich. Ich musste im Nachgang noch mehrmals Anpassungen vornehmen, da kann man sich gar nicht genug darüber freuen!


Dann ist die ganze Sache eingeschlafen. Hauptgrund waren die fehlende Stromversorgung für die LCD Panele. Diese wiesen zudem viel zu große Abweichungen auf. Der genaue Abgleich ist dann doch etwas Fummelei.
Nun habe ich das Wochenende genutzt, die optimalen Widerstände für die Anzeigen zu ermitteln. Auf die naheliegenste Vorgehensweise, mit einem Poti so lange zu regeln, bis die Anzeige stimmt, bin ich erst recht spät gekommen. Den Messbereich für den Anodenstrom habe ich auf 10/30/100mA gelegt. Da ich das Gerät noch mal zerlegen musste, habe ich dann schnell die Polklemmen getauscht. Vorher waren die alle schwarz, was schnell zu Verwechslungen führen könnte.


Aufgrund der kleinen Trafos kann dem Gerät nur ein geringer Strom entnommen werden. Aber für grundlegende Versuche reichen die 250V/ca.70mA aus. Die Heizspannung geht von ca. 3 V bis max 12V/1,2A zu regeln. Die Anzeige werde ich noch ändern, sodas ich von Spannung auf Strom umschalten kann. Das ist dann für P-Röhren praktisch. Sollte der Spannungsbereich wie z.B. für die PL82 nicht ausreichen, muss ein alternatives Niederspannungsnetzteil Verwendung finden.
Prima einzusetzen ist das Netzteil auch als einfacher Röhrenprüfer. Für Novalsockel habe ich mir schon ein kleines Brettchen aufgebaut. Für andere Sockel kann ich das dann noch je nach Bedarf. Zumindest, um Röhren auf annähernd gleichen Anodenstrom zu selektieren, erfüllt es seinen Zweck.
Und das Gerät trägt meine persönliche Handschrift, wenn man sich das Frontplattendesign zu Auge führt. Hauptsache, es funktioniert...

Samstag, 31. Januar 2015

Messversuche 1

In den zurückliegenden Wochen habe ich mir über die akustischen Verhältnisse in meinem Wohnzimmer Gedanken gemacht. Das diese, bezogen auf die Aufstellungsmöglichkeiten der Lautsprecher, nicht wirklich optimal sind, ist mir bewusst. Allerdings hat mich schon immer interessiert, wie das am Hörplatz denn nun konkret aussieht.


auf 90° kalibriertes Mikrofon für Raummessung
Also habe ich mich durch das Internet gewühlt, um hier einige brauchbare Informationen zu erhalten. Letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, mit geringem Aufwand die Messung selbst vorzunehmen.
Erste Anschaffung war eine brauchbare externe Soundkarte, da mein Notebook keinen Lineeingang besitzt. Mit der Soundblaster SB0490 USB sind Aufnahmen mit bis zu 24/96 möglich, was den Zweck erfüllt.


Dann brauchte ich noch ein passendes Elektretmikrofon. Hifi-Selbstbau bietet ein einfaches Mikro an, welches auch auf 90° kalibriert ist, somit also grundlegend gute Voraussetzungen für eine Raummessung bietet.
Um den Lineeingang der Soundkarte zu nutzen, musste noch ein kleiner Mikrofonvorverstärker her. Im Internet bin ich auf eine einfache Schaltung  gestoßen und habe diese aufgebaut. Da die Platine in ein Gehäuse sollte, habe ich mir noch die Zeit genommen, gleich die 9V Batterie zu integrieren und auch ein paar Buchsen einzubauen, um bei der Herstellung der Verbindungen flexibel zu sein. Im Prinzip könnte ich die Konfiguration also auch netzunabhängig betreiben, z.B. im Auto.

rechter und linker Kanal mit Carma 4 gemessen, plus Summenkurve














Nun habe ich von der Messthematik nicht wirklich Ahnung und mache meine ersten Erfahrungen. Als Software teste ich aktuell Hobbybox und Carma. Hobbybox hat den Vorteil, dass es sehr viele verschiedene Messmöglichkeiten gibt, eine ausführiche Anleitung beinhaltet und die Testversion 50 Programmstarts bei vollem Leistungsumfang zulässt. Das finde ich gut und in meinem Fall auch nötig. Neben ärgerlichen Programmabstürtzen habe ich auch immer noch nicht hin bekommen, dass der Pegel für den Referenzkanal ausreichend hoch ist. Nun muss dies an der Soundkarte selbst oder den Einstellungen im Mixer legen. Bei direkter Verbindung Line Out zu Line In lässt sich die Soudkarte nicht kalibrieren, da der Pegel zu gering ist :-( Die ganze Pegelkalibrierung habe ich noch nicht wirklich durchschaut. Die Mikrofon-Kalibrierdatei ließ sich dafür schon mal laden. Erste Testmessungen sind machbar und geben groben Aufschluss, was so am Hörplatz passiert. Bei intensiverem Gebrauch und besserem Equipment sollte ich sicher die Vollversion erwerben. Alternativ probiere ich noch Carma 4 von audionet. Das Programm ist wesentlich einfacher zu durchschauen und auf mein eigentliches Ansinnen (Raummessung) optimiert. Somit sollte das für meine Belange reichen.
Tang Band W8 1772, Messkurve am Hörplatz mit und ohne SW














So viel zu den Rahmenbedingungen.
Die ersten Ergebnisse waren schon sehr aufschlussreich und verwirrend zugleich. Unabhängig, ob die Messkurven nun Top genau sind, kann man schon mal deutlich sehen, dass der linke und rechte Kanal aufstellungbedingt durch Reflexionen einen unterschiedlichen Frequenzgang haben. Weiterhin gibt es (deutlich?) erkennbare Raummoden. Die TangBand habe ich dann auch mit und ohne Subwoofer gemessen.


An einem Nachmittag habe ich auch mal alle drei der aktuell vorhandenen Lautsprecher bei gleicher Mikrofonaufstellung gemessen.
rote Linie = Saba Greencone
schwarze Linie = Seas fa22rcz
gelbe Linie = Tang Band W8 1772


gemessener Frequenzgang am Hörplatz













Alle Ergebnisse sind natürlich weit vom idealen Frequenzverlauf entfernt, was zu erwarten war. Bevor ich jetzt aber in Panik verfalle, werde ich mich erst einmal weiter in die Messthematik vertiefen. Erst wenn das dann problemlos klappt, bleibt zu überlegen, was ich mit den gewonnenen Erkenntnissen anfange.