Sonntag, 27. September 2015

Überarbeitung Vorverstärker Teil 3




























In den Sommermonaten habe ich mich nur von Zeit zu Zeit  mit dem Verstärkerprojekt auseinander gesetzt. Nach längerer Recherche und fachkundiger Hilfe habe ich es nun endlich hin bekommen, den Brumm aus der Schaltung zu verbannen. Vollkommen weg gegangen ist er nur durch die Verwendung des MC Übertrager.
In meiner zwischenzeitlichen Verzweiflung habe ich auch alternative Schaltungen und Stromversorgungen aufgebaut und ausprobiert. Die Ursachenforschung gestaltete sich schwierig. Dafür habe ich mich intensiver mit den Messgeräten beschäftigt. Ein Lerneffekt, der auch nicht zu verachten ist.

RIAA mit PCC88
Die von Alexander Kriegel konzipierte RIAA mit D3a wird  auch im Forum intensiv diskutiert und es werden entsprechende Platinen entwickelt. Somit wird es viele Nachbauer geben, die ihre eigenen Erfahrungen machen. Nach einem Telefonat mit ihm habe ich diese Schaltung  auch aufgebaut, mit E288CC in der Linestufe. Alternativ könnte man wohl auch die 6N6P verwenden, die deutlich preiswerter zu haben ist. Allerdings benötigt diese Röhre noch mehr Heizleistung. Muss man berücksichtigen. Nachbausicherer wäre die Verwendung der besprochenen Platinen. Hatte ich nicht, es musste also auch mit freier Verdrahtung gehen.


Grundlegend ist die Schaltung der Variante auf RJM Audio mit 6DJ8 ähnlich, welche ich bereits vor längerer Zeit aufgebaut und für Testzwecke neu dimensioniert im Einsatz habe. Allerdings verwende ich die PCC88, weil die ausreichend vorrätig sind und ich mir somit ein gutes Pärchen selektieren konnte. Als Kondensatoren für das Filternetzwerk habe ich auf welche zurück gegriffen, die von Hause aus 0,3% Toleranz haben sollen. Gibt es für 10nF und 30nF bei Reinhöfer. Diese nutze ich übrigens auch als Referenz, um andere Typen auszumessen. Damit sollte ich die Toleranz des Messgerätes etwas ausgleichen können. Wenn also der Referenzkondensator 30,08nF auf dem Messgerät anzeigt, und ich dann mit anderen Kondensatoren genau auf die 30,08nF komme, müsste ich es zumindest in Richtung der 0,5% schaffen. Es sei denn, ich habe einen Denkfehler.

Somit habe ich aktuell also die drei verschiedenen RIAA Stufen zum Vergleich. Für den Daniel (der in der Linestufe ein "Wilimzig" ist) nutze ich übrigens die ECC88 von JAN und in der Line die E180F von Siemens. Der Grund liegt auch hier in der Möglichkeit, aus einer größeren Zahl neuwertiger Exemplare die passenden zu selektieren. Gebrauchten E88CC mit rotem Stempel hinterher zu hecheln, ist mir zu anstrengend und am Ende auch zu teuer. Dieser Vorverstärker steckt weiterhin im Gehäuse, welches ich schon seit längerer Zeit in Nutzung habe.
Die PCC88 als reine RIAA werkelt in einem alten 2HE Einschubgehäuse, entsprechend der Bauart meiner EL84 Endstufe.

Im neuen Gehäuse ist die RIAA mit D3a verbaut. Somit ist das eigentliche Ansinnen, den Daniel in ein neues Gehäuse zu packen und dabei zu optimieren, in Richtung des D3a-Konzeptes abgedriftet. So kann´s gehen...

Das klangliche Ergebnis kann übrigens unterschiedlicher nicht sein. Die PCC 88 Schaltung hat einen sehr warmen Klang mit einer gewissen Bassbetonung. Die beiden anderen gehen eher in die Richtung neutral. Hauptgrund ist die Dimensionierung der Filter. Diese halten sich exakt an die Schaltungsvorschläge und sind (noch) nicht über die komplette Schaltung gesehen ausgemessen. Das ist auch nicht so einfach zu lösen, wenn Messmittel und eigenes Knowhow eingeschränkt sind. Letztlich entscheidet sich jedoch nicht zuletzt hier, wie gut die ganze Angelegenheit dann auch wirklich ist. Mit einem Inverse-RIAA-Filter einen möglichst geraden Frequenzgang zu ermitteln setzt voraus, dass auch das Inverse Filter den konkreten Vorgaben entspricht. So gut es ging, habe ich mir verschiedene Filter gebaut und werde diese nutzen.

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