Sonntag, 8. Februar 2015

Kleines Experimentiernetzteil

Die letzte Woche habe ich weiter meine Schränke und den Keller mit dem Ziel gesichtet, unnützen Kram über Bord zu werfen. Bei der Gelegenheit bin ich über ein kleines Bastelprojekt gestolpert, was ich vor einer ganzen Weile angefangen, aber nie fertig gestellt hatte. Und wie das dann so ist, ich habe mir das Teil auf den Basteltisch gestellt und übelegt, ob ich es lieber fertig bauen sollte, als in Einzelteile zu zerlegen. Das Vorhaben, am Wochenende weiter zu entrümpeln, war erledigt...

Seinen Ursprung hatte die Bastelei durch das Gehäuse, welches ich vor langer Zeit auf einem Flohmarkt erstanden hatte. Es war ein altes Transistorprüfgerät BM529 von Tesla. Ich wollte es für einen RIAA Vorverstärker nutzen. Nachdem sich die Konstruktion nicht bewährt hatte, wusste ich auch nicht recht, wofür es noch gut sein könnte.



















Auf den hervorragenden Seiten von Hans Borngräber, auf denen ich schon so viele Anregungen gefunden habe (dafür meinen herzlichen Dank), bin ich auf ein kleines Experimentiernetzteil aufmerksam geworden. Also habe ich angefangen, die einzelnen Bestandteile zusammen zu tragen. Allerdings habe ich versucht, so viele vorhandene Bauteile aus der Bastelkiste zu verwenden, wie möglich. Dementsprechend wurden die Schaltungen abgewandelt und am Ende vier verschiedene Trafos genutzt. Spätestens bei der bunten Mischung an Drehknäufen sieht man das.

Das vorhandene Amperemeter konnte ich weiter nutzen, zusätzlich noch zwei LCD-Module, um die drei Spannungen anzeigen zu können. Was hier richtig angenehm war, ist die Konstruktion des Baugruppenträger. Man kommt von allen Seiten ran und das erleichtert die Lötarbeiten erheblich. Ich musste im Nachgang noch mehrmals Anpassungen vornehmen, da kann man sich gar nicht genug darüber freuen!


Dann ist die ganze Sache eingeschlafen. Hauptgrund waren die fehlende Stromversorgung für die LCD Panele. Diese wiesen zudem viel zu große Abweichungen auf. Der genaue Abgleich ist dann doch etwas Fummelei.
Nun habe ich das Wochenende genutzt, die optimalen Widerstände für die Anzeigen zu ermitteln. Auf die naheliegenste Vorgehensweise, mit einem Poti so lange zu regeln, bis die Anzeige stimmt, bin ich erst recht spät gekommen. Den Messbereich für den Anodenstrom habe ich auf 10/30/100mA gelegt. Da ich das Gerät noch mal zerlegen musste, habe ich dann schnell die Polklemmen getauscht. Vorher waren die alle schwarz, was schnell zu Verwechslungen führen könnte.


Aufgrund der kleinen Trafos kann dem Gerät nur ein geringer Strom entnommen werden. Aber für grundlegende Versuche reichen die 250V/ca.70mA aus. Die Heizspannung geht von ca. 3 V bis max 12V/1,2A zu regeln. Die Anzeige werde ich noch ändern, sodas ich von Spannung auf Strom umschalten kann. Das ist dann für P-Röhren praktisch. Sollte der Spannungsbereich wie z.B. für die PL82 nicht ausreichen, muss ein alternatives Niederspannungsnetzteil Verwendung finden.
Prima einzusetzen ist das Netzteil auch als einfacher Röhrenprüfer. Für Novalsockel habe ich mir schon ein kleines Brettchen aufgebaut. Für andere Sockel kann ich das dann noch je nach Bedarf. Zumindest, um Röhren auf annähernd gleichen Anodenstrom zu selektieren, erfüllt es seinen Zweck.
Und das Gerät trägt meine persönliche Handschrift, wenn man sich das Frontplattendesign zu Auge führt. Hauptsache, es funktioniert...