Samstag, 4. Oktober 2014

4/5.10.- Westdeutsche Hifi-Tage in Bonn






















Über den Besuch einer HiFi Messe zu berichten, mag etwas langweilig sein. Für solche Events gibt es in den einschlägigen Fachzeitschriften Berichte, die das ansprechend aufbereiten.
Für mich war der heutige Tag dann doch ein besonderer.
Bisher bin ich solchen Veranstaltungen immer fern geblieben. Sicher auch, weil ich diesbezüglich ein paar Vorurteile mit mir rum schleppe und weil meist Gerätschaften vorgestellt werden, die mit meinem schmalen Hobbybudget unerreichbar sind.
Wenn dann aber direkt vor der Haustür im Bonner Maritim Hotel geladen wird, musste ich einfach hin. Bei schönem sonnigen Herbstwetter also ein Spaziergang zur Veranstaltung unternommen.
Leider verlief der Start genau so, wie ich befürchtet hatte. Stickiges Hotelzimmer total überfüllt, gewummere vom Nachbarraum und herein schlurfende Zeitgenossen die entweder etwas zu plappern hatten oder permanent mit ihren Werbeplastikbeuteln knisterten. Als ein prominenter Redakteur eines bekannten HiFi-Journal vorführte, welchen musikalischen Einbruch es gibt, wenn man im Hifirack die Stahlkugeln unter der Glasplatte weg nimmt, war es Zeit für mich, die Szene zu verlassen.
Die Räumlichkeiten verteilten sich auf fünf Etagen. Um so höher ich kam, um so ruhiger wurde es und es machte dann doch richtig Spaß. Ich bin dann bei der ein und anderen Vorführung länger hängen geblieben. Es war einfach zu schön, über die tollen Anlagen Musik zu hören. Richtig begeistert war ich vom Vortrag bei myro / Sauermann Audio. Die Erklärungen von Michael Weidlich zum Konzept waren einfach Klasse und was mir wichtig war, ich konnte das Gesagte mit meinem technischen Verständnis nachvollziehen. (fällt mir bei Stahlkugeln auf Glasplatte schwer) Die Lautsprecher hören auf den Namen Amur C und der getriebene Aufwand an Filtertechnik schlägt dann gewaltig auf den Preis.

Genauso gelungen fand ich die Vorführung bei Silberstatic. Die Vollbereichs-Elektrostaten gefielen mir klanglich auf Anhieb. Zu gerne hätte ich solche Teile bei mir in der Wohnung. Allerdings ist noch nicht mal nur der Preis die größte Hürde. Es mangelt bei mir einfach an der Möglichkeit, diese sinnvoll aufzustellen.
Eine Erkenntnis habe ich gemacht. Bei allen Anlagen waren es doch jene welche dem Breitbandkonzept folgen, die bei mir die größte Begeisterung verursacht haben. Leider konnte ich keine Fotos machen. Die Lichtverhältnisse und mein betagtes iPhone ließen das nicht zu, wie man bei den Versuchen sieht...
Obwohl ich noch hätte länger bleiben können, bin ich dann am frühen Nachmittag gegangen. Mir qualmte einfach der Kopf und ich hatte auch nicht mehr die Konzentration und die Lust, mich in weitere Räume zu begeben.
Morgen ist auch noch mal Besuchertag. Ich werde die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, und noch einmal vorbei schauen. In Summe schon heute ein schönes Erlebnis mit vielen neuen Eindrücken.
Den Abend habe ich damit verbracht, auf meiner Anlage ein paar meiner Lieblingsplatten zu hören. Auch wenn die Anlage nicht dem großen Highend-Anspruch folgen kann, gibt sie mir Entspannung und Gelassenheit. Am Ende versinke ich in der Musik. Was will ich mehr.


Nachtrag: Der Sonntag hat mir noch besser gefallen. Gefühlt ging es etwas ruhiger zu. Ich hatte sehr angenehme Gespräche.

Bei Echard Derks interessierten mich die VIVO Lautsprecher, welche nach meiner Meinung einen Audio Nirvana Breitbänder beherbergen. Wir sind dann schnell in den Austausch gekommen, dass es eben nicht trivial ist, einen Breitbänder optimal abzustimmen. Wie wahr...

Bei Kirsch Audio kamen wir über die Diskussion zu den erst neu am Markt befindlichen HQ5 zum leidigen Thema Raummoden und wie man diesen in gewissem Rahmen entgegenwirken kann. Damit werde ich mich die kommende Zeit intensiver auseinander setzen. Aktuell verspreche ich mir in meiner Wohnsituation hier den größten klanglichen Hebel.
Zum Schluss bin ich dann fast schon durch Zufall bei der Vorführung von Bowers& Wilkins hängen geblieben. Herr Soldan war gerade dabei, die Tür zum Start der Vorführung zu schließen, als ich meine Nase rein steckte.
War auf jeden Fall sehr locker und unterhaltsam. Und sehr erstaunlich, was die kleinen "Böxchen" in dem großen Saal für Klang entfalten konnten. Natürlich waren auch an diesem Tag die Rascheltütenbesitzer unterwegs. Ein Umstand, der auch den einen oder anderen Vortragenden zu einem bissigen Kommentar hinreißen ließ :-)


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