Donnerstag, 8. Februar 2018

Holzarbeiten

Bisher hatte ich, was die Arbeiten mit Holz betreffen, eher geringere Ambitionen. Beim Lautsprecherbau lasse ich mir die nötigen Bretter im Baumarkt zuschneiden. Das geht problemlos, und wenn an der Säge jemand steht, der weiß was er macht, ist die Genauigkeit absolut zufriedenstellend.

Lautsprecherfronten habe ich mir zum Teil CNC fräsen lassen. Besonders dann, wenn es um den versenkten Einbau der Lautsprecherchassis geht. Das ist grundsätzlich eine gute Sache, da man wirklich präzise gefertigte Fronten nach eigenen Vorstellungen bekommt. Ich muss dazu sagen, mehr als eine Stichsäge hatte ich auch selten zur Hand.






Nachdem mir meine Quelle günstiger CNC Fräsungen weg brach, ruhte das Thema eine gewisse Zeit.
Fahrt nahm es erst nach einem Besuch meines Audiofreundes auf, der mir den Floh einer nachhaltig optimierten Variante meiner Saba Lautsprecher einpflanzte. Entstehen sollten sie aus einer Kombination aus Vollholz und Multiplex. Absoluter Frevel wäre, die schöne Holzmaserung mit Farbe zu überdecken, um Bearbeitungfehler kaschieren zu können. In Summe also der Stoff, sich ernsthaft Gedanken zu machen, das ordentlich umgesetzt zu bekommen.


Die zurückliegende Zeit habe ich mir das ein oder andere Werkzeug beschafft. Letztlich im Keller des Hauses eine Werkstatt eingerichtet. Auch wenn das hier mein Bautagebuch zu meinem Musikhobby ist, werde ich ggf. auch einen kleinen Beitrag zu meiner Werkstatt online stellen, wie ich sie mir eingerichtet habe. Zumindest hat diese Phase einige Zeit gekostet. Letztlich auch der Grund, weshalb es in meinem Bautagebuch die letzten Monate keine neuen Beiträge gab.

Verklebung Front und Seitenteile

Eine wesentliche Anschaffung war eine ordentliche Oberfräse. Ein absolutes Billigmodell besitze ich schon seit Jahren. Erst mit der neuen Bosch habe ich so richtig Spaß an der Bearbeitung von Holz gefunden. Wirklich hilfreich sind die günstig bei ebay angebotenen Fräszirkel. Nach den ersten Gehversuchen habe ich auch ein Gefühl dafür entwickelt, wie man saubere Fräsungen hinbekommt. Am Ende ist es nicht schwer und der Selbstbau spart nicht nur Geld, auch die bisher lästige Wartezeit beim CNC Fräser entfällt. Ich weiß auch nicht, weshalb ich nicht schon eher damit angefangen habe. Einzig nervig ist der ganze Staub und Dreck, der mit den Arbeiten verbunden ist. Nachdem ich mir  auch eine funktionierende Staubabsaugung aufgebaut habe, geht das nun auch ohne große Nebenwirkungen.
Testaufbau

Um nicht gleich in die Vollen zu gehen, habe ich im ersten Schritt ein Probemodell aus preisgünstigem Holz aufgebaut. Auf dem Bild ist ein Zwischenstatus zu sehen. Ich habe dann an allen sich mir bietenden Kanten Rundungen gefräst.


Als ich mir meiner Sache sicher war, ging es an die Arbeit für meine finalen Lautsprecher. Den Zuschnitt des Holzes habe ich immer für drei Exemplare vorgenommen. Mein Gedanke, es kann immer wieder mal was nicht so klappen, wie gewünscht. Die Konsequenz wäre, mit den Macken zu leben, oder noch mal neu anzufangen. Der Plan ist für mich voll und ganz aufgegangen. Am Ende sind nur die Fronten und Seitenteile verwendet worden, die am saubersten gearbeitet waren.




Bei der Oberflächenbearbeitung habe ich auf American Wood Oil zurück gegriffen. Das wäre mir prinzipiell zu teuer gewesen. Da mein Vater einen Kanister geordert hatte, um sein Parkett damit neu zu versiegeln, konnte ich die nötige Menge abstauben. Das Zeugs verarbeitet sich wirklich gut und bildet eine wunderbare Oberfläche. Zudem stinkt es nicht so fürchterlich, wie anderes Tungnusöl. Ich bin davon sehr angetan, wie man aus den Zeilen erkennen kann.


Fertiger Lautsprecher
Rückwand noch unfertig





















Ich bin mir sicher, es werden weitere Lautsprecher folgen. Mir schwebt vor, mal über den Bau eines Hornlautsprechers o.ä. nachzudenken. Konkrete Pläne habe ich jetzt nicht geschmiedet, aber irgendetwas mit schönem Holz wäre schon schick.

Mit meinen neuen Saba Lautsprechern bin ich richtig glücklich. Nicht nur aufgrund der gelungen Umsetzung, vor allem natürlich unter klanglichen Gesichtspunkten. Aber das ist ein anderes Thema.

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